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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Bauchgefühl«, erklärte Dirk sein Unwohlsein in der Magengegend. Es gab einen kurzen Moment der Stille. »Könntest du die Finanzdaten noch mal unter die Lupe nehmen?«
    »Das wird schwierig. Leibnitz hat mir heute Morgen gekündigt. Ich habe keinen Zugang mehr.«
    »Mist«, fluchte Thamsen, hatte aber das Gefühl, die Kündigung des Freundes passte zu seiner Theorie. »Aber die Bank weiß bestimmt nichts von deiner Kündigung.«
    »Ja, aber bei der ansässigen Bank hat er das Geld nicht zur Seite geschafft. Das wäre mir vorher aufgefallen. Und wo er sonst noch Konten hat und auf welchen Namen, keine Ahnung. Ich kann mal versuchen, was rauszukriegen, aber die Chance ist gering.«
    Thamsen seufzte. Nur gut, dass sie den Unternehmer observierten. Durch seinen neuen Verdacht machte das wirklich Sinn. Hatte er die Rentner umgebracht? Einiges sprach für ihn als Mörder. »Gut, dann leg dich mal ins Zeug!«

    »Und, habt ihr etwas rausgefunden?« Die beiden Mitarbeiter, die im Hafen Erkundigungen über Paul Schlüter hatten anstellen sollen, betraten sein Büro. Doch noch ehe sie eine Antwort gaben, konnte Peer an ihren Mienen ablesen, dass die Aktion erfolglos verlaufen war. Und die Bestätigung seiner Vermutung ließ nicht auf sich warten.
    »Nee, den kannte da keiner. Scheint sich in der letzten Zeit nicht im Hafen herumgetrieben zu haben.«
    »Mist!«, fluchte Peer. Nach wie vor war Paul Schlüter für ihn eine heiße Spur, denn dass er die Wertsachen des Opfers im Mülleimer vor seinem Kiosk gefunden hatte, war zwar möglich, aber Nielsen hielt das für relativ unwahrscheinlich.
    »Wo ist Maik?«, fragte einer der beiden.
    Peer erklärte den Austausch der Kollegen im Niebüller Einsatz, als in diesem Moment Michael Boateng den Raum betrat.
    »Mann, das ist da vielleicht ein Kaff«, stöhnte er, obwohl er durch seine Hautfarbe wegen des dörflichen Charakters des Gebiets von einem langweiligen Observationseinsatz verschont geblieben war.
    »Und haben die Kollegen da oben was Neues?«, wollte Peer wissen.
    Der Mitarbeiter schüttelte den Kopf. »Nee, sind genauso ratlos wie wir. Wenn sich nicht bald was tut, droht uns echt eine Pleite.«
    Peer nickte. Er wusste, je länger es dauerte, bis man handfeste Beweise in einem Mordfall vorweisen konnte, umso größer war die Wahrscheinlichkeit einer Nichtauflösung. Aber solch eine Niederlage durfte er sich in seinem ersten Fall als Leiter einer Einheit auf keinen Fall leisten. »Was können wir sonst noch tun?« Die drei Männer aus seinem Team schauten ihn verblüfft an.
    »Vielleicht hier in Hamburg der Spur eines unehelichen Kindes nachgehen?«, schlug zu seinem Erstaunen Michael Boateng vor. Der Beamte hatte in Niebüll das Drama um den angeblichen Erben mitbekommen und glaubte, diese Spur war es wert, verfolgt zu werden.
    »Aber Dirk glaubt, dass der Bauunternehmer sich den Typen nur ausgedacht hat.« Thamsen hatte Peer gleich nach seinem Telefonat mit Tom angerufen und ihn über seine Vermutung informiert. »Warum hat er sich nicht direkt bei der Schwester gemeldet? Oder war auf der Beerdigung?«
    »Aber da war doch die Frau im Rollstuhl, die angeblich in einem Wagen mit Hamburger Kennzeichen zur Trauerfeier gekommen ist, oder?«
    »Stimmt«, fiel es nun auch Peer wieder ein. Die Unbekannte im Rollstuhl hatte er völlig aus dem Fokus verloren. Als Behinderte schien sie zwar aus dem Täterkreis auszuscheiden, aber hatte vielleicht trotzdem mit dem Fall zu tun. Zu dumm nur, dass bisher keiner aus dem Dorf die Frau kannte. Soweit er wusste, hatte der Bekannte von Dirk Erkundigungen eingeholt. Auch wenn er die Zusammenarbeit mit Zivilpersonen für fraglich hielt, es schien etwas zu bringen. Vielleicht konnte der Hausmeister von irgendjemand das Fabrikat und weitere Teile des Nummernschildes erfahren? Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Niebüller Dienststelle, doch auch nach dem zehnten Klingeln ging niemand dran.

    »So, das ist das Objekt«, erklärte Thamsen dem Hamburger Kollegen die Lage und stellte ihn dabei Ansgar Rolfs vor. »Sie können vielleicht direkt die Observation übernehmen?« Es war mittlerweile später Nachmittag. Es hatte sich weder beim Bauleiterbüro noch auf der Baustelle laut Ansgars Beobachtungen etwas getan. Thamsen hatte den neuen Kollegen nach Dagebüll begleitet und wollte anschließend Feierabend machen. Er hatte sich mit Dörte verabredet. Sie wollten heute mit den Kindern zusammen grillen und er sollte auf dem Heimweg das

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