Friedenskommissare der Galaxis
Dank.«
»Ich kenne niemanden, der es besser kann.«
»Ich habe es auch viel geübt«, erklärte der übergroße Lumbaganer. »Ich wollte es auf keinen Fall falsch bringen.«
»Bestimmt nicht. Was hat es übrigens zu bedeuten?«
»Woher soll ich das wissen? Wer sagt mir schon etwas? Ich bin bloß der alte Smelch, den jeder herumstößt, weil ich so gutmütig bin.«
»Ich glaube, ich habe in der Stadt einen Verwandten von dir getroffen, Smelch. Unglücklicherweise mußte ich eilig weg, bevor ich mich etwas mit ihm unterhalten konnte.«
»Ah, ja? Nun, ich habe gehört, daß einige von den Jungs in die Stadt mitgenommen wurden. Aber ich nicht. Ich habe kein solches Glück.«
»Du weißt nicht zufällig, wer mit nackten Füßen unten am Strand spazieren gegangen ist, Smelch, oder?« fragte Retief ganz beiläufig. »Jemand mit dreizehigen Füßen.«
»Drei? Warte mal.« Smelchs Schwanz-Hand hob sich und kratzte seinen Schädel. »Das ist mehr als einer und weniger als neun, stimmt’s?«
»Richtig, aber lassen wir das. Hast du auf irgend etwas besonderes gewartet, als ich herkam?«
»Na sicher: meine Ablösung.«
»Wann ist das?«
»Nun, warte mal. Ich bin schon eine ganze Weile hier, also – etwa in einer halben Stunde vielleicht?«
»Bestimmt. Sag mal, was ist eigentlich am Ende dieses Weges?«
»Das darf niemand wissen.«
»Warum?«
»Weil das ein Geheimnis ist, verstehst du?«
»Ich fange an, zu verstehen. Wer sagt, daß es ein Geheimnis ist?«
»Das ist angeblich ein weiteres Geheimnis.« Smelchs Gesichtszüge zeigten so etwas wie Verwirrung. »Was ich nicht begreife ist – wenn es ein Geheimnis ist, wie kommt es dann, daß du davon weißt?«
»Es spricht sich eben alles herum«, erwiderte Retief tröstend. »Ist okay, wenn ich weitergehe und mich mal umsehe?«
»Vielleicht solltest du dich erst zu erkennen geben. Nicht, daß ich nicht traue, aber du weißt ja, wie das ist.«
»Gewiß. Ich bin Retief, Smelch.« Retief gab der Hand am Schwanzende einen kräftigeren Händedruck, der ebenso kräftig erwidert wurde.
»Du bist schon ein feiner Bursche, Retief, auch wenn du etwas klein geraten bist und so, nimm’s nicht übel.«
Von oberhalb des Weges kamen schwere Schritte näher, und dann erschien eine breite untersetzte Gestalt, kleiner als Smelch, aber ebenso kräftig gebaut, und seine verschiedenen Arme, Beine und Ohren waren unter völliger Mißachtung der Standardmuster angeordnet. Eine seiner fünf Hände umfaßte eine fast fünf Meter lange Harpune, und seine vier Augen, auf fünfzehn Zentimeter langen Stielen, starrten von der Oberfläche eines flachen Schädels.
»Es wird Zeit, Flunt«, begrüßte Smelch den Neuankömmling. »Du bist etwas spät dran.«
»Erspare mir Vorwürfe«, erwiderte Flunt müde. »Ich komme gerade von einer Unterredung mit diesem herrischen kleinen …« Er brach ab und betrachtete Retief von oben bis unten. »Nun, du könntest uns zumindest vorstellen«, sage er scharf zu Smelch und bot dem Diplomaten eine Hand dar. »Ich bin Flunt. Entschuldige meine Erscheinung …« Er deutete auf zwei ungekämmte, rot-blaue Fransenzierden unterhalb seiner Backenknochen. »Aber ich habe gerade meine Haut gewaschen und kann jetzt nichts damit anfangen.«
»Aber das macht gar nichts«, erwiderte Retief höflich und warf einen raschen Blick auf Flunts Füße: sie waren nackt und sahen bemerkenswert menschlich aus. »Meine Name ist Retief.«
»Du meine Güte, ich hoffe, ich unterbreche da nicht irgend etwas«, sagte Flunt und blickte fragend von einem zum anderen.
»Nicht im geringsten. Smelch und ich, wir haben uns nur die Zeit vertrieben. Eine interessante kleine Insel, Flunt. Sieht man hier viele Fremde?«
»Himmel, ich hoffe nicht. Ich habe Anweisung, schreckliche Dinge mit Fremden zu tun, wenn ich welche sehe …« Flunt brach ab und sah Retief erschrocken an. »Äh, du bist doch nicht vielleicht ein Fremder?«
»Du machst wohl Witze«, warf Smelch ein. »Er ist Retief, wie ich dir gesagt habe.«
»Nun, solange du es nur genau weißt. Der kleine unangenehme Sir hätte es gar nicht gern, wenn irgendein Außenseiter einen Blick auf sein was-immer-es-ist erhascht.«
»Flunt, kennst du jemanden mit dreizehigen Füßen hier in der Gegend?« fragte Retief.
»Dreizehigen Füßen? Hmmm. Die sind in dieser Saison ziemlich passé – aber ich glaube, ich habe ein paar davon gesehen. Warum?« Er senkte seine Stimme vertraulich. »Wenn du an einem halben Dutzend zu einem
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