Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
Konsequenz. Damit signalisieren Sie, dass Sie die Angelegenheit im Griff haben,denn Sie haben entschieden, was Sie tun werden, wenn Ihr Gegenüber nicht einlenkt.
Zum Beispiel kann Lou Jamie erklären, dass sie nicht bereit ist, ihn zu seiner Party zu fahren, wenn er nicht vorher den Abwasch erledigt. Sarah kann beschließen, wie sie damit umgehen will, falls ihre Freundin Liz weiter auf einem gemeinsamen Kinobesuch besteht – sie wird ihr sagen, dass sie sich bedrängt fühlt, und Liz bitten, damit aufzuhören.
Lösungen und Konsequenzen sind etwas anderes als Drohungen oder Strafen. Eine Drohung stellt jemandem gezielt etwas Unangenehmes in Aussicht. Eine Strafe zahlt Fehlverhalten heim und dient dazu, den Bestraften zu verletzen, weil er oder sie Ihnen etwas »angetan« hat. Eine Lösung, so wie wir den Begriff hier verwenden, ist dagegen eine spezifische Antwort auf eine Situation, genauso wie eine Konsequenz einfach die logische Folge von etwas ist. Lösungen und Konsequenzen ergeben sich unmittelbar aus dem Handeln der anderen Person beziehungsweise aus deren Untätigkeit.
Wenn Sie zum Beispiel einen Strafzettel bekommen, weil Sie falsch geparkt haben, ist das trotz der Bezeichnung im Grunde keine Strafe, sondern (für die Gemeindeverwaltung) eine Lösung der Parkraumprobleme und (für Sie) die Konsequenz einer nicht besonders klugen Entscheidung.
Die Konsequenz, die Lou ihrem Sohn vor Augen führt, ergibt sich folgerichtig aus seiner Entscheidung, den Abwasch nicht zu machen. Statt ihm für eine Woche sein Handy wegzunehmen (als Strafe und ohne inneren Zusammenhang mit der Situation), kann es eine Lösung für Lou sein, ihn nicht zu der Party zu fahren und in der gesparten Zeit selbst das Geschirr zu spülen.
Denken Sie in Ruhe über sinnvolle Lösungen und Konsequenzen nach, statt irgendetwas Beliebiges aus dem Ärmel zu schütteln – selbst wenn das bedeuten mag, dass Sie Ihr Gegenüber um Zeit bitten müssen, bevor Sie ihm eine definitive Antwort geben.
Die wichtigste Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: »Worum geht es hier für mich? Um eine Strafe oder um eine Lösung?«
Verantwortung übernehmen statt Vorwürfe machen
Wenn Sie auf Ihrer Position bestehen und Ihre Grenzen behaupten, gibt es eine ganze Reihe möglicher Folgen. Vielleicht lenkt Ihr Gegenüber am Ende doch ein. Vielleicht aber auch nicht – es könnte sein, dass der andere aufgebracht oder beleidigt reagiert, dass er wütend wird oder in Tränen ausbricht.
Wenn Sie für sich eintreten und an Ihren Überzeugungen fest halten, müssen Sie akzeptieren, dass dies Folgen haben wird.
Möglicherweise beschließt er, nicht mehr mit Ihnen zu reden, oder droht damit, allen zu erzählen, was für ein furchtbarer Mensch Sie sind. Ob die Reaktion Ihres Gegenübers angenehm ist oder nicht – Sie müssen sich damit arrangieren.
Wie oft machen Sie einem anderen Vorwürfe, wenn Sie nicht bekommen, was Sie wollen? »Er ist so uneinsichtig.« – »Das ist alles seine Schuld.« – »Sie hat mich dazu getrieben.« Halt! Hören Sie auf, anderen die Schuld zuzuschieben, wenn etwas nicht nach Ihren Wünschen läuft. Ihre Absicht ist, durch ein klares und bestimmtes Auftreten gut für sich zu sorgen. Es ist nicht Ihre Absicht, andere zu ändern, denn das liegt außerhalb Ihrer Macht.
Vorwürfe helfen nicht weiter, wenn Sie den Ausgang einer Situation beeinflussen wollen. Im Gegenteil – indem Sie Vorwürfe machen, geben Sie die Kontrolle ab und am Ende hat vermutlich Ihr Gegenüber das letzte Wort. Falls Sie bereit sind, das Ergebnis so hinzunehmen, wie es kommt, erscheint Ihnen das vielleicht nicht weiter schlimm. Trotzdem ist es Energieverschwendung, wenn Sie andere Menschen oder äußere Faktoren dafür verantwortlich machen, dass sich die Dinge nicht wunschgemäß entwickelt haben. Machen Sie sich klar: Sie sind für jede Reaktion und jede Entscheidung selbst verantwortlich. Dann sind Sie nämlich in der glücklichen Lage, immer zu wissen, dass Sie und nur Sie allein das Endergebnis bestimmen.
So beschließt zum Beispiel Alice aus unserem Beispiel, lieber unverrichteter Dinge zu gehen, statt zu streiten, als sich herausstellt, dass sie weder eine Ersatz-DVD erhalten noch ihr Geld zurückbekommen wird. Alice macht dem Verkäufer desStandes keinen Vorwurf wegen seines Verhaltens; sie entscheidet einfach, sich nicht weiter aufzuregen. Im Nachhinein sagt sie: »Ich hatte sogar das Gefühl, alles im Griff zu haben, weil ich selbst
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