Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
ich dann aber bestimmt zu müde, um noch was trinken zu gehen. Wann ist der Film überhaupt zu Ende?«
Was will Lou?
(a) Unterstützung bei der Hausarbeit
(b) Dass ihr Sohn weniger Hausaufgaben aufbekommt
(c) Dass ihr Sohn die Hausaufgaben nicht als Ausrede verwendet
Was will Theo?
(a) Dass das Fenster geöffnet wird
(b) Dass sein Gegenüber das Rauchen aufgibt
(c) Beides
Was will Alice?
(a) Ihr Geld zurück
(b) Eine Ersatz-DVD
(c) Dass der Verkäufer entscheidet, was zu tun ist
Was will Sarah nicht?
(a) Ins Kino gehen
(b) Den vorgeschlagenen Film sehen
(c) Am Abend lange weggehen
Und? Sie begreifen nicht ganz, worum es diesen Leuten geht? Das liegt daran, dass keiner von ihnen deutlich macht, was er oder sie will.
Sie können es anderen leichter machen, Ihren Wünschen zu entsprechen, indem Sie klar formulieren, was genau Sie möchten.
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Direkt und geradeheraus zu sein ist eine hilfreiche Strategie. Bringen Sie auf den Punkt, was Sie wollen und was Sie nicht wollen. In den geschilderten Situationen wären zum Beispiel die folgenden Formulierungen besser gewesen:
Lou:
»Ich möchte, dass du den Abwasch machst.«
Theo:
»Könntest du bitte im Garten rauchen?«
Alice:
»Ich hätte gern mein Geld zurück.«
Sarah:
»Danke, aber diesen Film möchte ich nicht sehen.«
Klar und direkt zu sein hat viele Vorzüge:
Es spart Zeit.
Die anderen müssen nicht raten, was Sie wollen.
Es gibt weniger Missverständnisse.
Klarheit eröffnet Raum für Verhandlungen.
Eine Win-win-Situation wird wahrscheinlicher.
Wie oft wählen Sie einen indirekten Weg, um auszudrücken, was Sie möchten? Falls Andeutungen, Ausflüchte, Seitenhiebe oder wütende Kommentare Ihr Mittel der Wahl sind, bleibt das, was Sie möchten, im Verborgenen. Es gibt nur eine Art, um sicherzugehen, dass Ihr Gegenüber versteht, was Sie meinen: klare und direkte Aussagen.
Verschaffen Sie sich Zeit
Ihr Hauptziel muss sein, sich Klarheit über Ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verschaffen.
Was ist, wenn Sie unsicher sind, was Sie fühlen oder wollen? Sagen Sie es. Und geben Sie zu, dass Sie Zeit zum Nachdenken brauchen. Auch wenn es Ihnen schwerfällt, so etwas zu sagen, die Aussage: »Ich bin unsicher – können wir später noch mal darüber reden?« geht absolut in Ordnung. Falls Ihr Gegenüber wirklich sofort eine Antwort braucht (es kann durchaus sein, dass er gute Gründe dafür hat), weisen Sie ihn ruhig darauf hin, dass er sich in diesem Fall an jemand anderen wenden muss.
Es gibt noch einen anderen Grund, aus dem man um Aufschub oder um eine Pause bitten kann – wenn ein Gespräch zu hitzig wird. Erklären Sie dem anderen, dass es nichts mit ihm zu tun hat, dass Sie im Moment aber schlicht zu verwirrtoder zu angespannt sind und Zeit zum Nachdenken brauchen. Bitten Sie darum, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortzuführen.
Aktives Zuhören
Nachdem Sie gesagt haben, was Sie wollen und was nicht, müssen Sie sich bewusst bemühen, die Reaktion des anderen angemessen wahrzunehmen. Vielleicht reagieren Sie öfter einmal sehr emotional auf die Äußerungen anderer und nehmen aufgrund Ihrer Erwartungen und Vorannahmen deren Aussagen verzerrt auf. Möglicherweise hat Ihr Gegenüber gar nicht gesagt, was Sie glauben gehört zu haben. Deshalb sollten Sie sich rückversichern, bevor Sie antworten – also erst einmal klären, ob Sie richtig verstanden haben. Das können Sie tun, indem Sie die Aussage des anderen zusammenfassen und ihn um Bestätigung bitten. Damit beugen Sie nicht nur Missverständnissen vor, sondern geben Ihrem Gegenüber auch das Gefühl, verstanden worden zu sein.
Wenn Jamie auf die Bitte seiner Mutter, den Abwasch zu übernehmen, antwortet: »Jetzt nicht. Ich muss Hausaufgaben machen«, gibt es für Lou nicht sonderlich viel zu klären.
Theo allerdings wird möglicherweise eine weniger eindeutige Antwort bekommen, bei der aufmerksames Zuhören und Nachfragen entscheidend sind.
Theo:
»Könntest du bitte im Garten rauchen?«
Eve:
»Nörgel doch nicht dauernd an mir herum. Ich bin es leid, dass du immer wieder damit anfängst. Aufzuhören ist wirklich schwer, begreifst du das nicht?«
Theo:
»Okay, mir ist nicht ganz klar, wie du das meinst. Mir geht es hier nicht darum, dass du das Rauchen aufgibst, ich möchte nur, dass du draußen rauchst. Willst du mir sagen, dass du zum Rauchen nicht in den Garten gehen willst?«
Wenn Sie Ihre Haltung und Ihre Herangehensweise ändern, werden Sie vielleicht
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