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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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alles. Sieh nur, wie es geht. Und jetzt frisst es.“ Heidis Stimme wurde lauter. „Es frisst und, oh, guck doch.“
    Izzy schaute sich in der verschwommenen Welt um und wartete, bis das Reh weitergegangen war. Heidi trieb Flower an.
    „Das war so cool.“ Das Mädchen klang ganz aufgeregt. „Ich liebe es, zu reiten. Können wir das jeden Tag machen, solange ich hier bin?“
    „Natürlich. Das würde Flower auch gefallen.“
    „Heute Abend rufe ich meine Mutter an und sage ihr, dass ich Reitunterricht haben will. Ist mir doch egal, wenn die Leute komisch gucken. Es bringt so einen Spaß. Und ich kann mich ja nicht für immer in meinem Zimmer verstecken, oder?“
    „Richtig.“ Izzy fühlte sich ganz hell und leicht, als wenn sie auf einer Glücksblase davonschweben könnte. „Warst du eigentlich schon mal klettern?“
    „Nein.“
    „Dann müssen wir das mal ausprobieren, wenn wir wieder zurück sind.“
    „Bringt das Spaß?“
    „Ich glaube, es wird dir gefallen.“
    Die Zeit verging viel zu schnell, dachte Izzy, als sie am Montag Heidi zum Abschied umarmte.
    „Rufst du mich an?“, fragte das Mädchen mit tränenerstickter Stimme.
    „Muss ich ja wohl, wo ich keine E-Mails schicken kann.“
    Heidi umarmte sie noch einmal. „Du bist die Beste. Ich hatte so viel Spaß. Danke für alles.“
    „Gern geschehen.“ Izzy ließ die Kleine los und straffte die Schultern. Sie kämpfte gegen das Brennen in ihren Augen. Auf gar keinen Fall würde sie weinen. Zumindest nicht vor Heidi.
    Das Mädchen stieg ins Auto und schloss die Tür hinter sich. Izzy winkte und wusste nicht, ob Heidi zurückwinkte. Als das Auto davonfuhr, drehte sie sich um und rannte praktisch in Nick hinein.
    Er fing sie auf und hielt sie auf Armeslänge von sich. „Alles okay?“
    „Ja. Nur ein bisschen traurig. Ich wusste nicht, dass es so sein würde. Sie ist ein ganz erstaunliches Mädchen, das trotz allem, was ihr passiert ist, noch die kleinen Wunder dieser Welt sehen kann. Wie ist das nur möglich?“
    „Sie ist stark. Du warst toll mit ihr. Ich hab euch zusammen gesehen.“
    „Ich hoffe, dass ich ihr helfen konnte. Es hat Spaß gemacht, Zeit mit ihr zu verbringen.“ Sie zögerte. „Was immer man durchgemacht hat, was immer man getan hat, wenn es einen an diesen Ort gebracht hat, war es nicht so schlimm, wie man denkt. Das hier ist es wert, Nick. Das hier ist magisch. Du hilfst den Kindern auf eine so tiefgreifende Weise. Du bringst sie dazu, an sich selbst zu glauben. Das ist wahnsinnig. Falls du mir nicht glaubst, frag ihre Eltern.“
    „Nichts hiervon kann wiedergutmachen, was ich getan habe.“
    „Vielleicht nicht, aber ist dir je in den Sinn gekommen, dass du den Fehler begehen musstest, um hier zu landen? Um für diese Kinder etwas zu bewirken? Wie viele andere gibt es noch wie Heidi? Wie vielen anderen wirst du noch helfen?“
    „Nicht genügend.“
    Er war so stur. „Du wirst nicht alle erreichen, aber jedes Kind ist eine Chance. Warum kannst du nicht das Gute in dem sehen, was du tust?“
    „Es geht hier nicht um mich. Es geht um sie.“
    „Vielleicht geht es um uns alle.“ Sie berührte seinen Arm. „Ich werde mich operieren lassen.“
    Er sagte nichts.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist an der Zeit. Ich fange an, es zu begreifen. Nach dem Wochenende mit Heidi frage ich mich, wie ich noch vor irgendetwas Angst haben kann.“
    Er berührte ihr Gesicht mit den Fingerspitzen und zog sie dann an sich.
    „Kannst du mich hinbringen?“, fragte sie, die Worte gedämpft durch seine Schulter. „Ich möchte es meinen Schwestern erst danach sagen. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen machen.“
    „Ja.“
    Sie wartete. „Das ist alles? Kein ‘Ich hab’s dir doch gesagt’ oder ‘Das hättest du schon vor Wochen tun sollen’?“
    „Nein.“
    „Kann ich so lange hierbleiben, bis ich mich von der OP erholt hab?“
    Er küsste sie. Sein Mund war warm und sexy und verführerisch. „Wenn du versuchen würdest zu gehen, würde ich dich an den Haaren wieder zurückzerren.“
    „Versprochen?“
    „Versprochen.“

13. KAPITEL
    U m sie herum war alles schwarz. Kein winziger Lichtschimmer oder Schatten. Die Welt war schwarz und still und mit Panik erfüllt.
    Izzy befahl sich, ruhig zu atmen. Sich zu konzentrieren. Die Operation war erst einen Tag her. Einen einzigen Tag. Sie musste eine ganze Woche überleben. Was sieben Tage waren. Und wie viele Stunden? Sie versuchte, es auszurechnen und stieß dabei gegen einen

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