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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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alles sagen müssen.«
    »Michael!« wiederholte Patty plötzlich. »Erzengel Michael, in menschlicher Gestalt zu uns gesandt.«
    »Patty, bitte! Wenn er es ist, weiß er es nicht.«
    »Es ist nicht nötig, daß er es weiß. Gott wirkt Seine Wunder auf Seine eigene Art.«
    »Tante Patty, willst du mich bitte reden lassen?«
    Kurz darauf wußte Mrs. Paiwonski, daß Mike der Mann vom Mars war. Sie erklärte sich bereit, ihn als Menschen zu behandeln - wollte sich jedoch ihr Urteil über seine wahre Natur und den Grund für sein Verweilen auf der Erde vorbehalten. Sie erklärte (etwas verschwommen, wie Jill meinte), daß Foster ein wahrhaftiger Mensch gewesen sei, solange er auf der Erde lebte, aber er war auch immer ein Erzengel gewesen. Wenn Jill und Michael darauf bestanden, sie seien nicht gerettet, würde sie sie behandeln, wie sie es verlangten - Gottes Wege sind geheimnisvoll.
    »Ich glaube, du könntest uns >Sucher< nennen«, sagte Mike zu ihr.
    »Das ist genug, meine Lieben! Ich bin sicher, ihr seid gerettet - aber Foster selbst ist in seinen frühen Jahren ein Sucher gewesen. Ich werde euch helfen.«
    Sie nahm an einem weiteren Wunder teil. Sie hatten sich auf den Teppich gesetzt; Jill legte sich auf den Rücken und schlug es Mike in ihren Gedanken vor. Ohne magische Sprüche, ohne Requisiten ließ Mike sie hochschweben. Patricia sah in gelassener Glückseligkeit zu. Sie war davon überzeugt, Zeuge eines wahrhaftigen Wunders zu sein. »Pat«, sagte Mike da, »leg dich hin!«
    Sie gehorchte so bereitwillig, als sei er Foster. Jill wandte den Kopf. »Sollst du mich nicht besser hinunterlassen, Mike?«
    »Nein, ich schaffe es.«
    Mrs. Paiwonski fühlte sich sanft in die Höhe gehoben. Sie fürchtete sich nicht; eine überwältigende religiöse Ekstase erfüllte sie, die ein Feuer in ihren Lenden entzündete und ihr die Tränen in die Augen trieb. So etwas hatte sie seit ihrer Jugend nicht mehr gefühlt. Eine solche Kraft hatte sie nicht gespürt, seit der heilige Foster sie berührt hatte. Mike brachte die beiden Frauen näher zusammen, und Jill umarmte sie. Ihre Tränen steigerten sich zu einem leisen Weinen des Glücks.
    Mike ließ sie auf den Fußboden niedersinken. Er war nicht müde - er konnte sich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal müde gewesen war.
    Jill sagte: »Mike. wir brauchen Wasser.«
    (»????«)
    (»Ja«, antworteten ihre Gedanken.)
    (»Und?«)
    (»Um aus der Not eine Tugend zu machen. Was meinst du, warum sie hergekommen ist?«)
    (»Ich weiß es. Ich war mir nicht sicher, ob du es wüßtest... oder damit einverstanden warst. Mein Bruder. Mein Ich.«)
    (»Mein Bruder.«)
    Mike holte kein Wasser, sondern er schickte ein Glas von der Minibar ins Badezimmer. Er ließ es unter dem Hahn vollaufen und zu Jill zurückkehren. Mrs. Paiwonski sah voller Interesse zu; über das Staunen war sie hinaus. Jill hielt das Glas und sagte zu ihr: »Tante Patty, das ist, als werde man getauft. und als werde man verheiratet. Es ist - ein marsianischer Brauch. Er bedeutet, daß du uns vertraust und wir dir vertrauen. wir können dir alles sagen, und du kannst uns alles sagen. und daß wir Partner sind, jetzt und für alle Zeit. Aber ist der Schwur einmal geleistet, darf er niemals gebrochen werden. Wenn du ihn brächest, müßten wir sterben - auf der Stelle. Gerettet oder nicht. Wenn wir in brächen. Aber das werden wir nicht tun. Nur teile mit uns kein Wasser, wenn du es nicht möchtest - wir würden trotzdem Freunde bleiben. Wenn dies nach deinem Glauben nicht zulässig ist, tu es nicht. Wir gehören nicht zu deiner Kirche, obwohl du es zuerst angenommen hast. Wir werden vielleicht niemals dazugehören. >Sucher< ist das Äußerste, was du uns nennen kannst. Mike?«
    »Wir groken«, stimmte er zu. »Pat, Jill spricht richtig. Ich wünschte, wir könnten es dir auf marsianisch sagen, es wäre dann klarer. Dies ist alles, was eine Heirat bedeutet - und viel mehr. Wir sind frei, dir Wasser anzubieten. doch wenn es in deiner Religion oder in deinem Herzen irgendeinen Grund gibt, es nicht anzunehmen. trink es nicht!«
    Patricia Paiwonski holte tief Atem. Sie hatte eine solche Entscheidung schon einmal getroffen. und ihr Mann hatte zugesehen - ohne es ihr zu verbieten. Wer war sie, daß sie einen Heiligen zurückweisen sollte? Und seine gesegnete Braut? »Ich will es«, antwortete sie fest.
    Jill nahm einen Schluck. »Wir wachsen immer stärker zueinander.« Sie gab das Glas an Mike weiter.
    »Ich danke dir für

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