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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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und dann wenig später in die Dorfstraße abbog. »Aber wenn die Tochter etwas mit den Morden zu tun hat oder der Leibnitz, dann kommen die doch wahrscheinlich so oder so. Würde eher auffallen, wenn sie wegblieben.«
    Haie schaute durchs Seitenfenster, als sie an dem kleinen Reetdachhaus vorbeikamen, in dem er bis zu Marlenes Tod gewohnt hatte. Es schmerzte Haie, als er sah, wie verwildert der Garten war, den er so liebevoll angelegt hatte. Schnell wandte er sich wieder Dirk zu.
    »Und wenn der Täter doch aus dem früheren Umfeld Matzens stammt?«
    »Du meinst aus dem Hafen?« Thamsen schüttelte leicht den Kopf. Er wusste momentan nicht so recht, in welche Richtung er in dem Fall denken sollte. Hinzu kam der Stress mit Dörte und der Schwangerschaft. »Ich weiß nicht. Aber vielleicht hast du recht und der Täter ist nicht hier, sondern in Hamburg zu finden. Mit etwas Glück kommt er zur Beerdigung.« Er parkte den Wagen vor Toms Haus und stieg aus. Der Freund war bereits zu Hause und trat aus dem Eingang, als er das Schlagen der Autotüren hörte.
    »Stellt euch vor, was man sich in der Bank erzählt«, empfing er die Freunde. Niklas war aufgewacht und schrie, als Haie ihn Dirk reichte. Der übergab den plärrenden Jungen gleich weiter an Tom, der allerdings viel zu aufgeregt war, als dass ihn das Weinen störte. »Die vermuten, Jost Groß könne etwas mit dem Mord an den Schwiegereltern zu tun haben. Der ist nämlich total pleite.«
    »Das wissen wir doch«, unterbrach Haie Tom und schob sein Fahrrad auf die Terrasse.
    »Aber der Leibnitz ist auch pleite«, fuhr Tom fort.
    »Was?« Die beiden starrten ihn an.
    »Jedenfalls ist das Konto leer. Und die Investoren wollen nicht nachschießen.«

    »Und wissen Sie schon, wer den Mann umgebracht hat?« Der Reeder nippte an seiner Tasse Kaffee, die ihnen Frau Schröter serviert hatte, ehe sie in das staubige Kellerarchiv hinabgestiegen war.
    »Nein, aber wir sind dabei es herauszufinden.« Langsam aber sicher ging Peer der Unternehmer auf die Nerven. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Suche nach einer alten Akte derart zeitaufwändig sein würde. Da gab es doch bestimmt eine gewisse Logik in der Ablage oder musste Frau Schröter jede Akte einzeln herausziehen und hineinschauen?
    »Und Sie glauben, der Täter hat mit meiner Reederei etwas zu tun gehabt?« Nielsen zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht genau, wo der Mörder von Heinrich Matzen herkam. Vielleicht hatten sie ihn bereits. Er konnte sich jedenfalls gut vorstellen, dass Paul Schlüter etwas mit dem Mord zu tun hatte. Die Geschichte von den gefundenen Wertsachen im Mülleimer kaufte er ihm ohnehin nicht ganz ab. Zumal auch das Handy bisher nicht wieder aufgetaucht war. Wenn Paul Schlüter es man nicht selbst entsorgt und den Verkauf an den Händler vom Kiez nur vorgegeben hatte. Mit etwas Glück würde das Phantombild der Kioskfrau aus Dagebüll den Mann überführen. Und vielleicht fand er in diesem Unternehmen die Verbindung zwischen Täter und Opfer.
    »Hat denn ein Paul Schlüter hier mal gearbeitet?«
    »Schlüter? Schlüter?« Der grauhaarige Mann schaute ihn entschuldigend an. »Keine Ahnung, kann aber sein. Irgendwie sagt mir der Name was.« Es klopfte an der Tür und Frau Schröter trat in den Raum mit einer grauen Pappakte in der Hand.
    »Das ist alles, was ich gefunden habe.« Sie reichte Herrn Schneider die Unterlagen und wandte sich um.
    »Danke, Frau Schröter, ach und, können Sie nachschauen, ob ein Paul Schlüter mal für uns tätig war?« Die adrette Frau schnellte geradezu herum.
    »Das kann ich Ihnen auch so sagen«, sie blickte auf ihren Chef, dann auf Nielsen. »Paul Schlüter war mal als Kurier für uns tätig. Aber nur kurz«, sie strich energisch eine Falte auf dem Rock glatt, »mit dem gab es nur Ärger!«

    »Ich denke, morgen können Sie ins Haus.« Thamsen stand auf Toms Terrasse und telefonierte mit Manuela Groß. Die Tochter hatte ihn angerufen und gesagt, dass sie ein paar Unterlagen wegen der Beerdigung von ihren Eltern bräuchte. »Wann ist die Trauerfeier?«
    »Morgen.«
    »Morgen schon?«
    »Ja«, druckste Manuela herum. »Am Freitag passte es nicht, und Montag war mir zu lange. Die beiden sollen möglichst bald ihren Frieden finden.« Das klang für Thamsen, als habe die Tochter kein Interesse an der Aufklärung des Falls. Mit der Beisetzung schien für sie die Angelegenheit abgeschlossen. Doch ganz so war es nicht. »Wie lange werden die Ermittlungen

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