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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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versuche es. Du hingegen nicht. Dir macht das nichts aus. Du hattest kein Interesse daran, Wiedergutmachung zu leisten.“
    „Francisco und seine Brüder haben uns monatelang gefangen gehalten und uns jeden verdammten Tag gefoltert.“
    Nun war Garth wütend. Nick konnte es in der Anspannung um seine Mundwinkel sehen und an der Art, wie er auf seinem Stuhl saß.
    „Er hat seine Rache bekommen“, fuhr Garth fort. „Wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, hätte er uns umgebracht. Du hast einen Fehler gemacht, Nick. Einen verdammten Fehler. Du bist nicht Gott, du hast es nicht gewusst. Du hast versagt. Und es tut dir leid. Also komm endlich drüber hinweg.“
    Interessant. Das war beinahe genau das Gleiche, was Aaron ihm gesagt hatte, wenn auch aus ganz anderem Grund.
    „Bist du wirklich ein solcher Bastard, dass es dir völlig egal ist? Oder ist es dir nur zu unbequem, dich mit der Vergangenheit zu beschäftigen?“, fragte Nick.
    „Was gibt es da zu beschäftigen? Du bist bei den Regierungen beider Länder vorstellig geworden. Niemand wollte etwas tun. Du hast Monate damit verbracht, Francisco und seine Familie finden zu wollen, und es ist dir nicht gelungen. Du hast ein paar Waisenhäuser gegründet. Du arbeitest hier auf deiner Ranch mit verletzten Kindern. Was willst du noch?“
    „Von dir? Ein wenig Reue, ein paar Gewissensbisse. Etwas anderes, als einfach zur Tagesordnung überzugehen.“
    Garths Augen verengten sich. „Du weißt nicht, was ich denke oder fühle. Du weißt überhaupt nicht, wovon du da redest.“
    „Vielleicht nicht, aber ich weiß, dass wir mal wie Brüder waren. Wir sind beinahe zusammen gestorben. Und vor einer Woche hast du mich über die Klinge springen lassen. Du wusstest, dass Izzy mir wichtig ist. Du wusstest, dass mir nicht wohl war bei dem Gedanken, sie zu belügen. Und du wusstest, dass ich dein Geheimnis so lange bewahrt hätte, wie ich konnte. Du hast dieses Wissen benutzt, du hast mich benutzt, und dann hast du mich hintergangen. Du hast mir Nachrichten hinterlassen, mir gesagt, dass du mit mir reden müsstest, und dann hast du ihr alles erzählt.“
    Die meisten Menschen haben nicht den Mumm, meinen Charakter abzuschätzen, dachte Garth. Nick hingegen hatte noch nie Probleme gehabt, offen zu sagen, was er dachte.
    Er hatte nie gedacht, dass es so weit kommen würde – dass eine Frau ihn und Nick auseinanderbringen könnte. Schlimmer noch. Eine Titan. Eine seiner Schwestern.
    „Du lässt sie gewinnen“, sagte er.
    „Ich hatte niemals Streit mit ihnen“, erwiderte Nick. „Izzy hat das alles nicht verdient.“
    „Sie hat sich operieren lassen. So weit wäre es nicht gekommen, wenn sie nicht hierhergekommen wäre.“
    „Das weißt du nicht.“
    „Doch, das tue ich.“
    Nick zuckte mit den Schultern. „Irgendwann wäre sie auch alleine an den Punkt gekommen.“
    „Nachdem sie wie viele Jahre vergeudet hätte?“
    „Versuch nicht, es schönzureden. Du hast ihr keinen Gefallen getan.“ Nick schaute seinen alten Freund an. „Du hast die Kontrolle verloren. Ich weiß nicht, warum du tust, was du tust, aber du bist zu weit gegangen. Das hier ist keine Schlacht, die du gewinnen willst – das hier ist eine Vendetta. Wenn du jemandem wehtun willst, dann dem Mann, der dafür verantwortlich ist. Nimm dir Jed Titan vor. Aber was auch immer du mit den Schwestern vorhast, es ist falsch. Was für eine Art Mann greift Frauen an? Hast du so große Angst vor ihnen?“
    Garth zügelte seine Wut. Er war hergekommen, um mit seinem Freund Frieden zu schließen. Offensichtlich war Nick aber nicht bereit zuzuhören.
    „Du willst also nicht wieder in den Aufsichtsrat zurückkommen?“, fragte er, obwohl er die Antwort schon kannte.
    „Nein. Ich habe die meisten meiner Anteile an deinen Firmen auch schon verkauft.“
    „Einfach so?“
    „Es war nicht das, was ich gewollt habe.“ Nick atmete tief durch. „Du hast recht, du bist jahrelang meine Familie gewesen. Aber ich kann nicht Teil dessen sein, was du vorhast. Von hier ab wirst du deinen Weg alleine gehen müssen.“
    Garth stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro. Gut. Wenn Nick sich an der Nase herumführen lassen wollte, war das sein Problem. Er brauchte ihn nicht. Er brauchte gar keinen.
    Aber als er zu seinem Auto ging, hatte er das Gefühl, vollkommen allein auf der Welt zu sein. Er hatte ein paar Bekannte, aber niemanden, der ihm wirklich wichtig war. Gut, da war Kathy, aber sie war mehr wie ein Kind als

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