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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Spaß macht, mit einem Haufen munterer Puppen zusammen zu wohnen. Ich liebe sie - alle meine Brüder, beide Geschlechter. Nimm zum Beispiel Patty - Patty bemuttert uns. Ich glaube nicht, daß ein Mensch darüber hinauswächst, das zu brauchen. Patty. nun, Patty ist einfach unglaublich. Sie erinnert mich an Jubal. und dieser alte Bastard sollte sich besser herbemühen und sich informieren! Das wichtigste ist für mich nicht, daß Patty weiblich ist. Oh, ich bin kein Kostverächter.«
    »Wer ist ein Kostverächter?« unterbrach eine Altstimme.
    Duke fuhr herum. »Ich nicht, du geschmeidige levantinische Hure! Komm her, Puppe, und küsse deinen Bruder Ben!«
    »Ich habe noch nie in meinem Leben dafür Geld genommen«, verteidigte die Frau sich und glitt auf sie zu. »Fing an, es umsonst zu tun, bevor es mir irgendwer sagte.« Sie küßte Ben sorgfältig und gründlich. »Du bist Gott, Bruder.«
    »Du bist Gott. Teile Wasser.«
    »Mögest du niemals dürsten. Achte nicht auf Duke - so wie er sich benimmt, muß er ein Flaschenkind gewesen sein.« Sie küßte Duke noch ausdauernder, während er ihre üppige Rückseite tätschelte. Sie war eine kleine, mollige, sehr dunkle Brünette, und eine dichte Mähne blauschwarzen Haars hing ihr beinahe bis zu Taille. »Duke, hast du ein Ladies Home Journal gesehen, als du aufgestanden bist?« Sie nahm seine Gabel und machte sich über sein Rührei her. »Hmmm. gut. Das hast du doch nicht zubereitet, Duke.«
    »Es ist Bens Werk. Wozu könnte ich ein Ladies Home Journal brauchen?«
    »Ben, schlage noch zwei Dutzend Eier auf, und ich werde sie in Portionen braten. Es ist ein Artikel darin, den ich Patty zeigen möchte, Lieber.«
    »Okay«, erklärte Ben sich bereit.
    »Kommt bloß nicht auf die Idee, diese Höhle umzudekorieren! Und laß mir noch etwas übrig! Glaubst du, wir Männer können unsere Arbeit tun, wenn wir nur Brei kriegen?«
    »Tt, tt, Dukie-Schätzchen. Geteiltes Wasser ist vervielfachtes Wasser. Ben, Dukes Beschwerden haben gar nichts zu bedeuten - solange er genug Frauen für zwei Männer und Essen für drei hat, ist er ein richtiges Lämmchen.« Sie schob Duke eine Gabelvoll in den Mund und aß den Rest alleine. »Nun mach kein böses Gesicht, Bruder; ich werde dir ein zweites Frühstück machen. Oder wird es dein drittes sein?«
    »Bis jetzt nicht einmal das erste. Du hast es aufgegessen. Ruth, ich erzählte Ben, wie du und Sam einen Stabhochsprung in den Neunten Kreis gemacht habt. Er fühlt sich ungemütlich in Gedanken an das Wasserteilen heute abend.«
    Ruth vertilgte den letzten Bissen auf Dukes Teller, stand auf und fing mit den Vorbereitungen zum Braten an. »Duke, du bekommst von mir etwas anderes als Brei. Nimm deinen Kaffee und hau ab! Ben, ich war auch nervös - aber das brauchst du nicht zu sein, Lieber. Mike macht keine Fehler. Du gehörst hierher, oder du wärest nicht hier. Du wirst bleiben?«
    »Ich kann nicht. Fertig für die erste Portion?«
    »Gieß sie in die Pfanne! Du wirst zurückkommen. Eines Tages wirst du bleiben. Duke hat recht - Sam und ich haben einen Stabhochsprung gemacht. Es ging zu schnell für eine züchtige Hausfrau mittleren Alters.«
    »Mittleren Alters?«
    »Ben, ein Bonus der Disziplin ist, daß sie, während sie deine Seele geraderichtet, auch deinen Körper geraderichtet. In diesem Punkt hat die Christian Science recht. Hast du irgendwelche Medizinflaschen in den Badezimmern gesehen?«
    »Nein.«
    »Es gibt keine. Wie viele Leute hast du geküßt?«
    »Mehrere.«
    »Ich als Priesterin küsse mehr als >mehrere<, aber im Nest kommt nicht einmal ein Schnupfen vor. Ich war früher eine wehleidige Frau von der Art, die sich nie ganz wohl fühlt und ständig >weibliche Beschwerden< hat.« Sie lächelte. »Jetzt bin ich weiblicher als je zuvor, aber ich bin zwanzig Pfund leichter, Jahre jünger und habe nichts, worüber ich mich beschweren könnte - ich liebe es, weiblich zu sein. Als eine, wie Duke mir schmeichelte, >levantinische Hure< und zweifellos geschmeidiger als in meinem alten Leben - ich unterrichte im Lotossitz, während ich mich früher gerade eben vorbeugen konnte. Mir wurde schwindelig, und ich sah bunte Flecken vor den Augen.
    Aber es geschah tatsächlich schnell«, fuhr Ruth fort. »Sam war Professor für orientalische Sprachen an der hiesigen Universität. Er fing an, herzukommen, weil es die einzige Möglichkeit war, Marsianisch zu lernen. Sein Interesse war rein beruflich und erstreckte sich nicht auf die Kirche.

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