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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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dich bei der Observation von Harry Leibnitz unterstützen wird.« Thamsen führte den schmächtigen, dunkelhäutigen Mann in das Büro seines Mitarbeiters, der ihn fragend anschaute. Dirk war nicht glücklich über die Wahl des Kollegen. Wahrscheinlich hatte Peer Nielsen sich gar keine Gedanken gemacht, denn in Hamburg fiel ein Farbiger kaum auf. Aber hier in der sehr ländlichen Region waren Ausländer, insbesondere dunkler Hautfarbe, Exoten und stachen sofort aus der Masse heraus.
    »Ich denke, du zeigst dem Kollegen mal alles und dann fahrt ihr zusammen unauffällig raus. Vielleicht kann Herr Boateng dann die Nachtschicht übernehmen?« Der Angesprochene grinste. Auch ihm war bewusst, dass er hier als verdeckter Ermittler kaum etwas würde ausrichten können.
    »Ich ruf gleich mal meinen Chef an. Der soll jemand anderes schicken.« Thamsen nickte dankbar. Von sich aus hätte er das Thema nur ungern angeschnitten. »Aber du kannst dich trotzdem ruhig auf den Weg machen, Ansgar.« Der Niebüller Polizist nickte und packte seine Sachen zusammen.
    »Ich melde mich, sobald es Auffälligkeiten gibt«, bemerkte Rolfs, als er die Dienststelle verließ.
    »Sie können gerne mit in mein Büro kommen. Wir können Peer vielleicht gemeinsam anrufen«, bot Thamsen dem anderen Polizisten an. Sie holten sich einen Kaffee aus der Gemeinschaftsküche und er fragte, seit wann der Mann bei der Mordkommission arbeitete.
    »Noch nicht so lange. Seit etwa drei Jahren. Vorher war ich bei der Kripo in Bahrenfeld.«
    »Ach, sind das die Kollegen, die Paul Schlüter gefasst haben?«
    Der andere nickte. »Ja, das ist ein Schlitzohr, aber einen Mord traue ich dem nicht zu, wenn ich ehrlich bin.«
    Thamsen konnte dazu wenig sagen, da er den Kleinkriminellen kaum kannte. »Was vermuten Sie denn in diesem Fall?«
    »Vermutungen? Auf so etwas verlasse ich mich nicht. Fakten sind das Einzige, was zählt.« Thamsen schaute den anderen irritiert von der Seite an. Klar, wenn es um die Festnahme eines Mörders ging, es ihn zu überführen galt, brauchte es handfeste Beweise. Aber man hatte doch trotzdem so etwas wie eine Vorahnung, ein Bauchgefühl. Er zumindest. Gut, er war nicht bei der Mordkommission und hatte mit derlei Fällen Gott sei Dank wenig zu tun. Doch den einen oder anderen Fall hatte er schon bearbeitet und erfolgreich aufgeklärt. Fast immer hatte er eine gewisse Ahnung gehabt – nichts Konkretes, halt ein mulmiges Gefühl im Bauch. Doch der Polizist aus Hamburg schien dies nicht zu kennen. Daher vertiefte Dirk das Thema nicht weiter, sondern wählte die Nummer von Peer Nielsen.
    »Ja, also der Kollege ist gut angekommen, aber …« Irgendwie war es ihm unangenehm, in Gegenwart des anderen über dessen Hautfarbe zu sprechen.
    Michael Boateng bemerkte das, drückte kurzerhand den Lautsprecherknopf am Apparat und sagte: »Chef, in diesem kleinen Nest falle ich auf wie ein bunter Paradiesvogel. Ich kann hier unmöglich unbemerkt jemanden beschatten.« Man hörte ein Klatschen, als ob Nielsen sich mit der Hand vor die Stirn schlug.
    »Mist, da habe ich nicht drüber nachgedacht. Ich schicke Maik und du kommst zurück, oder kann dir Michael zur Hand gehen, Dirk?«
    »Nee, ist schon gut. Mein Mitarbeiter ist alleine raus. Mal schauen, was sich tut.«

    Haie radelte in seiner Mittagspause nach Lindholm zum Elektroladen. In der Schule mussten mehrere Glühlampen ausgetauscht werden. Das kleine Geschäft befand sich gleich neben dem Friseur und gegenüber der Backstube in der Dorfstraße. Haie kettete sein neongelbes Mountainbike an den Ständer und betrat den Laden.
    »Moin!«, rief er in den Raum, in dem sich der Inhaber mit einem anderen Kunden unterhielt.
    »Tja, da ist nichts mehr zu machen bei deinem Gerät; das ist aber auch bannig olt!«
    »Und was soll ein neuer kosten?«
    »Also so einen gibt es längst nicht mehr. Aber für ein ordentliches Gerät musst du ein paar hundert Euro rechnen.«
    »Was?«
    Der Elektriker nickte.
    »Mensch schade, dat Heinrich tot ist. Der hat mir den damals ganz günstig besorgt. Er hatte da Kontakte im Hafen.«
    Der Mann hinter dem Tresen blickte skeptisch. »Ja, oder du guckst bei Aldi, wenn die einen im Angebot haben, aber das kann dauern, da gab es vorigen Monat erst Fernseher.« Der Geschäftsmann grinste. Generell waren Billigangebote eine große Konkurrenz, doch er wusste, dass der Kunde kaum längere Zeit ohne Fernsehen auskommen würde. Der war schon am Meckern gewesen, als er ihm mitgeteilt

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