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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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gehen?“
    „Ich will nicht zu irgendeinem dummen Pferd. Ich bin nur hier, weil mein Arzt gesagt hat, dass ich gehen muss. Ich werde in meinem Zimmer bleiben und lesen, bis ich wieder nach Hause gebracht werde. Du kannst jetzt gehen.“
    Izzy ließ den Koffer fallen und stemmte die Hände in die Hüften. „Oh, wirklich? Und du meinst, du hättest hier irgendwas zu sagen?“
    „Nein, nicht wirklich.“ Heidi trat einen Schritt zurück. „Ich, äh, ich mag keine Pferde.“
    Ihr loses Mundwerk war also mehr Schein als Sein. Gut zu wissen. Izzy wusste nicht, was sie sagen oder wie sie am besten reagieren sollte. Sie hatten nur drei Tage Zeit, was bedeutete, dass sie das Thema nicht aussitzen konnte.
    „Wie viele Pferde hast du bisher kennengelernt?“
    Heidi räusperte sich und beugte sich weiter vornüber. „Nicht viele.“
    „Eins?“
    „Ja.“ Das Wort war kaum zu verstehen.
    „Okay, dann wirst du jetzt Flower kennenlernen, weil sie wirklich lieb ist. Ich denke, ihr werdet gut miteinander auskommen. Aber wenn ich falschliege, verhandeln wir noch mal nach, okay?“
    Sie deutete den schweren Seufzer als Zustimmung und bedeutete Heidi, ihr zu folgen.
    Wenige Minuten später standen sie an Flowers Box.
    „Flower, das hier ist Heidi“, sagte Izzy und streichelte den Hals der Stute. „Es ist okay, Heidi. Flower ist wirklich süß. Sie wird dir nichts tun.“
    Aber Heidi stand unbeweglich an der Tür und gab keinen Ton von sich. Izzy konnte ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen, also war sie nicht sicher, was los war.
    „Willst du sie nicht mal streicheln?“
    „Nein.“
    „Aber du bist ein Mädchen. Mädchen lieben Pferde.“
    „Ich nicht. Sie ist zu groß. Sie wird mich beißen. Oder schlimmer.“
    „Ich verstehe“, sagte Izzy. „Warte hier.“
    Sekunden später kehrte sie mit einer der Stallkatzen im Arm zurück. „Das hier ist Alfredo. Magst du Katzen?“
    „Ich liebe sie.“ Heidi trat zu ihr und fing an, Alfredo zu streicheln. „Er ist so klein.“
    „Er ist noch ein Baby. Er ist hier im Stall geboren worden. Ich schätze, du bist größer als Alfredo.“
    Heidi kicherte tatsächlich. „Na ja, er ist eine Katze.“
    „Gut. Behalt das im Kopf.“ Sie setzte Alfredo auf die Erde.
    „Was machst du?“, rief Heidi aus. „Sie wird ihn umbringen.“
    „Mit ihm ist alles in Ordnung. Pferde und Katzen kommen normalerweise gut miteinander aus. Sieh zu.“
    Izzy konnte nicht viel erkennen, aber sie war mit Stallkatzen und Pferden aufgewachsen. Sie wusste, dass Alfredo keine Angst hätte. Und tatsächlich, wenige Augenblicke später hörte sie Heidi nach Luft schnappen.
    „Flower mag ihn. Sie streichelt ihn mit ihrer Nase. Er trinkt von ihrem  Wasser!“
    „Wirklich? Nun, vielleicht hast du jetzt nicht mehr so viel Angst vor ihr?“
    „Vielleicht. Aber ich will nicht auf ihr reiten. Das ist zu hoch. Was, wenn ich herunterfalle?“
    „Dann liegst du auf dem Boden, und es ist dir peinlich. Vertrau mir, das ist mir schon tausend Mal passiert.“
    „Ich werde nicht reiten. Warum interessiert es dich überhaupt, ob ich reite oder nicht?“ Heidis Stimme wurde immer lauter, bis sie am Ende beinahe schrie.
    „Weil du nicht die ganze Zeit über Angst haben kannst. Weil du lernen musst, wieder zu leben, und das hier ein Anfang ist.“
    „Du weißt ja nicht, wovon du redest. Du bist nicht in Brand gesetzt worden. Du weißt nicht, was ich jeden Tag durchmache. Erzähl mir nichts davon, keine Angst zu haben. Du weißt gar nichts.“
    Izzy stellte sich so in die Tür, dass Heidi nicht an ihr vorbeistürmen konnte. Das leise Weinen des Mädchens brach ihr das Herz, aber sie hatte nicht vor nachzugeben.
    „Ich habe eine Explosion überlebt“, sagte sie. „Zählt das?“
    Sie hörte ein Schnäuzen, dann: „Was soll das heißen?“
    „Ich war auf einer Bohrinsel, die explodiert ist. Ich erinnere mich nicht mehr an alles, vermutlich, weil ich zu beschäftigt war, in die Luft geschleudert zu werden, durch Feuer zu fallen und dann im Wasser zu landen. Ich hätte ertrinken können. Oh, das ist mir bisher noch nie bewusst gewesen. Wie auch immer. Ich habe ein paar Schrammen davongetragen, aber das Schlimmste ist, dass ich blind bin. Na ja, ich habe noch dreißig Prozent meiner Sehkraft, aber das ist so gut wie blind.“
    „Du bist nicht blind!“
    Izzy lachte. „Erzähl das meinem Arzt.“
    „Aber du bist so hübsch.“
    „Danke, aber das ist egal. Ich komme klar, aber ich kann weder lesen noch Auto

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