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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Einmal - nur einmal unterschätzte ich die Macht meiner Mutter, Unverschämtheit zu bestrafen. Diese Lektion war billig. Aber dieser Planet kann sich eine solche Lektion in planetarem Maßstab nicht leisten. Bevor wir Land parzellieren, das uns nicht gehört, sollten wir uns ganz genau erkundigen, was für Pfirsichgerten in der marsianischen Küche hängen.«
    Kung war nicht überzeugt. »Dr. Harshaw, wenn die Larkin-Entscheidung nicht mehr ist als die Dummheit eines kleinen Jungen. warum sind dann Mr. Smith die Ehrenbezeigungen für einen Souverän erwiesen worden?«
    Jubal zuckte die Achseln. »Diese Frage sollten Sie der Regierung stellen, nicht mir. Aber ich kann Ihnen sagen, wie ich sie ausgelegt habe - als elementare Höflichkeit. gegenüber den Alten des Mars.«
    »Bitte?«
    »Mr. Kung, diese Ehrenbezeigungen waren kein hohles Echo der Larkin-Entscheidung. Auf eine Weise, die über menschliche Erfahrung hinausgeht, ist Mr. Smith der Planet Mars!«
    Kung zuckte nicht mit der Wimper. »Fahren Sie fort!«
    »Oder, besser gesagt, die marsianische Rasse. In Smith' Person besuchen uns die Alten des Mars. Ihm zuteil gewordene Ehrenbezeigungen gelten ihnen - und Schaden, der ihm zugefügt wird, ist Schaden, der ihnen zugefügt wird. Das ist in einem wörtlichen, aber ganz und gar nichtmenschlichen Sinn die Wahrheit. Es war von uns vorsichtig gehandelt, als wir unseren Nachbarn heute Ehre erwiesen - aber die Weisheit hat nichts mit der Larkin-Entscheidung zu tun. Noch nie hat ein verantwortungsbewußter Mensch behauptet, der Larkin-Präzedenzfall lasse sich auf einen bewohnten Planeten anwenden - und ich wage es, vorauszusagen, daß das auch nie einer behaupten wird.« Jubal richtete den Blick nach oben, als bitte er den Himmel um Hilfe. »Aber, Mr. Kung, seien Sie versichert, daß die alten Herrscher des Mars bemerken, wie wir ihren Abgesandten behandeln. Die ihnen durch ihn erwiesenen Ehren waren ein gutgemeintes Symbol. Ich bin überzeugt, daß die Regierung dieses Planeten dadurch Weisheit gezeigt hat. Mit der Zeit werden Sie erkennen, daß es ebenso ein Akt der Vorsicht war.«
    Kung antwortete kühl: »Doktor, wenn Sie versuchen, mir Angst einzujagen, haben Sie keinen Erfolg gehabt.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Aber zum Glück für das Wohl dieses Planeten war nicht Ihre Meinung ausschlaggebend.« Jubal wandte sich Douglas zu. »Mr. Secretary, für eine so lange Zeit bin ich seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. und ich bin erschöpft. Können wir uns zurückziehen, während wir Ihre Entscheidung erwarten?«

21
    Die Sitzung wurde vertagt. Jubals Absicht, seine Schäfchen schnell wegzubekommen, wurde von dem amerikanischen Präsidenten und Senator Boone vereitelt. Beide erkannten, welche Wertsteigerung darin lag, in intimem Umgang mit dem Mann vom Mars gesehen zu werden - und beide waren sich bewußt, daß die Augen der Welt auf ihnen ruhten.
    Andere hungrige Politicos drängten sich heran.
    Jubal sagte rasch: »Mr. President, Senator - wir wollen soeben zum Lunch gehen. Können Sie sich uns anschließen?« Er sagte sich, daß zwei in einem Privatzimmer leichter zu bändigen sein würden als zwei Dutzend in aller Öffentlichkeit - und er mußte Mike wegbringen, bevor irgend etwas schiefging.
    Zu seiner Erleichterung hatten beide anderweitige Pflichten. Jubal hörte sich versprechen, nicht nur Mike zu diesem obszönen Fosteriten-Gottesdienst zu begleiten, sondern ihn auch ins Weiße Haus zu bringen - na, notfalls konnte der Junge ja krank werden. »Auf die Plätze, Mädchen!«
    Mike wurde aufs Dach geleitet. Anne rief mit ihrem hohen Wuchs, ihrer Walküren-Schönheit und ihrer eindrucksvollen Robe eine Bugwelle hervor. Jubal, Ben und die Offiziere von der Champion bildeten die Nachhut. Larry und der Bus warteten. Minuten später setzte der Pilot sie auf dem Dach des New Mayflower ab. Dort holten sie ein paar Journalisten ein, aber die Mädchen brachten Mike sicher zu einer Suite hinunter, die Duke genommen hatte. Sie hatten ihren Spaß daran; Miriam und Dorcas stellten eine Wildheit zur Schau, die Jubal an Katzen erinnerte, die ihre Jungen verteidigen. Ein Reporter, der sich bis auf drei Fuß heranwagte, riskierte einen durchbohrten Spann.
    Sie stellten fest, daß auf ihrem Korridor S.S.-Beamte patrouillierten und ein Wachtposten vor ihrer Suite stand.
    Jubal sträubten sich die Nackenhaare, aber er ging davon aus (oder besser >hoffte<, korrigierte er sich), die Anwesenheit der

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