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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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College gegangen und suche mir immer die verrücktesten Jobs aus, wie Skipatrouille. Ich war Unterwasserschweißerin auf einer Ölplattform, wo dann auch die Explosion passiert ist. Jetzt bin ich blind und weiß nichts mit mir anzufangen.“
    „Arbeitest du nicht hier?“
    „Nicht richtig. Nur so lange, bis ich mein Leben wieder auf der Reihe habe.“
    „Was möchtest du denn gerne machen?“, wollte Heidi wissen.
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Ich auch nicht.“
    „Du bist zwölf. Du musst geradezu noch unentschlossen sein. Ich hingegen sollte einen in Stein gemeißelten Plan haben.“
    „Du kannst gut mit Pferden umgehen.“
    „Es bringt mir auch Spaß, mit ihnen zu arbeiten.“ Aber sie wollte noch mehr. Die Frage war nur, was?
    „Es ist so leicht, sich mit dir zu unterhalten“, sagte Heidi.
    „Danke. Mit dir aber auch.“
    Später, nachdem Heidi ins Bett gegangen war, machte Izzy sich auf die Suche nach Nick. Sie fand ihn in seinem Büro.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du versteckst dich“, sagte sie beim Eintreten.
    „Tut mir leid. Ich war so damit beschäftigt, alles für die Kinder vorzubereiten. Da ist eine Menge Papierkram zu erledigen.“
    Zum tausendsten Mal wünschte sie sich, sein Gesicht sehen zu können. Sie wollte wissen, was er wirklich dachte. „Machst du dir Sorgen, dass ich jetzt zur Klette werde, nur weil wir miteinander geschlafen haben?“
    „Nein. Auf den Gedanken würde ich bei dir gar nicht kommen.“
    Sie setzte sich. „Gut. Denn so bin ich nicht. Du?“
    „Nein.“
    Sie hörte die Belustigung in seiner Stimme.
    „Ich mag Heidi“, sagte sie. „Sie ist ganz anders, als ich erwartet hatte. Es muss schwer für sie sein, aber sie ist ein großartiges Mädchen.“
    „Das sind die meisten von ihnen.“
    „Sie hat das nicht verdient, was ihr passiert ist. Ich schätze, niemand hat das. Ich hatte Angst, dass ich nicht wüsste, was ich sagen oder tun sollte, aber sie braucht mich nicht, um irgendwas gut zu machen. Ich bin nur eine Freundin.“
    „Das ist gut.“
    Unbekannte Gefühle wallten in ihr auf, und sie brauchte eine Minute, um sie einordnen zu können.
    „Ich heile keinen Krebs oder so, aber ich denke, es hilft trotzdem. Diese Erfahrung. Und ich bin Teil davon. Ich war noch nie Teil von so etwas. Dafür möchte ich dir danken.“
    „Gern geschehen.“
    Sie stand auf, um zu gehen, und drehte sich noch einmal zu ihm um. „Du beschäftigst dich gar nicht mit den Kindern, die hierhergekommen sind?“
    „Ich muss mich um andere Sachen kümmern.“
    „Nein, das musst du nicht. Du solltest die Menschen kennenlernen, denen du hilfst, Nick. Du wirst vielleicht überrascht sein, wie gut sich das anfühlt.“
    „Was sind das für Bäume?“, fragte Heidi am nächsten Nachmittag, als sie den Korral verließen und sich mit den Pferden ins offene Gelände wagten.
    „Als ob ich die sehen könnte“, lachte Izzy. „Du weißt schon, dass Blindsein heißt, nichts sehen zu können?“
    „Oh, stimmt ja. Tut mir leid. Sie sind so hübsch, also die Bäume. Ich wohne in Südkalifornien, da gibt es solche Bäume nicht. Ich dachte, in Texas gäbe es so viele Wildblumen, aber ich sehe gar keine.“
    „Die blühen im Frühling. Jetzt ist es zu heiß.“
    Heidi gab zu allem, an dem sie vorbeikamen, einen Kommentar ab, was anstrengend hätte sein können, aber erstaunlicherweise sehr erfrischend war. Sie war enthusiastisch, glücklich, und sie benahm sich wie ein ganz normales Kind, und es war gerade mal ein Tag vergangen. Wie würde es ihr wohl nach einer Woche oder gar einem Monat an einem Ort wie diesem gehen?
    Izzy dachte an die bereits vorhandenen Einrichtungen hier auf der Ranch. Könnte Nick nicht den ganzen Sommer über Kinder aufnehmen und die Firmenveranstaltungen den Rest des Jahres abhalten? Vielleicht könnten die Familien an den Wochenenden zu Besuch kommen, aber unter der Woche wären nur die Kinder hier? Das könnte funktionieren. Er würde ein paar vollzeitbeschäftigte Psychologen und vielleicht ein paar Krankenschwestern benötigen, aber das wäre alles machbar. Wenn er es als Sommerprogramm ausrichtete, könnte er Schulpsychologen anheuern, die Erfahrungen mit Kindern hatten und sich in den Ferien etwas dazuverdienen wollten.
    „Oh, sieh nur, Izzy“, flüsterte Heidi. „Da.“
    „Ich kann nicht“, flüsterte Izzy zurück.
    „Da ist ein Reh. Es ist so schön. Ich habe noch nie ein Reh gesehen, außer im Zoo. Aber das hier ist echt und

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