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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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ausrechnete, wer Smith zur Flucht verholfen hatte. Obwohl Jill nichts von Polizeimethoden verstand, dachte sie jetzt doch daran, daß sie Fingerabdrücke in Smith' Zimmer hinterlassen haben mußte, ganz zu schweigen von den Leuten, die sie und ihn hatten weggehen sehen. Es war einem Techniker sogar möglich (so hatte sie gehört), an dem Band im Autopiloten dieses Taxis festzustellen, welche Flüge es unternommen hatte und wohin und wann.
    Sie drückte Tasten und löschte den Befehl, zu ihrem Apartmenthaus zu fliegen. Sie wußte nicht, ob das Band endgültig löschen würde. Sie wollte einfach nur zu einem Platz, an dem die Polizei nicht schon auf sie warten würde. Das Taxi stieg von der Flugschneise hoch und schwebte. Wohin konnte sie gehen? Wo konnte sie einen erwachsenen Mann verstecken, der ein halber Idiot und nicht einmal fähig war, sich allein anzuziehen? Einen Mann, der die meistgesuchte Person auf diesem Globus war? Oh, wenn doch Ben da wäre! Ben. wo bist du ?
    Jill nahm das Telefon und wählte ziemlich hoffnungslos Bens Nummer. Sie erwartete eine monotone Stimme einer Maschine zu hören, die sie auffordern würde, eine Nachricht zu hinterlassen. Ihre Stimmung hob sich, als ein Mann sich meldete - und sank wieder auf den Nullpunkt, als sie merkte, daß es nicht Ben war, sondern sein Assistent. »Oh, Verzeihung, Mr. Kilgallen. Hier ist Jill Boardman. Ich dachte, ich hätte die Nummer von Mr. Caxtons Wohnung gewählt.«
    »Haben Sie auch. Anrufe bei ihm zu Hause werden ins Büro umgeleitet, wenn er länger als vierundzwanzig Stunden nicht da ist.«
    »Dann ist er immer noch fort?«
    »Ja. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Äh. nein. Mr. Kilgallen, ist es nicht merkwürdig, daß Ben außer Sicht verschwindet? Machen Sie sich keine Sorgen?«
    »Wie? Durchaus nicht. Er hat doch Bescheid gegeben, er wisse nicht, wie lange er fort sein werde.«
    »Ist das nicht seltsam?«
    »Nicht bei Mr. Caxtons Arbeit, Miss Boardman.«
    »Also. ich finde, es ist etwas sehr Seltsames an seiner Abwesenheit! Sie sollten darüber nachdenken. Sie sollten es jedem Nachrichtendienst des Landes. nein, der Welt melden!«
    Das Telefon des Taxis besaß keinen Bildschirm, und trotzdem spürte Jill, wie Osbert Kilgallen sich reckte. »Es tut mir leid, Miss Boardman, aber ich muß die Anweisungen meines Arbeitgebers selbst interpretieren. Äh. nichts für ungut, irgendeine aufgeregte >gute Freundin< ruft immer an, wenn Mr. Caxton abwesend ist.«
    Da will ihn ein Mädchen dingfest machen, legte Jill diese Neuigkeit wütend aus - und dieser Typ glaubt, ich sei die Augenblickliche! Das erstickte jeden Gedanken daran, Kilgallen um Hilf e zu bitten Sie schaltete ab.
    Wohin konnte sie gehen? Plötzlich kam ihr eine Antwort in den Sinn. Wenn Ben abhanden gekommen war - und die Behörden die Hand im Spiel hatten -, dann war der letzte Ort, an dem sie Valentin Smith zu finden erwarteten, Bens Apartment, es sei denn, man brachte sie in Verbindung mit Ben, was unwahrscheinlich war.
    Bens Speisekammer wurde sie mit einem Imbiß versorgen, und sie konnte etwas von Bens Kleidung für ihr idiotisches Kind ausleihen. Der letzte Punkt war entscheidend. Jill gab die Kombination für Bens Apartmenthaus ein. Das Taxi wählte die Schneise und ließ sich hineinfallen.
    Vor Bens Wohnung legte Jill ihr Gesicht an die Gegensprechanlage und rief »Karthago delenda est!«
    Nichts geschah. Oh, verdammt! dachte sie, er hat die Kombination geändert. Da stand sie nun mit weichen Knien und hielt ihr Gesicht von Smith abgewendet. Dann sprach sie von neuem in das Gitter. Der gleiche Schaltkreis betätigte die Tür und kündigte Besucher an, sie meldete sich auf die geringe Chance hin, daß Ben inzwischen zurückgekehrt war. »Ben, hier ist Jill.«
    Die Tür glitt auf. Sie traten ein, und die Tür schloß sich. Jill glaubte, Ben habe sie eingelassen, und dann wurde ihr klar, daß sie zufällig seine neue Türkombination getroffen hatte, die wohl als Kompliment gedacht war. Auf das Kompliment hatte sie gern verzichtet, wenn ihr nur diese grauenhafte Panik erspart geblieben wäre.
    Smith stand schweigend am Rand des dichten grünen Rasens und starrte. Hier war ein so neuer Ort, daß er nicht sofort gegrokt werden konnte, aber er berührte Smith sofort angenehm. Der Ort war weniger aufregend als der sich bewegende Ort, in dem sie gewesen waren, und um so eher geeignet, das Ich zu entfalten. Interessiert betrachtete er das Aussichtsmuster an dem einen Ende. Er erkannte es nicht als

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