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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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belästigen. Aber es ist eine Schande, daß du uns nicht hast alle zusammen reisen lassen. Wir sind schon vor Stunden angekommen - du mußt Ärger gehabt haben.«
    »So ist es. Anne, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich nie in meinem Leben mehr einen Fuß von dem Grundstück hinuntersetzen. und ich habe vor, das Telefonkabel abzureißen und den Quasselkasten mit dem Vorschlaghammer zu bearbeiten.«
    »Ja, Boß.«
    »Diesmal ist es mir ernst.« Er warf einen Blick auf den gigantischen Stereofernsehapparat. »Gehen diese Werbesendungen ewig weiter? Wo ist mein Patenkind? Erzähl mir bloß nicht, daß du sie bei den idiotischen McClintock-Söhnen gelassen hast!«
    »Natürlich nicht. Sie ist hier. Sie hat sogar ihr eigenes Kindermädchen, Gott sei Dank.«
    »Ich möchte sie sehen.«
    »Patty wird dich zu ihr führen. Ich habe sie satt - sie ist auf dem ganzen Weg ein kleines Biest gewesen. Patty, Liebes! Jubal möchte Abby sehen.«
    Die tätowierte Dame eilte ohne Hast durch das Zimmer. Soweit Jubal erkennen konnte, war Patty die einzige Anwesende, die einer Arbeit nachging. und sie schien überall zugleich zu sein. »Natürlich, Jubal. Ich habe nichts zu tun. Hier entlang!«
    »Ich habe die Kinder in meinem Zimmer untergebracht«, berichtete sie, während Jubal sich bemühte, mit ihr Schritt zu halten. »Dann kann Honey Bun auf sie aufpassen.«
    Es verpaßte Jubal eine gelinden Schrecken, als er sah, was Patricia meinte. Die Boa lag in viereckigen Schlingen, die ein Nest bildeten, auf einem Bett. Es war ein Zwillingsnest, da ein Abschnitt der Schlange darübergezogen war, um das Quadrat zu teilen und zwei Taschen von Kinderbettgröße zu bilden, von denen jede mit einer Decke ausgepolstert war und ein Baby enthielt.
    Beim Eintritt der beiden Erwachsenen hob das >Kindermädchen< fragend den Schlangenkopf. Patty streichelte die Boa. »Alles in Ordnung, Liebes. Vater Jubal möchte sie sehen. Liebkose sie ein bißchen, und gib ihr Zeit, dich zu groken, damit sie dich das nächste Mal erkennt.«
    Jubal schäkerte mit seiner liebsten Freundin, die ihn angluckste und nach ihm trat, dann streichelte er die Schlange. Es war das hübscheste Exemplar einer Boidae, das er je gesehen hatte - länger, schätzte er, als jede andere Boa constrictor in Gefangenschaft. Ihre Querstreifen zeichneten sich scharf ab, und die leuchtenderen Farben des Schwanzes prunkten. Er beneidete Patty um ihr prächtiges Haustier und bedauerte, daß er keine Zeit finden werde, sich mit ihm anzufreunden.
    Die Schlange rieb den Kopf an seiner Hand wie eine Katze. Patty nahm Abby hoch und sagte: »Honey Bun, warum hast du es mir nicht erzählt? Sie erzählt mir immer sofort, wenn sich eine von ihnen verheddert hat oder Hilfe braucht, weil sie nicht viel mehr tun kann, als sie zurückzuschubsen, wenn sie versuchen hinauszukriechen. Sie hat ja keine Hände. Aber sie ist einfach nicht fähig zu groken, daß einem nassen Baby die Windeln gewechselt werden müssen - Honey Bun sieht darin nichts Verkehrtes. Und Abby auch nicht.«
    »Ich weiß. Darin ist sie zuverlässig. Wer ist der andere Wonneproppen?«
    »Das ist Fatima Michele. Ich dachte, das wüßtest du.«
    »Sie sind hier? Ich glaubte sie in Beirut!«
    »Ja, aus einem dieser fernen Länder sind sie gekommen.
    Ich weiß nur nicht woher. Maryam hat es mir gesagt, aber es bedeutet mir nichts; ich bin nie irgendwo gewesen. Ich groke, alle diese Orte sind gleich - weil die Leute gleich sind. Willst du einmal Abigail halten, während ich nach Fatima sehe?«
    Jubal tat es und versicherte ihr, sie sei das schönste Mädchen der Welt. Dann sagte er es Fatima. Er war beide Male aufrichtig, und die Mädchen glaubten ihm - Jubal hatte das bei unzähligen Gelegenheiten gesagt, angefangen in der Harding-Regierung, und er hatte es immer aufrichtig gemeint, und es war ihm immer geglaubt worden. Es war eine höhere Wahrheit, die nicht an weltliche Logik gebunden war.
    Mit Bedauern ging er wieder, nachdem er Honey Bun gestreichelt und ihr das gleiche versichert hatte - mit derselben Ernsthaftigkeit.
    Als sie hinauskamen, stießen sie mit Fatimas Mutter zusammen.
    »Boß-Schätzchen!« Sie küßte ihn und klopfte seinen Bauch. »Ich sehe, sie haben dich gut gefüttert.«
    »Es ging. Ich habe mit deiner Tochter geschmust. Sie ist eine Engelspuppe, Miriam.« »Ein recht hübsches Baby, nicht wahr? Wir werden sie nach Rio verkaufen. Wahrscheinlich bekommen wir einen ganz guten Preis.«
    »Ich dachte, im Yemen sei der Markt

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