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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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marsianische Wort gleichzeitig aus und fühlte sich dem Groken näher. Es wie ein Student wiederholend, der sich sagt, daß das Juwel im Lotos ist, versank er ins Nirwana.
    Vor Mitternacht beschleunigte er seinen Herzschlag, kehrte zu normaler Atmung zurück, ging seine Checkliste durch, rollte sich auseinander und setzte sich hoch. Er war müde gewesen; jetzt fühlte er sich leicht und fröhlich, sein Kopf war klar, und er war bereit für die vielen Handlungen, die sich vor seinen Augen ausbreiteten.
    Er sehnte sich wie ein junger Hund nach Gesellschaft, und dieser Drang war ebenso stark wie sein früherer Wunsch nach Einsamkeit. Er trat auf den Flur hinaus und war entzückt, einem Wasserbruder zu begegnen. »Hei!«
    »O hallo, Mike. Siehst du aber vergnügt aus!«
    »Ich fühle mich prächtig. Wo sind alle?«
    »Schlafen. Ben und Stinky sind vor einer Stunde nach Hause geflogen, und die anderen sind zu Bett gegangen.«
    »Oh.« Mike war sichtlich enttäuscht, daß Mahmoud gegangen war; er hatte ihm sein neues Groken erklären wollen. Er würde es nachholen, wenn er ihn das nächste Mal sähe.
    »Ich sollte auch längst schlafen, aber mir ist nach einem Imbiß zumute. Hast du Hunger?«
    »Und ob!«
    »Gut. Das solltest du auch. Du hast das Abendessen verpaßt. Komm, es ist kaltes Huhn da, und wir werden sehen, was sonst noch.« Sie gingen nach unten und beluden ein Tablett reichlich. »Tragen wir es nach draußen. Es ist schön warm.«
    »Eine gute Idee«, stimmte Mike zu.
    »Warm genug zum Schwimmen - der richtige Indianersommer. Ich werde das Flutlicht einschalten.«
    »Mach dir die Mühe nicht«, antwortete Mike. »Ich werde das Tablett tragen.« Er konnte in fast völliger Dunkelheit sehen. Jubal vertrat die Ansicht, seine Nachtsicht stamme wahrscheinlich von den Bedingungen her, unter denen er aufgewachsen war. Mike grokte, daß das stimmte, aber er grokte auch, daß es eine weitere Ursache hatte. Seine Pflegeeltern hatten ihn gelehrt zu sehen. Was die warme Nacht betraf, so hätte er sich nackt auf dem Mount Everest wohl gefühlt, aber die Toleranz seiner Wasserbrüder für Wechsel von Temperatur und Druck war gering. Er nahm Rücksicht auf ihre Schwäche, seit er davon erfahren hatte. Aber er freute sich auf Schnee. Dann würde er selbst sehen können, daß jeder winzige Kristall aus dem Wasser des Lebens ein einzigartiges Individuum war, wie er gelesen hatte. Er würde barfuß hindurchlaufen, sich darin wälzen.
    In der Zwischenzeit war ihm die warme Nacht recht, und noch angenehmer war die Gesellschaft eines Wasserbruders.
    »Okay, nimm das Tablett! Ich werde das Unterwasserlicht einschalten. Das reicht vollauf, um dabei zu essen.«
    »Fein.« Mike liebte es, das Licht durch das sich kräuselnde Wasser schimmern zu sehen; es war Gutes, Schönheit. Sie veranstalteten ein Picknick am Pool, dann legten sie sich ins Gras zurück und blickten zu den Sternen auf.
    »Mike, da ist der Mars. Es ist doch der Mars? Oder Antares.«
    »Es ist der Mars.«
    »Mike? Was tun sie auf dem Mars?«
    Mike zögerte. Die Frage war zu umfassend für die kärgliche englische Sprache. »Auf der Seite in Richtung des Horizonts - auf der südlichen Hemisphäre - ist es Frühling. Die Pflanzen werden gelehrt zu wachsen.«
    »>Gelehrt zu wachsen    Mike überlegte. »Larry lehrt die Pflanzen zu wachsen. Ich habe ihm geholfen. Aber meine Leute - ich meine die Marsianer, ich groke jetzt, daß ihr meine Leute seid - lehren die Pflanzen auf eine andere Weise. In der nördlichen Hemisphäre wird es kälter, und die Nymphen, die während des Sommers am Leben geblieben sind, werden in Nester gebracht, zur Kräftigung und zu weiterem Wachstum.« Er dachte nach. »Von den Menschen, die wir am Äquator zurückgelassen haben, hat einer dekarniert, und die anderen sind traurig.«
    »Ja, ich habe es in den Nachrichten gehört.«
    Mike hatte es nicht gehört; er hatte es auch nicht gewußt, bis er danach gefragt wurde. »Sie sollten nicht traurig sein. Mr. Booker T.W. Jones, Lebensmitteltechniker Erster Klasse, ist nicht traurig; die Alten haben ihm Liebe erwiesen.«
    »Du hast ihn gekannt?«
    »Ja. Er hatte sein eigenes Gesicht, dunkel und schön. Aber er litt an Heimweh.«
    »Ach du meine Güte! Mike. hast du schon mal Heimweh? Nach dem Mars?«
    »Anfangs ja«, antwortete er. »Ich war immer allein.« Er rollte sich zu ihr herum und nahm sie in die Arme. »Aber jetzt bin ich nicht einsam. Ich groke, daß ich niemals einsam sein werde.« »Mike,

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