Fremder in einer fremden Welt
es keinem Menschen!«
»Nicht?«
»>Nicht.< Die verdammteste Sache, die ich je gesehen habe, seit mein Onkel, der zwei Köpfe hatte, über freie Silberprägung diskutierte und sich selbst widerlegte. Eine Erklärung würde es verderben.«
»Ich groke es nicht!«
»Ich auch nicht. Also trinken wir noch eins.«
Reporter trafen ein. Jubal empfing sie höflich, lud sie ein, zu essen, zu trinken und sich zu entspannen - aber es sich zu verkneifen, ihn selbst oder den Mann vom Mars zu belästigen.
Diejenigen, die sich das nicht hinter die Ohren schrieben, wurden in den Pool geworfen.
Jubal hielt Larry und Duke in Bereitschaft, damit sie den Taufakt vollzogen. Einige wurden wütend und drohten mit allerlei Dingen, was Jubal aber wenig interessierte (außer Mike darauf hinzuweisen, nichts zu unternehmen). Andere jedoch schlossen sich dem Tauchkommando mit der fanatischen Begeisterung von Neubekehrten an. Jubal mußte sie daran hindern, den Nestor des Journalisten, der die New York Times vertrat, zum dritten Mal ins Wasser zu werfen.
Spät am Abend kam Dorcas zu Jubal und flüsterte: »Telefon, Boß.«
»Laß es aufzeichnen!«
»Du mußt dich melden, Boß.«
»Ich werde mich mit einer Axt melden! Ich habe schon lange vor, diese Eiserne Jungfrau loszuwerden - und ich bin gerade in der richtigen Stimmung dafür. Duke, hol mir eine Axt!«
»Boß. du willst dich melden! Es ist der Mann, mit dem du heute nachmittag so lange gesprochen hast.«
»Oh. Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Jubal schleppte sich die Treppe hinauf, verriegelte seine Tür, ging ans Telefon. Einer von Douglas' Akoluthen war auf dem Schirm, wurde jedoch von Douglas abgelöst. »Sie haben lange gebraucht, um ans Telefon zu kommen.«
»Es ist mein Telefon, Mr. Secretary. Manchmal melde ich mich überhaupt nicht.«
»Sieht ganz so aus. Warum haben Sie mir nicht gesagt, daß Caxton Alkoholiker ist?« »Ach, ist er das?«
»Und ob! Er ist nicht verschollen - jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Er ist auf einer Sauftour gewesen. In einer Flohbude in Sonora schlief er seinen Rausch aus.«
»Ich freue mich, zu hören, daß er gefunden worden ist. Danke, Sir.«
»Er ist wegen Landstreicherei festgenommen. Anklage wird nicht erhoben - wir werden ihn Ihnen übergeben.«
»Ich stehe in Ihrer Schuld, Sir.«
»Oh, Sie werden keine große Freude an ihm haben! Ich lasse ihn Ihnen zustellen, wie er gefunden wurde - schmutzig, unrasiert und, so hörte ich, wie eine ganze Brauerei riechend. Ich möchte, daß Sie sehen, was für ein Herumtreiber er ist.«
»Das geht in Ordnung, Sir. Wann darf ich ihn erwarten?«
»Vor einiger Zeit hat ein Kurier Nogales verlassen. Bei Mach vier dürfte er bald über Ihnen sein. Der Pilot wird ihn abliefern und eine Quittung verlangen.«
»Er soll sie bekommen.«
»Und jetzt, Counsellor, will ich mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Ich erwarte, daß Sie und Ihr Mandant erscheinen, ob Sie diesen versoffenen Schmierfinken mitbringen oder nicht.«
»Einverstanden. Wann?«
»Morgen um zehn? Hier?«
»>Dann wär's gut, man tat es eilig< - Macbeth. Einverstanden.«
Jubal stieg die Treppe hinunter und ging nach draußen. »Jill! Komm her, Kind!«
»Ja, Jubal.« Sie lief auf ihn zu. Ein Reporter kam mit.
Jubal winkte ihn zurück. »Privat«, erklärte er fest. »Familienangelegenheit. Holen Sie sich noch einen Drink.«
»Wessen Familie?«
»Ein Todesfall in der Ihren. Hauen Sie ab!« Der Reporter grinste und ging. Jubal beugte sich vor und sagte leise: »Er ist in Sicherheit.«
»Ben?«
»Ja. Er wird bald hier sein.«
»O Jubal!« Sie fing an zu heulen.
Er faßte sie bei den Schultern. »Hör auf! Geh ins Haus, bis du dich wieder unter Kontrolle hast!«
»Ja, Boß.«
»Weine in dein Kissen, dann wasch dir das Gesicht.« Er ging zum Pool. »Alles mal ruhig sein! Ich habe eine Ankündigung zu machen. Es war uns eine Freude, Sie bei uns zu haben - aber die Party ist aus.«
»Buh!«
»Werft ihn in den Pool! Ich habe morgen früh viel Arbeit vor mir. Ich bin ein alter Mann und brauche meinen Schlaf. Und meiner Fa mili e geht es ebenso. Bitte gehen Sie so ruhig und schnell wie möglich. Es gibt noch schwarzen Kaffee für diejenigen, die ihn brauchen. aber das war auch schon alles. Duke, verkorke die Flaschen. Die Mädchen bringen das Essen weg.«
Es wurde gemurrt, doch die Verantwortungsbewußten brachten ihre Kollegen zum Schweigen. In zehn Minuten war Jubal mit seinem Stab allein.
Zwanzig Minuten
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