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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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professionelles schlechtes Beispiel. Du kannst eine Menge lernen, indem du mich beobachtest.«
    »Jubal, wenn ich Mike ein Glas Wasser anböte, würde er dann diesen Logen-Ritus abhalten?«
    »Ich glaube schon. Duke, der einzige menschliche Zug an Mike ist der überwältigende Wunsch, geliebt zu werden. Aber ich möchte ganz sicher sein, daß du weißt, wie ernst das ist. Es ist sogar noch ernster als eine Heirat. Ich habe die Wasserbruderschaft mit Mike akzeptiert, bevor ich sie verstanden hatte - und ich bin tief in die damit verbundenen Verantwortlichkeiten verwickelt worden. Du verpflichtest dich dadurch, ihn niemals zu belügen, niemals zu täuschen, zu ihm zu halten, komme, was da mag. Das ist nämlich genau das, was er mit dir machen wird. Überlege es dir lieber noch einmal.«
    »Ich habe es mir überlegt. Jubal, Mike hat etwas an sich, das in einem den Wunsch erweckt, für ihn zu sorgen.«
    »Ich weiß. Du bist wahrscheinlich bisher noch nie Ehrlichkeit begegnet. Unschuld. Mike hat nicht von der Frucht am Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen. Deshalb verstehen wir nicht, was ihn ticken läßt. Nun, ich hoffe, du wirst es nie bereuen.« Jubal sah Larry kommen. »Ich dachte schon, du müßtest das Zeug erst destillieren.«
    Larry antwortete: »Konnte keinen Korkenzieher finden.«
    »Schon wieder Apparate. Warum hast du nicht einfach den Hals abgebissen? Duke, Gläser findest du hinter der >Anatomie der Melancholie< da oben.«
    »Ich weiß, wo du sie versteckst.«
    ».und wir werden uns einen auf die Schnelle genehmigen, bevor wir uns ernsthaft ans Trinken machen.« Duke holte die Gläser. Jubal goß ein und hob das seine. »Auf die alkoholische Brüderschaft. für die zerbrechliche menschliche Seele besser geeignet als jede andere Sorte.«
    »Prost.«
    »Cheers.«
    Jubal goß sich den Inhalt seines Glases die Kehle hinunter. »Ah!« stöhnte er glücklich und rülpste. »Gib Mike auch davon, Duke, damit er erfährt, wie schön es ist, menschlich zu sein. Mich macht es kreativ. Dienst! Warum sind diese Mädchen nie in der Nähe, wenn ich sie brauche? Dienst!«
    »Ich habe Dienst«, antwortete Miriam von der Tür her, »aber.«
    »Ich sagte: >. zu welchem seltsamen, bittersüßen Geschick mich mein jungenhafter Ehrgeiz.. .<«
    »Die Geschichte habe ich beendet, während du mit dem Generalsekretär geplaudert hast.«
    »Dann hast du keinen Dienst mehr. Schick sie ab!«
    »Willst du sie nicht lesen? Aber ich muß sie erst noch überarbeiten - der Kuß von Mike hat mir neue Einsichten beschert.«
    Jubal schüttelte sich. »Das Ding lesen? Großer Gott! Es ist schlimm genug, so etwas zu schreiben! Laß dir nicht einfallen, es zu überarbeiten, vor allem nicht, um es den Tatsachen anzupassen. Mein Kind, ein >Wahres Erlebnis< darf niemals auch nur durch einen Hauch von Wahrheit befleckt werden.«
    »Okay, Boß. Anne sagt, du sollst an den Pool kommen und eine Kleinigkeit zu dir nehmen, bevor du ißt.«
    »Eine bessere Zeit kann ich mir nicht vorstellen. Sollen wir vertagen, Gentlemen?«
    Bei der Party wurde kräftig getrunken, und dazwischen gab es kleine Imbisse aus Fisch und andere skandinavische Häppchen. Von Jubal dazu aufgefordert, probierte Mike den Brandy, der mit etwas Wasser verdünnt war. Er fand das Ergebnis beunruhigend. Deshalb analysierte er seine Beschwerden, fügte in einem inneren Prozeß umgekehrter Fermentierung zum Äthylalkohol Sauerstoff zu und verwandelte ihn zu Glukose und Wasser.
    Jubal beobachtete, wie Alkohol auf den Mann vom Mars wirkte, sah, daß er betrunken wurde, sah, daß er noch schneller wieder nüchtern wurde. In dem Versuch, das zu begreifen, drängte Jubal ihm noch mehr Brandy auf, den er trank, weil sein Wasserbruder ihn anbot. Mike nahm eine extravagante Menge zu sich, bevor Jubal einsah, daß es unmöglich war, ihn betrunken zu machen.
    Das war bei Jubal nicht der Fall, trotz jahrelangen Trainings. Es trübte seinen Verstand, daß er während des Experiments mit Mike Schritt hielt. Als Jubal sich nun erkundigte, was Mike gemacht habe, glaubte Mike, die Frage beziehe sich auf den Überfall durch den S.S. - und in dem Punkt hatte Mike Gewissensbisse. Er versuchte, sein Vorgehen zu erklären und, wenn nötig, Jubals Verzeihung zu erhalten.
    Jubal unterbrach ihn, als ihm klar wurde, worüber der Junge sprach. »Sohn, ich will es nicht wissen. Du hast getan, was erforderlich war, und es war perfekt. Aber.« - er blinzelte eulenhaft - »erzähle es mir nicht. Erzähle

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