Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
einer offenen Kommunikation Ihrer Wünsche und Gefühle ergeben;
selbst Verantwortung zu übernehmen, statt anderen Vorwürfe wegen eines eventuell unerwünschten Ergebnisses zu machen.
Die eigenen Gefühle wahrnehmen
»Tatsachenbehauptungen sind anfechtbar, Ihre Gefühle nicht.«
Sharon Anthony Bower
Wenn Sie klar und bestimmt auftreten wollen, ist der erste Schritt dazu, dass Sie wahrnehmen, wie Sie sich fühlen. Ob Sie nun jemanden um etwas bitten, ein Ansinnen zurückweisen oder Ihr Gegenüber auf ein Fehlverhalten ansprechen wollen, es sind immer Gefühle damit verbunden. Versuchen Sie sich darüber klar zu werden, wie Sie sich in dieser Situation jeweils
fühlen
. Sind Sie frustriert oder wütend? Verletzt? Angespannt, enttäuscht oder eifersüchtig? Ihre Gefühle machen nicht Ihre gesamte Person aus; es sind nur innere Botschaften an Sie selbst, die Ihnen helfen können, Ihr Handeln und Ihre Motivation besser zu verstehen.
Gefühle sind innere Botschaften.
Sobald Ihnen Ihre Emotionen wirklich bewusst geworden sind, können Sie sich frei entscheiden, ob Sie sie anderen mitteilen wollen. Das bedeutet nicht, sie einfach bei Ihrem Gegenüber »abzuladen«. Wenn Sie offenzulegen beschließen, wie Sie sich fühlen, sollten Sie immer bei sich selbst beginnen. Sagen Sie: »
Ich
fühle mich …« und nicht »
Du
machst mich …« Der Satz »
Du
machst mich wütend« schiebt der anderen Person die Schuld für Ihre Gefühle zu. Wenn Sie dagegen formulieren: »
Ich
bin wütend«, übernehmen Sie selbst Verantwortung für Ihre Gefühle.
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Gestehen Sie sich Ihre Gefühle zu
Sie haben ein Recht auf Ihre Gefühle. Sie auf andere Weise als bisher zu formulieren und sich zu ihnen zu bekennen, ist sehr wirkungsvoll: Ihnen wird dadurch bewusst, dass Ihre Gefühle vollkommen in Ordnung sind.
Wie würden Sie nach Lektüre der Beispiele die unten genannten Sätze umformulieren?
Du machst mich wütend, wenn du → Ich bin wütend
Du bist nicht ehrlich gewesen → Ich fühle mich betrogen
Du hast mich total gekränkt →
Du hast mich angelogen →
Du bist total unverschämt →
Du hast mich ignoriert →
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Anzuerkennen, wie Sie sich in einer bestimmten Situation fühlen und was Sie denken, hilft Ihnen, besser für Ihre Bedürfnisse einzutreten. Sie können dann klarer formulieren, was Sie möchten. Stellen Sie sich vor, Ihre Freundin bittet Sie darum, am Wochenende einen Tag auf ihre drei Kinder aufzupassen. Was ist Ihre spontane Reaktion? Ihnen graust davor. Aber statt abzulehnen, antworten Sie spontan: »Kein Problem. Am Samstag nehme ich sie.« Ihre Gefühle zeigen Ihnen zwar, dass Sie eigentlich lieber Nein sagen würden, doch Sie ignorieren diese Tatsache und willigen ein. Verrückt, oder?
Nun verlangt natürlich niemand von Ihnen, dass Sie Ihrer Freundin antworten: »Mir graust davor, auf deine Kinder aufzupassen.« Es geht um etwas ganz anderes: Das bewusste Erleben Ihrer Gefühle hilft Ihnen, die Situation im Griff zu behalten und auf ein Ergebnis hinzuarbeiten, das Ihren Wünschen Rechnung trägt. Nur dann können Sie sicher sein, nicht von Ihren Gefühlen überwältigt zu werden und die Kontrolle zu verlieren. Hören Sie also auf Ihre Gefühle und erkennen Sie sie an.
Klar und direkt kommunizieren
Nachdem Sie sich Ihre Emotionen bewusst gemacht haben, müssen Sie als Nächstes klären, was genau Sie möchten und wie Sie Ihre Wünsche möglichst direkt formulieren können.
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Was ist gemeint?
Was möchte die jeweilige Person in den folgenden Beispielen Ihrer Ansicht nach?
Lou:
»Es macht mich total wütend, dass du mir jedes Mal, wenn ich dich bitte, im Haushalt zu helfen, damit kommst, du hättest zu viele Hausaufgaben. Am Ende bleibt alles an mir hängen.«
Theo:
»Hat hier etwa schon wieder jemand geraucht? Kann nicht einer das Fenster aufmachen? Mir wird schlecht von dem Gestank. Geh doch raus zum Rauchen. Ich habe gedacht, du wolltest aufhören.«
Alice:
»Also, ich habe letzte Woche hier am Stand diese DVD gekauft, aber anscheinend funktioniert sie nicht richtig. Keine Ahnung, was genau das Problem ist. Meine Kinder waren total enttäuscht – sie hatten sich so auf den Film gefreut.«
Sarah:
»Die Sache ist die, ich weiß noch nicht genau, wann ich morgen aus der Arbeit komme, und … was für einen Film meintest du noch mal? Ach so, na ja, diese leichten Liebesfilme sind eigentlich nicht so mein Fall. In
Friends
hat mir Jennifer Aniston allerdings schon ganz gut gefallen. Hinterher bin
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