Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
friedlich einher und kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten, und plötzlich packt mich die alte Kampfeslust. Verstehst du, was ich meine?«
    »Ich versuche es zu begreifen«, sagte Retief. »Übrigens – geht dieses Schießeisen eigentlich?«
    Gloot blickte auf seine schwere Pistole. »Natürlich. Keine Sorge, der erste Bursche, der uns überfällt, muß sich morgen früh einen neuen Nabel und noch ein paar Kleinigkeiten kaufen.« Er schüttelte betrübt seinen Kopf. »Unglücklicherweise gilt das nicht für den zweiten Burschen.«
    »Nur ein Schuß, wie? Und wie gut kannst du zielen?«
    »Nun, ich will nicht prahlen, aber für gewöhnlich treffe ich, worauf ich schieße.«
    »Fünf Xots, daß du das Schild dort drüben nicht triffst«, forderte ihn Retief heraus und deutete auf ein im Wind schwingendes Brett.
    »Das soll wohl ein Witz sein. Das durchbohre ich genau in der Mitte, mit einem geschlossenen Auge – zumindest konnte ich das bis letzte Woche, bevor ich mein bestes Auge verlegte.«
    »Pah! Ich habe gehört, ihr Lumbaganer könnt nicht mal ein Blatt vor eurer Nase abschließen!«
    »Ach ja?« Gloot hob seine Pistole, zielte und schoß …
    Der Krach glich der Explosion einer Bombe in der schluchtartigen Straße. Als das Echo verklang, schrie irgendwo wütend eine Stimme, und eine Tür schlug. Schritte näherten sich eilig aus beiden Richtungen.
    »Da siehst du, wozu du mich angestiftet hast!« jammerte Gloot. »Schnell, laßt uns verschwinden!«
    Retief folgte dem davonspringenden Lumbaganer.
    »Dort laufen sie!« schrie eine heisere Stimme. »Faßt die Störenfriede!«
    »Hier hinauf!« krächzte Gloot. »Schnell!«
    Retief fand die Sprossen einer Leiter an der rauhen Steinmauer, vor der Gloot stehengeblieben war. Er kletterte rasch hinauf, überwand ein Sims und zog sich auf ein schräges Ziegeldach herauf. Sekunden später krabbelte Gloot zu ihm, und eine Sekunde später rannten unten ihre Verfolger mit großem Geschrei vorbei.
    »Puh, das war knapp«, keuchte Gloot, als es ringsum wieder still wurde. »Die Jungs waren von der Stadtwache. Die verstehen keinen Spaß.«
    »Permanentes Personal?« fragte Retief.
    »Richtig. Acht im Dienst, acht frei. Natürlich haben die meisten noch Nebenjobs bei den Hauptbanden, aber wenn der Schichtwechsel kommt, fangen sie sofort ihren Dienst an, auch wenn ihre Bande gerade mitten in einer Schießerei mit den Wachen ist.«
    »Das könnte doch etwas verwirrend sein.«
    »Ja, aber sie haben ihre Grundregeln. Wenn die Pfeife ertönt, gibt es eine Fünf-Minuten-Pause, während die Polizisten und die Räuber die Seiten wechseln.«
    »Ein zivilisiertes System«, gab Retief zu.
    »Ich glaube, die Luft ist rein, aber …« Gloot blickte auf seine Uhr und stieß einen groben Fluch aus. »Da siehst du, was du angerichtet hast, Retief! Jetzt ist mein Schichtwechsel! Und ich hätte einen so hübschen Bonus erhalten, hätte ich dich in einem Stück ans Ziel gebracht!«
    »Du könntest sagen, daß du unvermeidbar aufgehalten wurdest …«
    »Was – und eine so wertvolle Handelsware wie dich den Kerlen übergeben, mit denen ich in der letzten Schicht zusammenarbeitete? Außerdem, wenn sie mich jetzt sähen, würden sie sofort über mich herfallen!«
    »Wechseln deine ehemaligen Partner denn nicht zur gleichen Zeit die Seiten wie du?«
    »Doch – aber sie gehen ihren Weg und ich meinen. Ich muß zugeben, daß es für einen Ausländer reichlich verwirrend ist. Himmel, selbst ich komme manchmal durcheinander.« Gloot seufzte, als er das schräge Dach hinaufkrabbelte, um nach unten zu spähen. »Die Dinge scheinen etwas außer Kontrolle zu geraten«, meinte er bekümmert. »Heutzutage kann ein Bursche kaum noch Buch führen über seine eigenen Angliederungen.«
    »Was ist mit uns Ausländern?« erkundigte sich Retief. »Wie fügen wir uns in das Feindseligkeits-Schema?«
    »Gar nicht. Daß ich dich gekapert habe, war strikt Geschäft. Jetzt, da ich die Seite gewechselt habe, ist die Sache erledigt. Es war nett, dich kennenzulernen, Retief. Offengestanden, ich hatte gehört, ihr Groaci wärt unangenehme kleine Typen, aber du bist offenbar ein recht guter Kamerad. Also, lebwohl, ich muß versuchen, zum Hafen zu kommen, ohne auseinandergenommen zu werden.«
    »Zu wem wolltest du mich bringen, Gloot?«
    »Zu irgendeinem Kerl auf der Insel Groo-Groo. Warum?«
    »Ich würde ihn gern kennenlernen.«
    »Nichts zu machen. Ich habe etwas anderes vor. Ich bin jetzt Mitglied einer

Weitere Kostenlose Bücher