Frisch geküsst, ist halb gewonnen
angehört zu werden, wird sie auf euch hören.“
„Dann kennst du Izzy aber schlecht. Sie hört auf niemanden“, erklärte ihm Skye.
„Da liegst du falsch. Sie hört auf euch beide.“
„Interessant, dass du das herausgefunden hast“, sagte Lexi. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob Izzy ahnt, wie wichtig ihr unsere Meinung ist.“
„Sogar ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“
Lexi lächelte. „Willst du damit sagen, dass ihr Männer von Geburt an gar nicht so einsichtsvoll seid?“
„So in der Art, ja.“
Skye nickte langsam. „Wir werden nicht helfen, aber wir werden dir auch nicht in die Quere kommen.“
Die Spannung löste sich langsam. Das erste Mal seit Tagen lockerte sich das Band um seine Brust. „Danke.“
Die Schwestern erhoben sich.
„Das wird nicht leicht“, sagte Lexi. „Du wirst sie überzeugen müssen.“
„Ich bin bereit, alles dafür zu tun.“
„Versuch es mit bluten“, sagte Skye. „Damit weckst du ihre Aufmerksamkeit.“
Kathy nahm ihren Kaffee und nippte. „Schön“, sagte sie mit einem Lächeln, „dass du immer daran denkst.“
„Es ist doch deine Lieblingssorte“, erwiderte Garth.
Er hatte eigentlich keine Zeit, hier zu sein. Er hatte dringende geschäftliche Termine und sollte am nächsten Morgen nach Deutschland fliegen. Aber er hatte sich nicht konzentrieren können und beschlossen, Kathy zu besuchen, bevor er abreiste.
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Du bist traurig.“
„Mir geht es gut.“
Sie sah nicht überzeugt aus und berührte seinen Arm. „Du bist traurig“, wiederholte sie.
Manchmal überraschte sie ihn. Die meiste Zeit war Kathy in ihrer eigenen kleinen, fröhlichen Welt, aber hin und wieder schien sie mehr zu sehen.
„Ich habe einem Freund wehgetan“, gab er zu. „Ich wollte es nicht. Oder vielleicht doch. Ich weiß nicht. Ich tue etwas und dann …“
Seine Stimme verebbte, als er sah, wie ihr Gesichtsausdruck von besorgt zu verwirrt wechselte.
Er lächelte sie beruhigend an. „Ich bin wegen eines Freundes traurig.“
„Hast du ihm gesagt, dass es dir leidtut?“
„Nein.“
„Sag, dass es dir leidtut. Du musst sagen, dass es dir leidtut.“
Es hatte keinen Sinn, mit ihr diese Unterhaltung zu führen. Was auch immer eben geschehen war, es war vorbei. „Das werde ich“, versicherte er, ohne es zu meinen.
„Wir haben neue Katzenbabys“, erzählte Kathy ihm. „Fünf Stück. Ich muss nach ihnen sehen.“
„Okay.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich komme nächste Woche wieder.“
„Tschüs.“
Sie drehte sich um und ging davon. Er sah ihr nach. Erinnerte sie sich noch an ihn, wenn er fort war, oder hörte er dann für sie auf zu existieren? Woran dachte sie tagsüber? Erinnerte sie sich an die Person, die sie früher gewesen war?
In dem Wissen, dass er darauf niemals eine Antwort bekommen würde, verließ er die Tierhandlung und ging zu seinem Auto. Aber bevor er dort ankam, sah er Izzy Titan in Richtung Bronco Billy’s gehen. Sie schien allein zu sein.
Garth warf seinen Kaffeebecher in den nächsten Mülleimer und eilte über die Straße, um Izzy in das Restaurant zu folgen.
Sie wurde gerade an einen Tisch gebracht. Er zögerte eine Sekunde, dann ging er zu ihr.
Sie sah ihn. Ihre Miene versteinerte, und ihre Augen wurden zu Eis. „Denk nicht einmal daran, dich hierherzusetzen“, zischte sie, als sie sich setzte.
Er nahm ein weißes Taschentuch aus seiner Hosentasche und legte es vor ihr auf den Tisch. „Waffenstillstand?“
Izzy schaute auf den Stoff und dann zurück zu Garth. „Ich werde nicht so tun, als verstünde ich das Spiel“, sagte sie und fragte sich, ob sie ihm genauso eine Ohrfeige geben könnte wie ihrem Vater. Irgendetwas sagte ihr, dass Garth sich viel schneller bewegen würde und sie schlussendlich nur die Lehne eines Stuhls erwischen und sich an der Hand verletzten würde.
„Kein Spiel. Ich will reden.“
„Und warum genau sollte ich dir das glauben?“
„Bitte, Izzy. Gib mir fünfzehn Minuten. Ich habe die Ölplattform nicht in die Luft gesprengt. Die anderen Sachen habe ich getan, ja. Ich war der Investor in Lexis Spa, ich habe veranlasst, dass Jeds Pferde gedopt werden. Ich habe dem Staatsanwalt den Tipp mit Skyes Stiftung gegeben und einen Jungen beauftragt, die falschen Informationen in ihr System einzuschleusen. Die illegalen Waffenlieferungen? War ich auch. Alles mein Werk.“
„Ich könnte dich dafür so was von schnell ins Gefängnis
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