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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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würde ich überall erkennen. Einer der besten Piraten-Kapitäne, wenn er auf der anderen Seite arbeitet.«
    »Schlagen wir zu, Kapitän?« schrie ein Matrose von Mittschiffs.
    »Erinnere mich daran, daß ich dich kielholen lasse, wenn das hier vorüber ist!« brüllte Gloot. »Nichts da zuschlagen! Schwingt das Heckgeschütz herum und über die Backbord-Reling!« Er lief über das Deck, während die Matrosen die kleine Kanone auf Rädern in die befohlene Position brachten.
    »Doppelte Ladung!« brüllte Gloot. »Auf gleichmäßigem Kurs eins-acht-Null, und haltet euch bereit, schnell zu wenden!« Er wandte sich an Retief, der in der Nähe geblieben war und die Vorbereitungen beobachtete.
    »Du gehst besser nach unten, Retief«, fuhr er den Terraner an. »Hier ist kein Platz für Nichtkämpfer!«
    »Ich bleibe lieber hier an Deck. Und wenn ich einen Vorschlag machen darf – es wäre vielleicht ganz gut, zum Ufer zu steuern.«
    »Zum Ufer? Du mußt verrückt sein vor Angst! Jeder weiß doch, daß es auf Groo-Groo von Fleischfressern nur so wimmelt, die nur aus Mägen und Zähnen bestehen, mit gerade genügend Beinen, um ihre Beute aus zwölf Metern Entfernung anspringen zu können.«
    »In diesem Fall hoffe ich, daß du ein kräftiger Schwimmer bist.«
    »Keine Sorge, Retief, diese Staatsagenten sind lausige Schützen …« Gloots tröstende Worte wurden von einem Blitz, einem Krachen und dem Pfeifen eines Geschosses unterbrochen, das hoch über ihren Köpfen vorbeisauste und hundert Meter von Steuerbord eine hohe Wassersäule verursachte.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Retief. »Ich habe aber trotzdem das Gefühl, daß du dein Kommando verlierst.« Er deutete mit seiner Zigarre auf das Wasser, das über die Decksplanken schwappte. »Wir sinken nämlich.«
    Noch während er sprach, erhob sich Geschrei von der Mannschaft, die plötzlich mit den Füßen in Meerwasser stand. Gloot stöhnte auf.
    »Ich glaube, ich habe die letzte Ecke zu schnell genommen; sie bricht auseinander!«
    Ein Brecher rollte über das Deck. Ein Matrose, von den Füßen gerissen, ging mit einem verzweifelten Schrei unter. Als sich das Schiff auf die Seite legte, stieg das Wasser und schäumte um Retiefs Waden. Die Mannschaft war nicht mehr zu sehen, statt dessen planschte ein Schwarm von Einzelteilen im Wasser, die, wieder freilebend, instinktiv dem Ufer zu schwammen.
    »Also dann, Retief«, sagte Gloot traurig. »Vielleicht begegnen sich unsere verschiedenen Glieder und Organe in einer zukünftigen Anordnung wieder …« er brach ab. »Ah, Verzeihung, ich vergaß, daß deine Zusammenstellung eine einmalige Angelegenheit ist. Ein hartes Leben, Retief. Wir wollen einen letzten Blick in die Runde werfen, und dann …«
    »Laß uns doch ans Ufer schwimmen, es ist nicht weit.«
    »Nun, ich nehme an, du könntest das tun, wenn du das Auflösungsverfahren noch etwas aufschieben willst. Was mich betrifft, so möchte ich es lieber gleich hinter mich bringen …«
    »Und versäumen, herauszufinden, ob die Gerüchte stimmen? Na, komm, Gloot, nur Mut!« Retief tauchte ins Wasser. Er kämpfte hart gegen den Sog des sinkenden Schiffes an, und als er wieder an die Oberfläche kam, sah er gerade noch den Mast der unglückseligen Peccadillo in dem heftig brodelnden Wasser versinken. Unzählige Einzlinge, die zuvor einmal die Mannschaft des Piratenschiffs ausgemacht hatten, kämpften sich durch die Wellen an Land. Ein verwehter Hurra-Ruf stieg auf von dem Kutter, der sie zur Strecke gebracht hatte.
    Gloots Kopf erschien einige Meter von Retief entfernt. »Die Peccadillo war mein erstes Kommando«, sagte er traurig. »Wahrscheinlich war sie zu sehr auf die gleiche Weise zusammengebaut wie wir Lumbaganer.«
    »Ein melancholischer Augenblick«, fand auch Retief. Er zerrte seine Jacke herunter, zog seine Schuhe aus, die er in seine Seitentaschen steckte, und begann zu kraulen, während Gloot neben ihm paddelte wie ein junger Hund. Es war ein kühler Abend, aber das Wasser war angenehm warm. Groo-Groo wurde aus der Dunkelheit vor ihnen sichtbar, rhabarberartige Bäume hinter einem blassen Sandstreifen. Sie ließen sich von der Brandung ans Ufer tragen, fühlten rauhen Korallensand unter den Füßen und wateten an Land. Vor ihnen erhob sich düster der Urwald, undurchdringlich im schwachen Licht der Monde, die durch Wolkenfetzen verdunkelt wurden.
    Der Lumbaganer prüfte den Wind, und seine sämtlichen Ohren waren wachsam gespitzt.
    »Hörst du etwas?« fragte

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