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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Gewissen ist bei dem großen Börsenkrach von '29 überladen worden und ausgebrannt. Ich habe mir niemals Ersatz besorgt. Aber das ist meine Angelegenheit. Jedem das Seine. Wie ist es mit etwas zu essen, Stinky? Anne hat einen Schinken in einen dieser Freßkörbe gepackt - und es könnten noch andere unreine Lebensmittel dabei sein. Soll ich nachsehen?«
    Mahmoud schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Traditionalist, Jubal. Diese Gesetze sind vor langer Zeit aufgegeben worden, um den Anforderungen der Zeit nachzukommen. Es sind jetzt andere Zeiten.«
    Jubal sah plötzlich traurig aus. »Ja. Aber sind es bessere Zeiten? Laß nur, auch sie werden vorübergehen. Iß, was du willst, mein Bruder - Gott verzeiht das Unumgängliche.«
    »Danke. Aber ich verzichte oft mitten am Tag auf das Essen.«
    »Iß lieber, sonst wird der Äthylalkohol mehr bewirken, als dich zu entspannen. Außerdem, diese Kinder, die für mich arbeiten, mögen manchmal orthographische Fehler machen - aber alle sind sie ausgezeichnete Köchinnen.«
    Miriam trat gerade mit einem Tablett voller Gläser ein; die Befehle waren ausgeführt worden, während Jubal schwadronierte. »Boß«, unterbrach sie ihn, »willst du uns das schriftlich geben?«
    »Was?« Er fuhr herum. »Du hast gehorcht! Du bleibst nach dem Unterricht noch da und schreibst tausendmal: >Ich will meine Ohren nicht nach Privatgesprächen spitzen.<«
    »Jawohl, Boß. Das ist für dich, Captain. und für dich, Dr. Nelson. und für dich, Dr. Mahmoud. Ein Glas Wasser extra, hast du gesagt?«
    »Ja, Miriam. Ich danke dir.« »Das ist der übliche Harshaw-Service - schlampig, aber fix. Hier ist dein Glas, Boß.«
    »Du hast Wasser hineingetan?«
    »Annes Befehl. Du bist zu müde, um ihn on the rocks zu trinken.«
    Jubal setzte ein leidendes Gesicht auf. »Seht ihr, was ich mir gefallen lassen muß, Gentlemen? Wir hätten ihnen nie Schuhe anziehen sollen. Miriam, du schreibst das Tausend in Sanskrit.«
    »Ja, Boß.« Sie tätschelte seinen Kopf. »Mach schon und trink dir einen Schwips an, Lieber! Du hast es dir verdient. Wir sind stolz auf dich.«
    »Zurück in die Küche, Weib! Hat jeder etwas zu trinken? Wo ist Ben?«
    »Es hat inzwischen jeder etwas, und Ben gibt übers Telefon seine Kolumne durch. Sein Glas steht neben ihm.«
    »Sehr gut. Du darfst dich still zurückziehen - und Mike hereinschicken. Gentlemen! Me ke aloha pau ole! - denn es gibt jedes Jahr weniger von uns.« Er trank, und sie taten es ihm nach.
    »Mike hilft uns. Ich glaube, er wird einmal Butler werden, wenn er erwachsen ist.«
    »Ich dachte, du wärst gegangen. Schick ihn auf jeden Fall herein. Dr. Nelson möchte ihn untersuchen.«
    »Das eilt nicht«, meinte der Schiffsarzt. »Jubal, das ist ausgezeichneter Scotch - aber was sollte der Toast bedeuten?«
    »Verzeihung. Das war Polynesisch. >Möge unsere Freundschaft ewig dauern.< Nenne es eine Fußnote zur Wasser-Zeremonie. Übrigens, Gentlemen, Larry und Duke sind ebenfalls Wasserbrüder von Mike. Laßt euch davon nicht nervös machen. Kochen können sie nicht. aber sie sind von der Art, die man in einer dunklen Gasse gern im Rücken hat.«
    »Wenn du dich für sie verbürgst, Jubal«, versicherte van Tromp ihm, »laß sie herein und mauere die Tür zu. Aber trinken wir auf die Mädchen. Sven, wie heißt dieser Toast auf die Flickas?«
    »Du meinst den auf die hübschen Mädchen überall? Trinken wir lieber auf die vier, die hier sind. Skaall« Sie tranken auf ihre weiblichen Wasserbrüder, und Nelson fuhr fort: »Jubal, wo findest du sie nur?«
    »Ich ziehe sie in meinem Keller. Dann, wenn ich sie ausgebildet habe, kommt irgendein feiner Pinkel aus der City und heiratet sie. Es ist ein Verlustgeschäft.«
    »Ich sehe, wie du leidest«, bemerkte Nelson mitfühlend.
    »Tue ich auch. Ich nehme an, die Herren sind alle verheiratet?«
    Zwei waren es, Mahmoud war es nicht. Jubal sah ihn finster an.
    »Hättest du den Anstand zu dekarnieren? Nach dem Lunch - ich möchte nicht, daß du es mit leerem Magen tust.«
    »Ich stelle keine Bedrohung dar. Ich bin eingefleischter Junggeselle.«
    »Na, na, Sir! Ich habe gesehen, daß Dorcas dir Augen machte. und du hast geschnurrt.«
    »Ich bin harmlos, das versichere ich dir.« Mahmoud überlegte, ob er Jubal sagen sollte, daß er niemals eine Frau heiraten würde, die nicht seines Glaubens war, und kam zu dem Schluß, ein Christ werde das falsch verstehen. Selbst wenn es sich um eine so seltene Ausnahme wie Jubal Harshaw handelte. Also

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