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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Retief.
    »Ja«, flüsterte Gloot. »Ein leises, schwappendes Geräusch.«
    »Das ist das Wasser, das aus deinen Stiefeln läuft«, erklärte Retief.
    Der kleinere Mond tauchte hinter einer Wolke auf. Retief sah sich am Strand um und entdeckte ein Fäßchen halbvergraben im Sand, auf dem RUM stand.
    »Nun, wenigstens mangelt es uns nicht an einem guten Schluck«, meinte er, als er das Fäßchen ausbuddelte. »Jetzt wirst du terranischen Alkohol kosten, Gloot.«
    »Nicht übel«, kommentierte der Lumbaganer fünf Minuten später. »Es brennt zwar ein bißchen, aber mein Magen mag das. Und offengestanden …« er hickste kurz – »mir gefällt das ungemein. Ich finde das Leben auf einmal wunderschön, und alle, alle sind meine Freunde …«
    »Ich sehe, du bist einer von jenen herzlichen Betrunkenen«, bemerkte Retief, als Gloot einen Arm um seine Schulter legte. »Sieh mal da, was ist das?« Er deutete auf dreizehige Fußabdrücke im Sand. »Fast einen halben Meter groß.«
    Retief suchte nach weiteren Spuren, und als er zurückkam, saß Gloot im Sand.
    »Sag ihnen, sie sollen die Sirenen abstellen und die hellen Lichter ausmachen«, stöhnte der Lumbaganer.
    »Meinen Glückwunsch, Gloot«, sagte Retief anerkennend. »Ich glaube, du hast den galaktischen Geschwindigkeitsrekord für einen anständigen Kater gebrochen.«
    »Was? Ach, du bist’s, Retief. Ein Glück, daß du da bist, ich bin gerade von einer ganzen Meute zusammengeschlagen worden. Wo sind sie hin?« Gloot kam schwankend auf die Füße.
    »Du warst zu viel für sie«, versicherte ihm Retief. »Sie sind in alle Richtungen geflohen.«
    »Ha, diese Feiglinge«, murmelte Gloot. »Oh, mein Kopf …«
    »Wo auf der Insel hält sich dieser große Boß denn auf?« wollte Retief wissen.
    »Keine Ahnung. Ich sollte am Strand abgeholt werden.«
    »Dann wollen wir uns mal umsehen«, schlug Retief vor und musterte den Wald. »Du siehst dich dort um …« er zeigte nach Süden, »… und ich sehe mal dort oben nach.«
    Gloot brummte seine Zustimmung und ging davon. Retief folgte der Kurve des Strands etwa hundert Meter weit, bis sich der Strand verengte und schließlich an einer Felsklippe endete. Da war nirgends ein Weg, keine leeren Bierflaschen lagen herum, nichts deutete auf Leben hin. Retief kehrte zum Ausgangspunkt zurück. Gloot war nirgends in Sicht. Er folgte den Fußspuren des Lumbaganers im Sand, die sich dem nächsten Ausläufer des Waldes zuwandten. Direkt unter einem kräftigen, aus dem Laubwerk herausragenden Ast endete die Spur. Oben, kaum wahrnehmbar zwischen den Blättern, hing das frisch abgeschnittene Ende eines Seils.

 
9.
     
    Retief suchte den Boden ab. Hier waren andere Fußabdrücke zu sehen, aber Gloots waren nicht darunter. Die Spuren führten von der Stelle fort und waren tief in den Sand eingeprägt, als ob der Besitzer eine schwere Last getragen hätte – vermutlich den Lumbaganer.
    Retief folgte der deutlichen Spur in den tiefen Wald hinein. Hier war die Dunkelheit fast vollkommen, Nachtgetier knarrte, zirpte und jammerte in den Baumwipfeln. Ein Windstoß fuhr stöhnend durch die Zweige. Irgendwo in der Nähe knackte etwas. Retief blieb stehen und lehnte sich an den Stamm eines riesigen Baumes.
    Eine Minute verging in Schweigen. Dann tauchte aus dem Unterholz eine kleine Gestalt auf und schlich gebückt näher. Ein merkwürdig untersetzter Lumbaganer, der eine Keule mit einer Anzahl von Fäusten umklammert hielt und vorsichtig unter Büsche und hinter Bäume spähte, während er sich vorwärtsbewegte. Retief ging leise um den ihn schützenden Baumstamm herum, trat hinter den Fremden und räusperte sich. Mit einem dünnen Schrei sprang der Einheimische senkrecht in die Luft und fing dann an zu laufen, kaum daß er wieder den Boden berührte, aber Retief packte ihn rasch an der Girlande von Zähnen, die seinen Hals zierte.
    »Ich suche einen Freund von mir«, sagte Retief in der einheimischen Sprache. »Du hast ihn wohl nicht gesehen?«
    »Ist er so ein Ungeheuer wie du?« quiekte der verängstigte Gefangene und hakte einen Finger unter seine Kette, um den Druck etwas zu lindern.
    »Eine ganz andere Art von Ungeheuer«, erwiderte Retief und gab eine genaue Beschreibung seines Reisegefährten.
    »Nein, Sahib. Mein Stamm hat kein solches Ungeheuer entführt, auf das die Beschreibung paßt. Sag, ißt du mich gleich, oder hebst du mich noch etwas auf?«
    »Ich werde warten, danke. Ist dein Dorf in der Nähe?«
    Der Kleine nickte

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