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Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi

Titel: Fressen ihn die Raben - Alpen Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Rücken vorbei auf die sich leicht kräuseln de Wasserfläche des See und das dahinter liegende Koglerhaus. Ge rade wurde es von der Sonne beschienen. Auch die Lärchen und Zirbelkiefern drum herum wirkten wie frisch gewaschen. »Schon schön hier, richtig zum Gedankenverlieren. Aber jetzt scheint mir der Ort doch entweiht.«
    Ihr Blick, bis dahin auf den See gerichtet, ging zu Boden. Ihre Lippen verhärteten sich.
    »Frau Riedeneiner?«
    Sie blickte stumm weiter nach unten.
    »Frau Monika Riedeneiner? Ja, Sie meine ich.«
    Die Angesprochene hob den Kopf und sah ihn erwartungsvoll an. »Entschuldigung, ich reagiere nicht auf Riedeneiner, werd so selten beim Familiennamen gerufen.«
    »Ja, also was ich sagen wollte. Nach unserer Spurenermittlung hier in der Almrauscher-Hütte bleibt der Zugang verboten, nicht wahr. Wir versiegeln die Tür. Geht trotzdem einer rein, ist das Siegelbruch. Ein Verbrechen.«
    Die junge Frau sah wenig beeindruckt aus.
    »Und den Schlüssel geben wir jetzt dem Erkennungsdienst, der kommt dann erst mal zu den Akten.« Zögernd gab sie ihn ab. »Vorerst. Später steht die Hütte sicher wieder zur Verfügung. Nach dem Strafverfahren.«
    »Ja wissen Sie denn schon, wen Sie suchen?«, fragte Moni überrascht.
    »Ach, die meisten Tötungsdelikte sind Beziehungstaten. Im Umfeld findet sich da der Täter leicht. Ich bin da zuversichtlich. Aber jetzt gehen wir beide erst mal wieder zum Koglerhaus. Sie werden doch bestimmt noch in der Küche gebraucht. Und vernommen hat man Sie auch noch nicht. Hier«, er reichte den Schlüssel an den Erkennungsdienst weiter, »weißt ja Bescheid. Bis später.«

Blaubeerstrunk
    Am Grünsee war inzwischen ein weiteres Team des Erkennungsdienstes gelandet. Bei all dem abschüssigen und stark bewaldeten Gelände eine echte Glanzleistung des Hubschrauberpiloten. Der Leichen-Finder hatte auf einer Lichtung durch Winken auf sich aufmerksam gemacht,und so konnte der Pilot sich einrichten. Er hatte zur Landung eine baumfreie Kuppe gewählt. Da eine Standlandung wegen des unebenen Terrains unmöglich war, hatte er seine Maschine so nah wie möglich über dem Erdboden schweben lassen. Die Fluggäste waren dann gesprungen und mussten sich ihre Gerätschaften zuwerfen lassen.
    Mit von der Partie war wieder der Diensthund Ramses samt Herrchen. Er wurde eingesetzt, um noch weitere Einzelteile oder verwesende Spuren zu erschnüffeln. Die Tatortarbeit leitete ein Todesermittler der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein. Das Team war durch Gestrüpp, junge Lärchen und Farne bis zu der Lichtung vorgedrungen, auf welcher der Autohändler gewunken hatte. Nervös war der Diensthund um die Gruppe getänzelt, bis er auf den Deutschen Drahthaar-Jagdhund traf. Er stürzte sich laut bellend begeistert auf den zivilen Artgenossen, der sich knur rend frontal aufbaute. Beide Hundehalter kostete es Kraft, die Tie re von einanderzu lösen. Das Gekläffe störte und außerdem hatte Ramses eine Aufgabe zu erfüllen.
    »Wie sind Sie denn zur Leiche gelangt?«, wollte der Traunsteiner Ermittler vom Zeugen wissen. »Ich hoffe, Sie sind nur einen Pfad hin und hergelaufen und haben nicht die ganze Umgebung niedergetrampelt?«
    Der Autogroßhändler hob beschwichtigend die Hände und zeigte auf eine dünne Trampelspur. »Na, hören Sie mal. Ich schau auch schon mal einen Krimi, so ganz ahnungslos bin ich nicht mehr. Auch wenn das hier für mich eine schreckliche Premiere war.«
    »Haben Sie die Leiche angefasst oder vielleicht die Lage des Körpers verändert?« Die Stimme des Ermittlers klang kalt und scharf.
    »Gott bewahre. Ich hab einen gehörigen Schrecken bekommen, als ich den da so liegen sah. Ohne Kopf. Ich meine, was sollte ich da noch versuchen, dem das Leben zu retten. Ich bin Autohänd ler! Mit Toten befass ich mich nicht. Nein, ich habe da nichts ange fasst oder verändert. Allerdings bin ich nah genug rangetreten, um alles erkennen zu können, mehr nicht. Und bevor Sie jetzt auch meinen Hund befragen«, er zog seinen Jagdhund zu sich und tätschelte ihm die Brust, »gell, Zeus, du hast nix gemacht.« Er blickte den Ermittler ernst an. »Mein Hund hat den Körper gefunden und sich wie ein echter Jagdhund benommen. Der wildert und zerbeißt nicht.«
    Der Traunsteiner nickte. »Ja dann, Ihre Personalien haben wir ja, sind Sie erst mal entlassen. Ich muss Sie also bitten, den Fundort und die Umgebung zu verlassen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.« Damit drehte er dem Autogroßhändler samt

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