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friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
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noch tun würde. Ich könnte noch eine Weile so liegen bleiben oder eine Runde Joggen gehen.
Ich konnte nicht glauben, dass mir das gerade wirklich durch den Kopf gegangen war. Ich meine, ich und das Joggen waren nicht gerade die besten Freunde. Wir hatten schon einmal versucht unsere Beziehung zu festigen aber das endete jedes Mal in einem Fiasko. Für mich, versteht sich. Dem Joggen war es nämlich jedes Mal piepegal gewesen, wie es mir danach ging. Es lachte hämisch und wartete dann darauf, dass ich mich wieder schuldig fühlte, weil ich mal wieder eine ganze Woche nichts anderes getan hatte als zu essen und mich dann davon auf allem Möglichen ausruhte. Dem Bett, der Couch, in der Badewanne, ich hatte es sogar schon einmal fertig gebracht auf der Waschmaschine einzuschlafen. Manche würden nun denken was ist nur los mit dieser Frau, aber was konnte ich denn dafür, wenn ich auf der Waschmaschine sitzend darauf wartete, dass meine Kleidung mit ihrer Reinigung fertig war und mich das Schütteln der Maschine so einschläferte, dass ich ins Land der Träume fiel. Na, ich würde sagen, ich war total unschuldig gewesen. Naja, wie dem auch sei, heute war wieder so ein Tag, an dem ich mich dummerweise schuldig fühlte. Ich bekam einfach das Gefühl nicht los, dass mein Bauch an Umfang zunahm. Es wäre wohl doch besser gewesen, Ayden hätte mich geschwängert. So hätte ich nicht nur nicht Joggen müssen, sondern ich hätte es, aus gesundheitlichen Gründen, nicht dürfen. Und um der kleinen heranwachsenden Fratze in meinem Bauch eine anständige Ernährung gewährleisten zu können, wäre es sogar von Nöten gewesen, meinen Tagesablauf so weiterzuführen wie ich es gewohnt war.
    Ich war aber nicht schwanger, deshalb wuchtete ich mich von der Couch und warf mich in meine Sportklamotten. Wenigstens kamen sie dann auch mal wieder an die frische Luft.
    Als ich nach modischen Aspekten bereit für das Joggen war, verließ ich meine Wohnung. Im Gegensatz zu Sam, nahm ich das gut ausgebaute Subway-Netz von New York in Anspruch um erst einmal nach Manhattan zu kommen. Mein Plan war gewesen, im Central Park eine kleine Runde zu joggen, mir danach einen Donut von Dunkin´s zu holen und mich dann von der Subway wieder zu meinem trauten Heim chauffieren zu lassen.
    Nach fünf Minuten in der Subway, verließ ich den Untergrund an der Ecke Columbus Circle. Ich überquerte die Straße und mir wurde sofort von den Autofahrern hinterher gehupt. Nicht weil ich so sexy in meinen kurzen Shorts aussah, obwohl sie mir sehr gut standen wie ich fand. Das Hupen sollte mich wohl eher darauf aufmerksam machen, dass ich die Straße überquerte ohne grünes Licht gehabt zu haben.
    Waren Sie schon einmal in New York gewesen? Die traurige Wahrheit war, dass sich die meisten der New Yorker nicht wirklich große Gedanken über eine grüne Ampel machten. War die Straße frei, sodass man sie lebend überqueren konnte, dann lief man schnell los. Man hatte nur selten die Zeit zu warten bis ein weißes Männchen erschien, welches einem erlaubte die Straße zu überqueren. Ich finde es jedes Mal amüsant zu sehen, wie die Touristen artig darauf warteten, dass die Ampel auf weiß umschaltete. Ich konnte jedem Tourist in New York nur einen Rat geben. Lauft mit der Menge! Auch wenn manchem dieser Satz ein Dorn im Auge war, weil er sein ganzes Leben schon darauf geachtet hatte seine eigenen Wege zu gehen, ist das das Beste was man machen konnte. Touristen wollten schließlich etwas von der Stadt sehen und dafür brauchte man sehr viel Zeit, hielt man aber brav an jeder roten Fußgängerampel, lief einem die Zeit mit den restlichen New Yorkern erbarmungslos davon. Aber das musste jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil hatte mich schon von Kindesbeinen an dafür entschieden dem Flow zu folgen und es lief ganz gut für mich. Schon automatisch winkte ich das Hupen ab und lief unbeirrt weiter. Ich konnte es schließlich kaum erwarten mich sportlich zu betätigen. Jeder der jetzt einen gewissen Sarkasmus wahrnahm, wusste wie ich tickte. Herzlichen Glückwunsch. Im Central Park waren sehr viele Leute unterwegs und als ich diese alle so sah, fragte ich mich wieso ich hierher gegangen war. Ich hätte, wie immer, in einer dunklen Seitenstraße in Queens auf und ab joggen sollen, denn so sah mich keiner und ich wurde, wenn ich genug Glück hatte, von einem Kriminellen aus Mitleid erschossen.
    So viel Positives sprach für Queens und ich stand trotzdem im

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