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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Mitte zurück.
    Sie machte sich mit dem Raum vertraut. Wenn sie damit fertig war, würde sie genau wissen, wo sich alles befand und es leicht wiederfinden. In ein paar Tagen würde sie genauso durchs Haus eilen können wie alle anderen.
    Während er sie dabei beobachtete, wie sie hierhin und dorthin ging und dabei ihre Schritte zählte, wurde er immer wieder von ihren langen, nackten Beinen abgelenkt. Ihre Shorts bedeckten kaum ihren Po, und das enge T-Shirt zeichnete die Kurve ihrer vollen Brüste nach. Normalerweise wäre er in der Lage, ihren athletischen Körper zu ignorieren. Normalerweise könnte er einfach den Anblick genießen und mehr nicht. Normalerweise hatte er aber auch nicht eine quälend lange Nacht neben einer wunderschönen Frau verbracht, deren Beine mit seinen verschlungen waren, die ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte und deren Brüste sich in seine Armbeuge kuschelten.
    Er sagte sich, dass es den Preis wert war. Sie hatte ihre Kraft bewiesen – nicht nur, weil sie nach ihrem Albtraum den totalen Zusammenbruch vermieden hatte, sondern auch, weil sie nach ihrem Streit weitergemacht hatte. Er hatte sie gereizt, und sie war auf den Köder angesprungen, ohne in ihrer Wut gefangen zu bleiben. Sie war stark und entschlossen – jemand, den er bewundern konnte. Wenn er sie doch nur nackt sehen könnte.
    Hör auf damit, wies er sich zurecht. Izzy war eine Klientin, jemand, dem er half. Er hatte kein Recht, darüber nachzudenken, wie es wäre, jeden Zentimeter ihres Körpers zu küssen, sie zu berühren, bis sie sich unter ihm wand, sich in ihr zu verlieren. Das war höchst unprofessionell. Es war sexistisch. Und die ganze Zeit mit einer Erektion herumzulaufen, war außerdem verdammt unbequem.
    Wichtig war, dass sie nicht aufgegeben hatte, was bedeutete, dass sie einen Schritt in Richtung Operation gemacht hatte. Es mussten noch viele folgen …
    „Du hast eine ausgeprägte Neigung zum Stalkertum“, sagte sie und drehte sich zu ihm um. „Das ist schon beinahe gruselig. Du solltest mal mit jemandem darüber reden.“
    „Ich bin seit zehn Minuten hier. Wieso hast du so lange gebraucht, um zu merken, dass du nicht alleine bist?“
    Sie setzte ihre Erkundung des Wohnzimmers fort. „Mein Fledermaussonar ist noch nicht vollständig installiert.“
    „Daran musst du noch arbeiten.“
    „Und du musst dir mal ein eigenes Leben besorgen. Beobachtest du mich auch unter der Dusche?“
    Das Bild entstand in seinem Kopf, und er hatte keine Möglichkeit, es zu ignorieren. „Hättest du das gerne?“
    Sie neigte ihren Kopf ein wenig. Ihr langes, dunkles, lockiges Haar fiel über ihre rechte Schulter. Sie ging auf ihn zu und hielt nur wenige Zentimeter vor ihm an. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    „Du brauchst eine Frau. Ernsthaft. Es ist schlimm genug, dass ein blindes Mädchen das erkennt. Das muss echt peinlich sein.“
    Das war es auch, aber das würde er ihr gegenüber nicht zugeben. „Ich spiele nur dein Spiel. Das sollte dich doch eigentlich glücklich machen.“
    „Vielleicht. Ich gehe davon aus, dass es im Moment niemanden gibt, mit dem du dich triffst? Ich nehme an, dass es ein geografisches Problem ist. Es ist schwierig, sich zu verabreden, wenn man mitten im Niemandsland wohnt.“
    „Meine Arbeit hält mich zu sehr auf Trab.“
    „Also bist du zwischen zwei Beziehungen? Oder bist du eher der Typ, der sich nicht auf was Festes einlässt?“
    Warum sprachen sie über ihn? „Eher Letzteres.“ Und warum beantwortete er ihre Fragen?
    Ihre Augen waren haselnussfarben, ihre Iriden ein Kaleidoskop an Farben.
    „Das ist typisch“, sagte sie. „Hast du dir die Finger an der Liebe verbrannt? Hat jemand dir das Herz gebrochen?“
    „Nein.“ Niemand war ihm je nahe genug gekommen, um irgendetwas zu brechen. „Was ist mit dir?“, fragte er. „Warum sehe ich hier keinen Haufen Männer dir zu Füßen liegen?“
    „Ich bevorzuge Männer einzeln statt in Haufen“, sagte sie. „Aber ich binde mich auch nicht. Das ist zu viel Stress. Ich mag meine Männer unkompliziert und hübsch. Auch wenn hübsch jetzt wohl nicht mehr so wichtig ist wie früher.“
    Es war, als wenn in ihr ein Licht ausginge. In der einen Sekunde war sie kokett und selbstbewusst, die Art Frau, die die Blicke der Männer auf sich zog, selbst wenn sie nicht gucken wollten. In der nächsten sackten ihre Schultern ab, ihr Kinn sank, und ihre Energie schwand.
    Sie drehte sich weg, schien mit einem Mal vollkommen

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