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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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»Von da fährt eine Tür in sein Arbeitszimmer.« Boone lächelte. »Wie Katzen und Köche geht der oberste Bischof, ohne etwas davon zu sagen. Das ist ein Witz. Er meint, >Auf Wiedersehen< zu sagen, steigere die Glückseligkeit nicht. Nehmen Sie es ihm nicht übel.«
    »Natürlich nicht. Haben Sie Dank für ein außerordentlich interessantes Erlebnis. Nein, bemühen Sie sich nicht; wir finden allein hinaus.«

24
    Einmal an der frischen Luft, fragte Jubal: »Mike, was hältst du davon?«
    Mike runzelte die Stirn. »Ich groke es nicht.«
    »Das geht dir nicht allein so, Sohn. Was hatte der Bischof zu sagen?«
    Mike zögerte lange. »Mein Bruder Jubal, ich muß nachdenken, bis es Zeit zum Groken ist.«
    »Dann denke weiter nach, Sohn! Mach ein Nickerchen. Ich jedenfalls werde mich etwas hinlegen.«
    Jill regte sich auf. »Jubal, wie kommen sie damit durch?«
    »Mit was?«
    »Mit allem. Das ist keine Kirche - das ist ein Irrenhaus.«
    Nun war es an Jubal, nachzudenken. »Nein, Jill. Es ist eine Kirche - und der logische Eklektizismus unserer Zeit.«
    »Wie bitte?«
    »Die Neue Offenbarung und all ihre Dogmen und Rituale sind ein alter Hut, sehr alt. Weder Foster noch Digby haben jemals einen originellen Gedanken gehabt. Sie haben von der Zeit abgenutzte Tricks zusammengestückelt und frisch lackiert, und schon waren sie im Geschäft. In einem florierenden Geschäft. Was mich stört, ist, daß ich vielleicht noch erlebe, wie es für jedermann zum Zwang gemacht wird.«
    »O nein!«
    »O doch. Hitler hat mit weniger angefangen, und alles, was er zu verkaufen hatte, war Haß. Haß verkauft sich immer gut. Aber für fortlaufende Geschäfte ist Glückseligkeit eine nützlichere Ware. Ich weiß es, ich gehöre der gleichen Gaunerzunft an. Digby hat es mir unter die Nase gerieben.« Jubal verzog das Gesicht. »Ich hätte ihm eine kleben sollen. Aber er machte es so geschickt, daß es mir auch noch glatt runterging. Darum habe ich Angst vor ihm, er ist klug. Er weiß, was die Leute wollen. Glückseligkeit. Die Welt hat ein ganzes Jahrhundert an Schuld und Furcht gelitten - jetzt erzählt Digby den Leuten, daß sie nichts zu fürchten haben, weder in diesem Leben noch danach, und daß Gott ihnen befiehlt, glücklich zu sein. Tagein, tagaus hämmert er ihnen ein: Habt keine Angst, seid glücklich!«
    »Nun, das stimmt«, räumte Jill ein, »und er leistet schwere Arbeit. Aber.«
    »Quatsch! Er spielt, daß er schwere Arbeit leistet.«
    »Nein, ich hatte den Eindruck, daß er sich tatsächlich aufopfert.«
    »>Quatsch!< habe ich gesagt. Jill, von all dem Unsinn der die Welt verbiegt, ist die Idee des >Altruismus< die schlimmste. Die Menschen tun, was sie wollen, jedesmal. Wenn es sie schmerzt, eine Wahl zu treffen - wenn die Wahl wie ein >Opfer< aussieht -, dann kannst du sicher sein, sie ist nicht edler als das von Habgier erzeugte Unbehagen. ist nichts als die Notwendigkeit, sich zwischen zwei Dingen zu entscheiden, die man beide haben möchte, aber nicht gleichzeitig haben kann. Der Durchschnittsmann leidet jedesmal bei der Entscheidung, soll er einen Dollar für ein Bier ausgeben oder für seine Kinder zurücklegen, soll er aufstehen und zur Arbeit gehen oder seinen Job verlieren. Aber er wählt immer das, was am wenigsten weh tut oder am meisten Vergnügen bereitet. Der Schurke und der Heilige treffen auf einem höheren Niveau die gleiche Wahl. Wie Digby es tut. Heiliger oder Schurke, er läßt sich die Butter nicht vom Brot nehmen.« »Für welches von beidem hältst du ihn, Jubal?«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »O Jubal, dein Zynismus ist eine Posse! Natürlich ist da ein Unterschied.«
    »Hmm, ja, es gibt einen. Ich hoffe, er ist ein Schurke. weil ein Heiliger zehnmal soviel Unheil anrichten kann. Streiche das letzte, du würdest es als >Zynismus< etikettieren - als beweise das Etikett, daß es nicht stimmt. Jill, was beunruhigt dich an diesen Gottesdiensten so sehr?«
    »Nun. alles. Erzähl mir bloß nicht, daß auf diese Weise Gott verehrt wird!«
    »Was heißt, sie haben es nicht auf diese Weise gemacht wie in der kleinen braunen Kirche, die du als Kind besucht hast? Nimm allen Mut zusammen, Jill - auf deine Weise machen sie es auch nicht im Petersdom. Und in Mekka auch nicht.«
    »Ja, aber. weder da noch dort auf diese Weise! Polonaisen. Glücksspielautomaten. sogar eine Bar! Das hat keine Würde! Es ist einfach nur ekelhaft.«
    »Ich glaube nicht, daß Tempelprostitution Würde hatte.«
    »Wie bitte?«
    »Ich

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