Fremder in einer fremden Welt
Ich kam mit, um ein Auge auf ihn zu halten. Ich war eifersüchtig, noch eifersüchtiger als der Durchschnitt.
So arbeiteten wir uns bis zum Dritten Kreis vor. Sam lernte schnell, und ich studierte grimmig, weil ich ihn nicht außer Sicht verlieren wollte. Dann - Peng! - geschah das Wunder. Wir begannen, auf marsianisch zu denken, jedenfalls ein bißchen. und Michael spürte es und ließ uns eines Abends nach dem Gottesdienst dableiben. und Michael und Gillian gaben uns Wasser. Danach war mir klar, daß ich all das war, was ich bei anderen Frauen verabscheute, und ich verabscheute meinen Mann dafür, daß er es mir hatte durchgehen lassen, und haßte ihn für das, was er getan hatte. All das auf englisch, und die schlimmsten Teile auf hebräisch. Ich weinte und stöhnte und ging Sam gewaltig auf die Nerven - und konnte es nicht erwarten, von neuem Wasser zu teilen und zueinanderzuwachsen.
Danach wurde es leichter, aber nicht leicht, da wir so schnell wie möglich durch die Kreise geschoben wurden. Michael wußte, wir brauchten Hilfe, und wollte uns hier im Nest haben, in Sicherheit und Frieden. Als die Zeit für unser Wasserteilen gekommen war, gelang es mir immer noch nicht, mich ohne Hilfe unter Kontrolle zu halten. Ich wünschte mir, ins Nest aufgenommen zu werden - wenn du den Weg einmal eingeschlagen hast, dann gibt es kein Zurück mehr -, aber ich war mir nicht sicher, ob ich imstande sei, mich mit sieben anderen Leuten zu verbinden. Ich wurde vor Angst fast wahnsinnig. Auf dem Weg hierher hätte ich Sam beinahe gebeten, kehrtzumachen und nach Hause zu gehen.«
Sie blickte auf, ohne Lächeln, aber selig, ein molliger Engel mit einem großen Löffel in der Hand. »Wir gingen in den Innersten Tempel, und ein Punktscheinwerfer erfaßte mich, und unsere Gewänder waren plötzlich verschwunden. und sie waren im Becken und riefen uns auf marsianisch zu, wir sollten kommen und das Wasser des Lebens teilen - und ich stolperte hinein und tauchte unter und bin seitdem nicht wieder nach oben gekommen!
Ich will es nicht einmal. Hab keine Angst, Ben, du wirst die Sprache lernen und dir die Disziplin aneignen, und auf dem ganzen Weg wirst du liebevolle Hilfe haben. Du springst heute abend in das Becken, und ich werde die Arme ausstrecken, um dich aufzufangen. Wir alle werden das tun und dich zu Hause willkommen heißen. Bring Duke den Teller und sag ihm, er sei ein verfressenes Schwein. aber ein bezauberndes. Und nimm den für dich selbst - oh, das schaffst du leicht! -, und gib mir einen Kuß und lauf! Ruthie hat zu tun.«
Ben gab ihr den Kuß, lieferte den Teller ab und richtete die Botschaft aus. Er hatte immer noch etwas Appetit. trotzdem dachte er nicht mehr ans Essen, als er Jill, anscheinend schlafend, auf einer der Couches ausgestreckt fand. Er setzte sich ihr gegenüber, weidete sich an dem süßen Anblick und stellte fest, daß Dawn und Jill sich ähnlicher waren, als er gemerkt hatte.
Er blickte von einem Bissen hoch und sah, daß sie die Augen geöffnet hatte. Sie lächelte. »Du bist Gott, Darling - und das riecht gut.«
»Du siehst gut aus. Ich wollte dich nicht aufwecken.« Er stand auf und setzte sich zu ihr, steckte ihr einen Bissen in den Mund. »Selbst gemacht, mit Ruths Hilfe.«
»Und gut gemacht. Duke hat mich gebeten, der Küche fernzubleiben, da Ruth dir ihre Das-ist-gut-für-die-Seele-Vorlesung gegeben hat. Du hast mich nicht aufgeweckt; ich habe mich nur ausgeruht, bis du herauskamst. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.«
»Überhaupt nicht?«
»Keine Sekunde. Aber ich fühle mich großartig. Nur hungrig. Das ist ein Wink.«
Also fütterte er sie. Sie ließ es sich gefallen, ohne sich zu rühren. »Hast du etwas Schlaf bekommen?« fragte sie dann.
»Oh, etwas.«
»Wieviel Schlaf hat Dawn bekommen? Zwei Stunden?«
»Oh, mehr als das.«
»Dann ist sie in Ordnung. Zwei Stunden bewirken soviel wie früher acht. Ich wußte, was für eine süße Nacht dir - euch beiden - bevorstand, aber ich machte mir Sorgen, daß sie keinen Schlaf bekommen würde.« »Ja, es war eine wundervolle Nacht«, gestand Ben, »obwohl ich. äh. erstaunt war über die Art, wie du mir Dawn in die Arme geschoben hast.«
»Schockiert, meinst du. Ich kenne dich, Ben. Ich war versucht, selbst die Nacht mit dir zu verbringen - ich wünschte es mir, Lieber! Aber du kamst an, und die Eifersucht stand dir ins Gesicht geschrieben. Ich glaube, jetzt ist sie fort. Stimmt's?«
Er sah sie an. »Ich denke schon.«
»Das
Weitere Kostenlose Bücher