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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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zu kaufen.«
    »Das hoffe ich. Der Teppich ist nicht notwendig.«
    Jubal seufzte. »Ich bin ganz eurer Meinung. Mir wäre es lieber, Mike würde Marihuana rauchen, als von Digby bekehrt zu werden. Aber ich glaube, es besteht keine Gefahr, daß Mike sich von dem religiösen Eintopfgericht Digbys verlocken läßt. und er muß lernen, sich gegen schlechte Einflüsse zu wehren. Euch halte ich für einen guten Einfluß, und doch räume ich euch keine größere Chance ein. Der Junge hat eine erstaunliche Willensstärke. Mohammed muß vielleicht die Bahn für einen neuen Propheten freimachen.«
    »Wenn Gott es will«, antwortete Mahmoud.
    »Das läßt keinen Raum für eine Debatte«, stimmte Jubal zu.
    »Wir haben über Religion diskutiert, bevor ihr nach Hause kamt«, berichtete Dorcas liebenswürdig. »Boß, wußtest du schon, daß Frauen Seelen haben?«
    »Ach ja?«
    »Stinky sagt es.«
    »Maryam«, erklärte Mahmoud, »verlangte zu wissen, warum wir >Mohammedaner< glauben, nur Männer hätten Seelen. Also habe ich aus der Schrift zitiert.«
    »Miriam, das ist ein ebenso weitverbreiteter Irrtum wie die Vorstellung, Juden würden christliche Kinder opfern. Im Koran heißt es, daß ganze Familien ins Paradies eingehen, Männer und Frauen gemeinsam. Nimm zum Beispiel >Ornamente aus Gold< - Vers siebzig, nicht wahr, Stinky?«
    »>Betretet den Garten, ihr und eure Frauen, um froh gemacht zu werden.< So ungefähr kann man es übersetzen«, pflichtete Mahmoud ihm bei.
    »Ja, aber«, widersprach Miriam, »ich habe von den schönen Huris gehört, die mohammedanische Männer im Paradies als Spielzeug haben, und da ist doch für Ehefrauen gar kein Platz mehr.«
    »Huris sind keine Frauen«, erklärte Jubal. »Sie sind separate Schöpfungen wie die Dschinns und Engel. Sie brauchen keine Seelen, sie sind von Anfang an Geister, ewig, unveränderlich und schön. Es gibt auch männliche Huris beziehungsweise Äquivalente. Huris verdienen sich den Weg ins Paradies nicht, sie gehören zum Stab. Sie servieren köstliche Speisen und reichen Getränke herum, von denen man niemals einen Kater bekommt, und unterhalten die Gesellschaft auf Wunsch. Die Seelen der Frauen brauchen dagegen nicht zu arbeiten. Richtig, Stinky?«
    »Im wesentlichen, abgesehen von deiner leichtfertigen Wortwahl. Die Huris.« Er setzte sich so plötzlich auf, daß er Miriam abwarf. »Hört mal! Vielleicht habt ihr Mädchen wirklich keine Seelen!«
    Miriam erklärte bitter: »Du undankbarer Hund von einem Ungläubigen! Nimm das zurück!«
    »Frieden, Maryam. Wenn du keine Seele hast, bist du nämlich unsterblich. Jubal. ist es möglich, daß ein Mensch stirbt und es nicht merkt?«
    »Kann ich nicht sagen. Habe es nie versucht.«
    »Ist es möglich, daß ich auf dem Mars gestorben bin und nur träume, ich sei nach Hause zurückgekehrt? Sieh dich um! Ein Garten, um den einen der Prophet selbst beneiden würde. Vier schöne Huris, die zu jeder Stunde herrliche Speisen und köstliche Getränke servieren. Sogar ihre männlichen Gegenstücke sind da, wenn du pedantisch sein willst. Ist dies das Paradies?«
    »Ich garantiere dir, daß es das nicht ist«, versicherte Jubal ihm. »Meine Steuern sind fällig.«
    »Davon bin ich ja nicht in Mitleidenschaft gezogen.«
    »Und sieh dir diese Huris an. Selbst wenn wir übereinkommen, sie seien von adäquater Schönheit - schließlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters.«
    »Sie genügen den Ansprüchen.«
    »Dafür wirst du bezahlen, Boß«, drohte Miriam.
    ».fehlt ihnen immer noch«, erklärte Jubal bedeutungsvoll, »ein notwendiges Attribut der Huris.«
    »Hmmm...« machte Mahmoud. »Darauf brauchen wir nicht weiter einzugehen. Im Paradies wäre es weniger ein befristeter körperlicher Zustand, als vielmehr ein dauerndes spirituelles Attribut. Ja?«
    »In diesem Fall«, stellte Jubal mit Nachdruck fest, »bin ich sicher, daß sie keine Huris sind.«
    Mahmoud seufzte. »Dann werde ich eine von ihnen bekehren müssen.«
    »Warum nur eine? Es gibt Orte, an denen du die volle Quote haben kannst.«
    »Nein, mein Bruder. Nach den weisen Worten des Propheten ist es, auch wenn das Gesetz vier erlaubt, unmöglich, mehr als einer gerecht zu werden.«
    »Das ist eine gewisse Erleichterung. Welche von ihnen?«
    »Wir werden sehen. Maryam, fühlst du dich spirituell?«
    »Geh zum Teufel! >Huris<, also wirklich!«
    »Jill?«
    »Komm mir nicht ins Gehege!« protestierte Ben. »Ich habe Absichten auf Jill.«
    »Später, Jill. Anne?«
    »Tut

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