Frisch geküsst, ist halb gewonnen
kommen. Mein Geschäft hat Garth in letzter Zeit in Ruhe gelassen.“
„Meins auch“, sagte Skye. „Ich nehme an, dass wir dankbar sein sollten, aber wenn er nichts tut, ist es beinahe genauso stressig, als wenn er uns angreift. Ich warte die ganze Zeit darauf, dass die nächste Bombe platzt. Es ist einfach unmöglich, sich zu entspannen.“
„Vielleicht ist das Teil seines Plans“, warf Dana ein. „Ich schwöre euch, ich werde ihn mir schnappen. Ich habe mit ein paar Jungs vom Dallas PD gesprochen, und die haben mir den Kontakt zu einem Texas Ranger verschafft. Die Kerle wissen, wie man Nachforschungen anstellt. Wir geben unser Bestes, um einen Fall gegen ihn aufzubauen. Garth Duncan wird nicht davonkommen.“
Sie klang sehr leidenschaftlich, was nach allem, was sie mit Garth schon erlebt hatten, nur zu verständlich war.
Vor ein paar Jahren hatte Lexis Banker ihr einen Kredit angeboten, damit sie ihr Day Spa erweitern konnte. Die Konditionen waren gut genug, um sie zu verlocken, das Angebot anzunehmen, und der Investor verlangte noch nicht einmal einen Anteil am Geschäft. Nur die Rückzahlung der Kreditsumme inklusive Zinsen. Der einzige Haken war, dass der Kredit jederzeit ohne Einhaltung einer Frist gekündigt werden konnte. Und genau das war letztes Frühjahr passiert. Lexi hatte einen Weg finden müssen, den mysteriösen Kreditgeber innerhalb eines Monats auszuzahlen. Beinahe hätte sie alles verloren.
Dann war sie von einer früheren Kundin verklagt worden, mehrere Pferde ihres Vaters hatten positive Dopingproben, und jemand hatte dem Bezirksstaatsanwalt falsche Informationen über Skyes wohltätige Stiftung zukommen lassen. Nur Izzy war verschont worden; vielleicht, weil sie nichts hatte, das sich zu zerstören lohnte.
Die Schwestern hatten alles versucht, um herauszufinden, wer hinter diesen Angriffen steckte. Ihre Suche hatte eine unglaubliche Wahrheit ans Licht gebracht – all diese Attacken waren von einem Halbbruder von ihnen ausgeheckt worden, von dem sie nichts gewusst hatten. Garth Duncan war Jeds ältestes Kind – das er allerdings nicht anerkannt hatte. Aus ihnen unerfindlichen Gründen war Garth nun darauf aus, sie zu zerstören.
Dana, ein Deputy in Titanville, gab ihr Möglichstes, um ihre Freundinnen zu beschützen.
„Garths Angriffe kamen immer aus unerwarteten Ecken“, sagte sie jetzt. „Aus unserer Sicht erscheinen seine Aktionen zufällig, aber ich glaube nicht, dass sie es auch sind. Ich denke, er hat einen Masterplan. Ich will einfach nur seinen kleinen Hintern ins Gefängnis bringen. Es gibt kaum etwas, was mich so glücklich machen würde. Wir müssen …“
Dana hielt inne.
„Was?“, fragte Lexi, aber Izzy hatte bereits die näherkommenden Schritte gehört.
„Das ist Nick“, sagte sie, als sie den Klang erkannte.
„Ladies“, begrüßte er sie, als er das Zimmer betrat.
Izzy hörte, dass Lexi und Skye aufstanden.
„Wir können dir gar nicht genug danken“, setzte Skye an.
„Ihr müsst ihm überhaupt nicht danken“, grummelte Izzy. „Ich bin diejenige, die hier die ganze Arbeit macht. Er ist nur ein Teil der Kulisse.“
„Was ich an eurer Schwester am anziehendsten finde, ist ihr Charme“, kommentierte Nick trocken.
Aber sie wusste, dass er dabei lächelte. Sie konnte es in seiner Stimme hören.
„Wie macht sie sich?“, wollte Lexi wissen. „Ehrlich, bitte.“
Izzy verdrehte die Augen. „Stört es euch, dass ich mit im Raum bin?“
„Nein.“
„Sie macht sich gut. Aber das seht ihr ja.“
„Und?“, drängte Skye.
„Und ich spreche mit niemandem über meine Kunden. Wenn ihr was wissen wollt, müsst ihr Izzy selber fragen.“
„Nett“, sagte Dana. „Ein Mann mit Prinzipien. Das gefällt mir.“
„Du klingst überrascht“, sagte Nick.
„Das bin ich auch.“
„Du hältst nicht viel von meinem Geschlecht, oder?“
„Nicht wirklich.“
„Na gut. Ladies, genießt euren Aufenthalt.“
Er ging.
Lexi und Skye setzten sich wieder. Izzy grinste. „Ich liebe es, dass er euch nichts sagen will.“
„Da bin ich mir sicher“, entgegnete Lexi. „Ich finde es nervig, aber ich werde es überleben. Ich wusste gar nicht, dass er so scharf ist.“
„Wie bitte?“, sagte Izzy.
„Oh ja“, bestätigte Skye. „Nicht, dass ich Mitch nicht lieben würde, aber mir ist es vorher auch nicht aufgefallen.“
Nick war scharf? Aaron hatte das Gleiche behauptet, was Izzy nur noch mehr wünschen ließ, ihn sehen zu können. Blind zu sein war
Weitere Kostenlose Bücher