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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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dauern?«
    »Naja, das kann man nicht genau sagen. Aber wir werden den Mörder Ihrer Eltern finden.«
    »Aber solange Sie ermitteln, dürfen wir das Haus nicht verkaufen.« Daher weht der Wind, schoss es Thamsen durch den Kopf. Der Tochter ging es gar nicht darum, dass man herausfand, wer Erika und Heinrich Matzen umgebracht hatte, ihr ging es anscheinend nur ums Geld.
    »Ja, das kann aber dauern«, provozierte er die Frau absichtlich. Mal sehen, ob er sie so aus der Reserve locken konnte. Und er konnte. Unvermittelt begann Manuela Groß am Telefon zu weinen.
    »Ich weiß nicht, wie das alles werden soll. Wir brauchen doch das Geld.«
    »Aber das brauchten Sie auch schon vor dem Tod Ihrer Eltern.«
    »Ja«, gab die Tochter zu, »aber Jost meint …« Plötzlich hörte er ein Rascheln, dann eine gedämpfte Stimme. Anscheinend hielt jemand die Muschel zu. Dann wieder Rascheln. »Ja, dann sehen wir uns morgen bei der Beerdigung, oder?«
    »Seltsam«, murmelte Thamsen, während er zu den Freunden zurück ins Haus ging. Tom und Haie saßen am gedeckten Tisch in der Küche. Niklas hatte sich mittlerweile beruhigt und aß mit großem Appetit ein Würstchen.
    »Möchtest du mitessen?«, fragte Haie ihn.
    »Nein, nein, danke.« Dirk dachte an seine Kinder und daran, dass er mit ihnen über Dörte und das Baby sprechen musste. »Morgen ist übrigens die Beerdigung.«
    »Echt?« Haie blickte ihn erwartungsvoll an. »Kommt der Kollege aus Hamburg auch?«
    »Oh gut, dass du fragst, den muss ich gleich mal informieren.«

    Peer Nielsen fuhr am Fischmarkt vorbei, als sein Handy klingelte.
    »Natürlich komme ich. Wann?«
    Thamsen nannte ihm die Uhrzeit.
    »Gut, ich bin da. Übrigens habe ich eine heiße Spur. Heinrich Matzen und Paul Schlüter haben beide in der Reederei Schneider gearbeitet. Zwar nicht zur selben Zeit, aber vielleicht kannten die sich trotzdem. Ich will zum Hafen und mich vor Ort mal umhören. Melde mich, wenn ich etwas herausfinde.« Er legte auf und bog in die Speicherstadt ab. Zuerst musste er zur Port Authority, die seit Kurzem den Hafen verwaltete. Früher war das Amt für Strom- und Hafenbau dafür zuständig gewesen, aus dem die neue Gesellschaft hervorgegangen war. Diese war zugleich, im Namen der Stadt, Eigentümerin des überwiegenden Teils der Hafengrundstücke. Hier musste er sich die Erlaubnis zum Aufenthalt im Hafengebiet holen. Mit etwas Glück gab es den einen oder anderen älteren Mitarbeiter in der Verwaltung, der ihm etwas zu Heinrich Matzen sagen konnte. Er parkte seinen Wagen direkt vor dem alten Speicher und wollte aussteigen, als erneut sein Handy klingelte.
    »Ja?«
    »Wir haben das Telefon.«

    »Und wie war euer Tag heute?« Timo und Anne saßen am Küchentisch und aßen mit Begeisterung die Pizza, die er auf dem Heimweg organisiert hatte.
    »Och, nichts Besonderes«, antwortete Anne schmatzend und auch Timo zuckte mit den Schultern.
    Thamsen räusperte sich und puhlte an einem Stück Salami. Er wusste nicht so recht, wie er den beiden von Dörtes Schwangerschaft erzählen sollte.
    »Sagt mal«, fragte er daher vorsichtig, »was würdet ihr davon halten, wenn Dörte bei uns einzieht?« Annes Schmatzen stockte und auch Timo war ganz ruhig. Die beiden schauten sich stumm an. Die Kinder hatten damals unter der Trennung ihrer Eltern sehr gelitten, besonders Anne. Und es hatte lange gedauert, bis sie Dörte überhaupt an der Seite ihres Vaters akzeptiert hatten.
    »Hierher?« Anne zog die Augenbrauen hoch.
    »Naja, wir bräuchten vielleicht eine größere Wohnung oder ein Haus?« Wieder musste er an das Baby denken. Es würde mehr als nur eine größere Wohnung nötig sein.
    »Aber Dörte hat doch eine eigene Wohnung.« Anne fand die Vorstellung, ihren Vater zu Hause teilen zu müssen, nicht besonders prickelnd.
    »Ja schon, aber wäre es nicht schön, wenn wir alle zusammen wohnen würden? Dann wärt ihr auch nicht so oft alleine.«
    »Stört mich nicht«, vernichtete Anne sofort sein Argument und kaute weiter an ihrer Pizza.
    »Und du, Timo?«, suchte er Beistand bei seinem Sohn. Der wollte die kleine Schwester aber nicht hängen lassen.
    »Solange ich hier wohne, ist das doch kein Problem. Da sind wir nicht alleine«, war Timos Antwort, wobei sein Blick zu Anne ging.
    Thamsen seufzte. So kam er nicht weiter. »Und wenn ich es gerne möchte?«
    »Du?« Anne schaute ihn mit großen Augen an. Bisher hatte Thamsen seine eigenen Belange immer hintenan gestellt. Zumindest was die Zeit, die ihm

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