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Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schweren Mercedes an einer flachen Stelle von der Fahrbahn lenkte.
    Einen Atemzug später fuhren sie bereits über das dicht wachsende Gras, das einen grünen Teppich gebildet hatte. Selbstverständlich war der Boden nicht eben. Wellen, Schlaglöcher, Querrillen, das alles musste die Federung des Wagens schlucken, aber der Mercedes leistete treu und brav seine Dienste ab, er brachte die beiden so unterschiedlichen Menschen näher an ihr Ziel heran, dem Gebiet, wo bald Ferienwohnungen entstehen sollten.
    Eine dichte, dornige Buschgruppe sahen sie ebenfalls. Sie wuchs so hoch, dass sie den Blick zur Straße versperrte. Kurz dahinter änderte der Untergrund seine Beschaffenheit. Er war plötzlich nicht mehr so griffig wie zuvor, sondern wurde rutschig und seicht. Das Lenken wurde zu einem Problem.
    Er schimpfte.
    »Ich hatte Sie vor den Sumpflöchern gewarnt«, sagte Modesty Blaine und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Noch stehen wir nicht.«
    Das geschah bald. Die beiden Vorderräder kippten weg, auch die lange Kühlerschnauze senkte sich ein wenig, und einen Moment später steckten die Räder fest, dann drehten sie durch, weil sie keinen Halt in dem Matsch fanden.
    Modesty Blaine hatte ihren Brötchengeber noch nie so kräftig fluchen gehört wie in diesen Augenblicken. Er wurde wütend und zornig, geriet außer sich und trommelte mit den Fäusten auf dem Lenkradring herum. Die junge Frau schwieg.
    Schließlich hatte sich der Mann ausgetobt. Er wandte scharf seinen Kopf und funkelte Modesty an. »Was sitzen Sie hier noch! Steigen Sie aus und sehen Sie zu, dass Sie den Wagen wieder flott kriegen!«
    »Ich?«
    »Wer sonst?«
    »Glauben Sie denn im Ernst, dass ich Ihren Wagen wieder in die Höhe hieven kann? Ich bin doch nicht Herkules. Nein, da suchen Sie sich mal eine andere.«
    Lee J. Floren schaute seine Mitarbeiterin an, als wollte er sie auffressen. Seine künstliche Sonnenbräune konnte die Blässe der Wut auch nicht übertünchen.
    »Wir müssen wohl oder übel zu Fuß zurück«, stellte die junge Frau sehr sachlich fest.
    »Das weiß ich selbst.«
    Modesty Blaine öffnete an ihrer Seite schon den Wagenschlag. Sie schwang sich aus dem Fahrzeug, ihre Füße berührten den Boden, wobei sie sofort merkte, wie nachgiebig er war. Ja, da konnte man nur von einem Sumpf sprechen. Mit ihren Robin-Hood-Stiefeln sank sie ziemlich weit ein, und sie dachte gleichzeitig daran, dass das Gebiet erst noch entwässert werden musste, bevor man mit Bauarbeiten beginnen konnte.
    Und noch etwas fiel ihr auf.
    Die Luft war anders. Kälter, windiger. Sie drang durch die Maschen des grobgestrickten Pullovers und ließ auf der Haut der Frau einen Schauer zurück. Als sie zum Himmel schaute, da sah sie zwar noch die Sonne, aber sie war nur mehr ein fahler Fleck, als hätte jemand ein großes Tuch davor gespannt, so dass sie in ihren Umrissen nicht mehr klar zu erkennen war.
    Seltsam…
    Angst oder Furcht verspürte Modesty nicht, jedoch ein gewisses Unbehagen konnte sie nicht leugnen. Etwas hatte sich getan… Auch ihr Chef war jetzt aus dem Wagen gestiegen. Er schaute sich um und hatte die Mundwinkel verzogen. Wind wühlte das so sorgfältig gescheitelte Haar auf. Als die einzelnen Strähnen in die Höhe standen, da musste Modesty leise lachen. Wie der Kerl jetzt aussah, passte er in die Sesamstraße…
    »Fällt Ihnen nichts auf?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Es ist kühler geworden.«
    »Interessiert mich nicht.« Lee J. Floren ging ein paar Schritte vor und begutachtete sich bückend den Schaden. Er musste zugeben, dass sie ohne fremde Hilfe aus dem Loch nicht herauskamen. Bis zur Achse steckten die Räder im feuchten Erdreich.
    Da war nichts zu machen. Er sah ein, dass sie einen anderen Weg hätten nehmen müssen. Es gab Spuren, die man ohne weiteres fahren konnte. Sie führten sogar in die Mulde hinein, aber die kannten wohl nur die Einheimischen.
    »Wenn wir jetzt zurückgehen, schaffen wir es bis Lauder noch vor Einbruch der Dunkelheit«, schlug Modesty vor.
    »Das glaube ich Ihnen gern, aber ich will jetzt nicht zurück.«
    »Wieso?«
    »Wir schauen uns das Gebiet einmal an. Schließlich müssen Sie auch wissen, wie die Verhältnisse sind. Sie sollen unsere Anlage den Kunden schließlich schmackhaft machen.«
    »Dazu fällt mir aber bei dieser Aussicht nichts ein.«
    »Lassen Sie Ihre Phantasie spielen.«
    »Ich möchte mir nur meinen Mantel holen.«
    »Gut, bringen Sie meinen gleich mit.« Floren warf ihr den

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