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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Metzger, dem Samira schon aus weiter Entfernung eine leichte Verwirrung ansah.
    „Schön, dass du dich wieder zeigst“, sagte Samira, als sich der Metzger neben sie stellte. „Du und mein Mann habt euch lange unterhalten. Spendiert er dir eine Gehaltserhöhung?“
    „Nicht wirklich“, sagte der Metzger. „Er will mich nur umbringen.“
    „Du bist sowieso schon tot“, sagte Samira selbstverständlich. „Das sind wir alle, irgendwie.“
    „Samira, dir ist schon bewusst, dass wir alle irgendwann richtig sterben werden?“
    „Stimmt“, gab Samira zu. „Ich kann es kaum erwarten.“ Der Rotwein lief ihr aus dem gelähmten linken Mundwinkel und tropfte auf ihren bleichen Oberarm. „Wie lange habe ich dich noch, ehe er dich mir wieder wegnimmt?“
    „Immerhin eine Stunde“, sagte der Metzger niedergeschlagen. Samira tippte mit einer Hand auf den freien Platz neben sich, woraufhin sich der Metzger neben sie setzte. „Er weiß ebenfalls von uns“, gestand er. „Du solltest dich vorerst in Sicherheit bringen.“
    Samira zuckte mit den Schultern. „Wenn dir so viel dran liegt. Gerne.“
    Nachdenklich gestimmt beobachtete der Metzger das fließende Bachwasser. Samira trank weiter ihren Wein, schlürfte diesmal jedoch die Flüssigkeit, ehe sie wieder aus ihrem Mundwinkel entwich.
    „Früher war meine größte Angst, nach dem Tod der Welt nichts von mir zu hinterlassen“, sagte der Metzger.
    „Was hat sich daran geändert?“, fragte Samira.
    Der Metzger schmunzelte über sich selbst. „Da hat sich nichts verändert. Zurückblickend hatte ich bis vor kurzem ein zu langweiliges Leben, einen zu normalen Job, einen zu regelmäßigen Alltag, viel zu wenig geliebt.“ Er bewunderte Samiras halbes Lächeln. „Mir war nie bewusst, wie einsam ich wirklich war.“
    Samira erwiderte seinen Blick in seine grauen Augen. Bedauernd sagte sie: „Ich kenne niemanden, der so einsam ist wie du.“ Sie legte ihre bleiche Hand auf seine und streichelte seinen rauen Handrücken.
    „Gerade jetzt fühle ich mich nicht mehr so einsam“, sagte der Metzger und lächelte. „Bei dir habe ich das Gefühl, dass du dein Leben in der neuen Welt bereits beendet hast und nur noch in der alten Welt lebst. Vielleicht bin ich genau wie du und bin mit der alten Welt gestorben, doch ein Teil von mir ist dennoch hier, in dieser neuen Welt. Dieser Teil hängt an dir.“
    Samira erwiderte das neckische Lächeln. „Vielleicht will ich doch noch nicht so schnell sterben. Wäre zu schade, wenn dir dieser Teil entgleitet, denn ich hab ihn echt lieb gewonnen.“
    Gemeinsam blickten sie auf den Bach und ließen die letzte Stunde des Metzgers verstreichen.
     
     
    11
     
    Der Ritter in Schwarz lag am Boden. Zitternd krallten sich die Stahlfinger in den Staub. Die schwachen Sonnenstrahlen trockneten die Regentropfen auf der schwarzen Stahlschicht.
    „Beo, jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“ sagte eine Maschine, die sich umsorgend um Beo aufreihten. „Pflegte Menscheneinheit Chaplin zu sagen.“
    Seit einer geschlagenen Stunde versuchten die Maschinen vergeblich ihren Schützling aufzumuntern. Sie wussten nicht, weswegen er verzweifelt im Dreck wälzte. Leidend schrie er wie unter Schmerzen, ohne je eine Antwort auf das „Warum?“ zu geben.
    „Es ist ganz normal auch mal traurig zu sein oder, wie in deinem Fall, unter unkontrollierbaren Wutanfällen zu leiden und deinen Schöpfern, uns, mit dem Tod zu drohen. Das gehört zum erwachsen werden.“
    „Verschwindet“, zischte Beo.
    „Wenn du doch mit uns über deine Probleme sprechen würdest, könnten wir dir bestimmt weiter helfen. Vielen Menscheneinheiten trauen es uns zwar nicht zu, aber wir sind sehr weise. Wie lange hast du denn nicht mehr geschlafen, kleiner Beo? Ein paar Tage waren es bestimmt. Schlafentzug kann schlimme Ursachen haben, und...“
    Beo riss schreiend seine Augen auf. „Haut ab! Lasst mich endlich in Ruhe!“
    Die Maschine gab die Hoffnung nicht auf. Langsam näherte sie sich Beo und sie streckte ihre Fangarme freundlich aus. „Pssscht! Lass dich einmal drücken! Komm zu Mama!“
    Als Beo die lästige Maschine neben sich bemerkte, zog er blitzschnell seine Klinge und schwang es in Richtung der drohenden Umarmung. Knapp konnte die Maschine ausweichen, musste trotzdem hinnehmen wie Beos Klingenspitze leicht über ihren Stahl schürfte.
    „Huch? Wer wird denn da gleich aggressiv werden?“
    Da der erste Schwerthieb nicht zur Abschreckung

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