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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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herausfinden, dass andere anders als bisher auf Sie reagieren, weil sie spüren, dass sie von Ihnen gehört und verstanden werden.
    Fragen Sie nach
    Aktiv zuzuhören verlangt Konzentration und Entschlossenheit. In manchen Fällen reicht es nicht aus, einfach abzuklären, ob die Aussage des anderen richtig bei uns angekommen ist. Dann ist es nötig, um mehr Information zu bitten.
    Lou:
»Bis wann muss diese Aufgabe fertig sein?«
    Jamie:
»Bis Ende der Woche.«
    Lou:
»Gut. Dann wasch jetzt bitte ab und mach deine Schularbeiten später.« Wenn Sie selbst um etwas gebeten werden, dann vergewissern Sie sich, dass Sie genau verstanden haben, worum es geht, bevor Sie reagieren. Zum Beispiel könnte eine Aufgabe am Ende viel zeitaufwendiger sein als zunächst angenommen; andererseits erweist sie sich auf Nachfragen vielleicht auch als weniger fordernd.
Kompromisse und Verhandlungen: die Rechte anderer respektieren
    Klar Ihre Wünsche zu formulieren und Ihrem Gegenüber Rückmeldung zu geben, garantiert allerdings nicht, dass Sie bekommen, was Sie wollen oder brauchen. Ihr Gegenüber hat ein Recht darauf, Ihnen nicht entgegenzukommen. Falls der andere sich tatsächlich weigert, das zu tun, was Sie von ihm möchten, liegen klassische Reaktionsmuster nahe: Sie geben womöglich klein bei, brechen einen Streit vom Zaun oder schmollen. Tun Sie das nicht! Erkennen Sie stattdessen die Sicht Ihres Gegenübers an und versuchen Sie, mit ihm zu verhandeln oder einen Kompromiss herbeizuführen. Hier ein Beispiel:
    Lou:
»Ich möchte, dass du den Abwasch machst.«
    Jamie:
»Jetzt nicht. Ich muss Hausaufgaben machen.«
    Lou:
»Bis wann muss diese Aufgabe fertig sein?«
    Jamie:
»Bis Ende der Woche.«
    Lou:
»Gut. Dann wasch jetzt bitte ab und mach deine Schularbeiten später.«
    Jamie:
»Nein. Heute Abend gehe ich mit Freunden auf eine Party. Ich will das vorher fertig haben.«
    Lou könnte nun vorbringen, ihr Sohn nehme die angeblich dringliche Hausaufgabe nur als Vorwand, um ihr nicht zu helfen. Vielleicht hat ihr Sohn aber tatsächlich einen Grund, warum er die Aufgabe jetzt erledigen muss. Wie dem auch sei, Lou tut gut daran, seine Rechte zu berücksichtigen.
    Lou:
»Okay. Ich möchte, dass der Abwasch erledigt ist, bevor du heute Abend mit deinen Freunden weggehst.« Denken Sie daran: Sich selbst zu behaupten bedeutet nicht, dass Sie in jeder Situation Ihren Willen durchsetzen. Sie müssen immer damit rechnen, dass Sie nicht die Antwort bekommen, die Sie sich gewünscht haben. Ein Beispiel:
    Alice:
»Ich hätte gern mein Geld zurück.«
    Verkäufer:
»Tut mir leid, aber ich war gestern nicht hier am Stand, außerdem erstatten wir nie Geld zurück.«
    Sarah:
»Danke für die Einladung. Aber ich bin einfach zu müde für diesen Film.«
    Liz:
»Das ist aber blöd. Ich komme sonst nie dazu auszugehen. Heute Abend sind die Kinder bei ihrem Vater, da will ich unbedingt etwas unternehmen.«
    Denken Sie daran, was Ihr Ziel ist: Sie wollen klar und bestimmt auftreten – und das bedeutet, nicht nur sich selbst, sondern auch die andere Person zu respektieren. Legen Sie es nicht darauf an, Ihr Gegenüber zu ändern, denn das liegt grundsätzlich nicht in Ihrer Macht.
    Wenn Sie Ihre Haltung und Herangehensweise ändern, werden Sie die Erfahrung machen, dass man anders auf Sie reagiert als bisher.
    Wenn Sie, wie Lou, auf Ihre Bitte, den Abwasch zu erledigen, nur den abwehrenden Satz »Jetzt nicht, ich muss Hausaufgaben machen« zu hören bekommen, sollte Ihre Antwort nicht sein:
    »Tja, schade. Dann muss ich es wohl doch selbst machen.« oder:
    »Ich habe es satt, dass du dauernd deine Hausaufgaben vorschiebst, nur damit du nicht im Haushalt helfen musst.«
    Viel besser ist es, den anderen zu fragen, welche Alternative er vorschlägt:
    »Wann wäre denn eine gute Zeit für den Abwasch?«
    Ein solches Verhalten führt nicht nur dazu, dass man Sie für vernünftig und einsichtig hält, sondern es erhöht die Chancen auf eine Lösung, die beide Seiten befriedigt. Die anderen spüren nämlich Ihre Bereitschaft, konstruktiv mit der jeweiligen Angelegenheit umzugehen.
    Verhandeln Sie!
    Zum Glück gibt es eine Möglichkeit, zugleich Nein und Ja zu sagen: Weisen Sie das Anliegen zurück, schlagen Sie aber eine Alternative vor, die für Sie passt und von der auch Ihr Gegenüber profitiert.
    Lou:
»In Ordnung, dann mache ich heute den Abwasch, aber morgen übernimmst du ihn.«
    Sarah:
»Klar, ich komme mit ins Kino, aber danach möchte ich gleich nach

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