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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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zuschrieb oder nicht. Er lehrte Jill diese Kontrolle, aber sie mußte erst besser Marsianisch sprechen, bevor sie es zur Meisterschaft bringen konnte. Es hatte keine Eile, mit Warten würde es erreicht werden. Pat fuhr fort:
    »Ich wollte, daß ihr seht, was der Glaube bewirken kann. Die eigentliche Veränderung vollzieht sich jedoch im Innern. Glückseligkeit. Der liebe Gott weiß, daß ich keine Rednergabe besitze, aber ich will versuchen, es euch zu erzählen. Dann werde ich auf eure Fragen antworten, wenn ich kann. Zuerst müßt ihr euch klarmachen, daß alle anderen sogenannten Kirchen Fallen des Teufels sind. Unser lieber Jesus predigte den wahren Glauben, so sagt Foster, und ich habe den wahren Glauben. Im Dunklen Zeitalter wurden seine Worte dann verdreht und verändert, bis Jesus selbst sie nicht mehr wiedererkennen würde. Deshalb wurde Foster gesandt, um eine Neue Offenbarung zu verkünden und die Lehre wieder klar zu machen.«
    Patricia Paiwonski streckte den Zeigefinger aus, und plötzlich war sie eine Priesterin, gekleidet in heilige Würde und mystische Symbole. »Gott will, daß wir glücklich sind. Er füllte die Welt mit Dingen, die uns glücklich machen sollen. Würde Gott Traubensaft in Wein verwandeln, wenn Er nicht wollte, daß wir trinken und fröhlich sind? Er könnte ihn Traubensaft bleiben lassen. oder ihn in Essig verwandeln, der niemandem auch nur ein Kichern ablocken würde. Ist das nicht wahr? Natürlich meinte er nicht, man solle sich sinnlos betrinken und seine Frau schlagen und seine Kinder vernachlässigen. Er hat uns gute Dinge gegeben, um sie zu benutzen, nicht zu mißbrauchen. oder sie zu ignorieren. Wenn einem nach einem Glas oder sechs unter Freunden, die das Licht gesehen haben, zumute ist, und es erweckt in ihm den Wunsch, zu tanzen und dem Herrn für Seine Güte zu danken - warum nicht? Gott hat den Alkohol geschaffen, und Gott hat die Füße geschaffen - Er schuf sie, damit man beides zusammenführt und glücklich ist!«
    Sie machte eine Pause. »Gieß mir noch einmal ein, Schätzchen! Predigen macht durstig - nicht viel Ginger Ale, das ist guter Roggenwhisky. Und das ist noch nicht alles. Wenn Gott nicht wollte, daß Frauen angesehen werden, hätte Er sie häßlich gemacht - das leuchtet ein, nicht wahr? Gott ist kein Betrüger; Er hat den Spieltisch selbst aufgestellt - Er würde ihn nicht so konstruieren, daß die Gimpel gar nicht gewinnen können, so wie bei einem manipulierten Roulette. Er würde niemanden dafür, daß er bei einem falschen Spiel verloren hat, in die Hölle schicken.
    Gut, Gott will, daß wir glücklich sind, und Er hat uns gesagt, wie: >Liebt einander! < Liebt eine Schlange, wenn das arme Ding Liebe braucht. Liebt eure Nachbarn, wenn sie das Licht gesehen haben und Liebe in ihrem Herzen tragen und schlagt nach den Sendboten Satans, die euch von dem vorbestimmten Pfad weglocken und in den Abgrund führen wollen. Und mit >Liebe< hat Er nicht die gezierte Liebe einer alten Jungfer gemeint, die sich fürchtet, vom Gesangbuch hochzublicken, weil sie dann eine Versuchung des Fleisches sehen könnte. Wenn Gott das Fleisch haßt, warum hat er dann soviel davon geschaffen ? Gott ist kein Jammerlappen. Er hat den Grand Canyon geschaffen und Kometen, die den Himmel durcheilen, und Zyklone und Hengste und Erdbeben - wird ein Gott, der all das kann, sich umdrehen und praktisch Seine Hosen naßmachen, nur weil sich ein kleines Mädchen ein bißchen vorüberbeugt und ein Mann einen Blick auf eine Brust erhascht? Du weißt es besser, Liebling - und ich auch! Als Gott uns befahl zu lieben, wollte Er uns nicht an der Nase herumführen; es war Sein Ernst. Liebt kleine Kinder, deren Windeln ständig gewechselt werden müssen, liebt starke, stinkige Männer, damit es weitere Kinder zum Lieben geben wird - und dazwischen liebt weiter, weil es schön ist, zu lieben!
    Natürlich bedeutet das ebensowenig, daß ihr mit der Liebe Geschäfte machen sollt, wie eine Flasche Roggenwhisky bedeutet, ihr sollt euch betrinken und einen Polizisten verprügeln. Man kann Liebe nicht verkaufen, und man kann Glückseligkeit nicht kaufen, auf beidem ist kein Preisschild. und wenn ihr meint, es sei eins darauf, seid ihr auf dem Weg zur Hölle. Aber wenn ihr mit offenem Herzen gebt und empfangt, wovon Gott einen unbegrenzten Vorrat hat, kann der Teufel euch nicht anrühren. Geld?« Sie sah Jill an. »Schätzchen, würdest du dieses Wasserteilen mir irgendwem für. sagen wir, eine Million Dollar

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