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Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abspielen, wobei ich nicht wusste, welche Parteien nun genau gegeneinander kämpften, und ich ahnte auch zu dem Zeitpunkt nicht, dass sich eine junge Frau namens Modesty Blaine innerhalb dieses seltsamen magischen Gebiets befand.
    Kontakt! Kreuz gegen Kreuz!
    Ich brauchte das meinige nicht einmal zu aktivieren. Die Kräfte, die in dem fremden Kreuz wohnten, waren die des Teufels und gegen den christlichen Glauben gerichtet.
    Was der Prophet Hesekiel vor langer, langer Zeit bedacht und in das Kreuz hineinmanifestiert hatte, wurde nun aktiviert und reagierte so, wie ich es mir wünschte.
    Mein Kreuz war stärker!
    Als würden Schweißbrenner eingesetzt, so schossen an den vier verschiedenen Stellen des Kreuzes die hellen Lichtlanzen in die Totenschädel und zerstörten sie. Die Kraft der Erzengel reichte aus, um das andere zu vernichten. Aus den widerlichen Schädeln quoll grünlicher Dampf, bevor sie zu einem metallenen Staub wurden, der zu Boden rieselte.
    Wenig später hörte ich das Knirschen. Als würde Blech zerrissen, so hörte es sich an, und es trieb mir einen Schauer über den Rücken. Das Knirschen hatte seinen Grund.
    Das andere Kreuz verging. Es brach auseinander, bekam dort Risse, wo sich der Mittelpunkt befand, und es dauerte nur Sekunden, da lag es in zwei Teile zerbrochen vor mir.
    Genau dies war der Moment, wo wieder alles anders wurde…
    ***
    Modesty war entsetzt.
    Nicht nur über die grausame Rache des unheimlichen Grafen, sondern auch über die beiden Zombies, die sich voneinander entfernt hatten und nun versuchten, die junge Frau in die Zange zu nehmen. Dabei interessierte es sie nicht, ob sich die Häscher dort befanden, sie gingen einfach hindurch, als wären sie überhaupt nicht vorhanden. Vergangenheit und Gegenwart konnten nicht existieren, sie lagen in zwei verschiedenen Zeitebenen, und sie hoben sich praktisch in diesen Augenblicken auf.
    Das stellte auch Modesty fest, obwohl sie dieses Phänomen nicht begriff, denn es war rational kaum zu erfassen.
    Hoch sprangen die Pferde der Häscher. Modesty sah, dass die Männer brutal zuschlugen. Schwerter und Lanzen rasten nach unten, trafen ungeschützte Körper. Sie stand dabei und erlebte diesen grausamen Mord, den der Graf in seinem Schmerz und in seiner ungeheuren Wut befohlen hatte.
    Die junge Frau kam sich so schrecklich hilflos vor. Sie wollte eingreifen, doch es waren keine Gegner da. Bis auf die Zombies, die aus ihrer Zeit stammten.
    Modesty Blaine sprang vor. Sie warf sich in einen hart geführten Schwerthieb hinein, den ein auf einem Pferderücken sitzender Mann führte und der Modesty sicherlich getötet hätte, wenn sie für den Mann existent gewesen wäre. So traf er eine Frau neben ihr, die blutend zu Boden fiel und starb.
    Die Häscher machten es brutal. Immer wieder holten sie Flüchtlinge zurück, trieben sie zusammen, um sie zu vernichten. Es hatte bereits Tote gegeben, und es würden immer mehr werden, davon war Modesty überzeugt.
    Aber es kam anders.
    Als Modesty Blaine dem untoten Killer Koonz ausweichen wollte, da merkte sie mitten im Sprung, dass sich eine andere Kraft ihres Körpers bemächtigte. Sie hatte plötzlich das Gefühl, abgestoppt zu werden und ins Leere zu fallen.
    Schlagartig veränderte sich die Umgebung. Die Häscher des Grafen und auch die Einwohner des Dorfes, die sie vorhin noch klar und deutlich gesehen hatte, wurden auf einmal durchsichtig. Sie verschwanden vor ihren Augen, als hätte es sie nie gegeben. Der schreckliche Vorgang der Rache wurde gestoppt, und Modesty brauchte das Grauen nicht mehr mitzuerleben.
    Die Vergangenheit verschwand. Zurück blieb die Gegenwart. Und die beiden Zombies!
    ***
    Auch ich hatte das Gefühl, für einen Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren. Da war nichts mehr, woran ich mich hätte festhalten können, sondern nur noch das seltsame Schweben.
    Ohne es genau zu wissen, geriet ich in den Wechsel der Zeiten hinein. Vergangenheit und Gegenwart hoben sich auf, da stand die Zeit still, weil sie eine relative Größe war und plötzlich keinen Bezugspunkt mehr besaß.
    Fürwahr ein Phänomen! Ähnlich mit dem zu vergleichen, wenn Suko seinen Stab einsetzte und somit die Zeit auch für fünf Sekunden anhalten konnte.
    Dies hier ging schneller oder vielleicht auch langsamer, ein Gefühl dafür hatte ich verloren.
    Schließlich war alles vorbei. Ich befand mich noch immer an der gleichen Stelle und sah vor mir das zerstörte Kreuz.
    Jawohl, Freunde, ein zerstörtes Kreuz.

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