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Frisch gemacht!

Frisch gemacht!

Titel: Frisch gemacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Fröhlich
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Geräten und beim Stepp, na, das wäre ja ein herrliches Bild. Ob mit diesen Pekip-Kindern eine neue
Generation von wilden Nudisten heranwächst? Versucht die FKK -Bewegung hier raffiniert neue Anhänger zu rekrutieren?
     
    Beim Pekip beschäftigt man sich mit den Kindern. Streichelt, animiert zur Bewegung und zur Kontaktaufnahme mit den anderen Babys. Nichts Spektakuläres, aber den Kindern scheint es zu gefallen. Würde mir auch gefallen, wenn alle um mich rum sich für meine Erheiterung abrackern würden. Das Gute am Pekip ist, dass man andere Mütter kennen lernt. Welche, die ähnliche Probleme haben und ebenfalls Kontakt suchen. Wenn man zur Mutter wird, verabschieden sich viele. Aus dem Bekanntenkreis. Weil das Babygerede eben, freundlich ausgedrückt, nur auf begrenztes Interesse stößt, man als Mutter aber dermaßen Mitteilungsbedarf hat, dass man das Thema auch nicht komplett unterdrücken kann. Sabine, meine alte Freundin, hat es deutlich gesagt: »Hör mal, Andrea, ich finde es prima, dass Claudia so fein bäuert, aber abendfüllend ist es nicht. Sag mir lieber, wie du meine neuen Miu-Miu-Sandalen findest?« Ich bin empört und ein bisschen beleidigt, obwohl ich ihr insgeheim Recht gebe. Trotz der ziemlich hässlichen Sandalen. In meinem Vorleben als ledige junge Frau habe ich mich auch bei nichts mehr gelangweilt als bei Geschichten von stolzen Jungmüttern. Dass Lilli zahnt, Katharina nachts schläft und Hanno schon krabbelt, war mir schnurz. Schließlich machen das nahezu alle Kinder. Jedenfalls irgendwann. Sensationelle Dinge tun die wenigsten Kinder. Sobald eins mit zwei Jahren liest, Mozart spielen kann oder lateinisch parliert, dann könnte mich das interessieren, habe ich als Nichtmutter gedacht. Jetzt ist die
Sachlage allerdings etwas anders. Ist es nicht sensationell, wenn Claudia sich allein umdrehen kann? Schließlich konnte sie das am Vortag noch nicht. Außerdem: Wenn man den gesamten Tag mit seinem Kind verbringt, gibt’s eben nicht mehr viele andere Neuigkeiten. Oder soll ich davon berichten, wie schön ich die Spülmaschine eingeräumt habe, wen ich im Supermarkt gesehen habe und wie phantastisch das neue Badezimmerspray funktioniert? Die Prioritäten verschieben sich immens, wenn man ein Kind bekommt. Besonders für den Elternteil, der zu Hause hockt. Also zu 95 Prozent die Mutter. Ist es da zu viel verlangt, dass man wenigstens darüber reden will? Hier beim Pekip darf man. Man soll sogar. Sich austauschen ist eines der Zauberwörter der Gruppe. Wir sind zu acht. Acht Frauen und unsere Gruppenleiterin Frau Krull-Krotzner. Karin Krull-Krotzner. Hat die ihren Ehemann nach den passenden Initialen ausgesucht? Und wieso hat sie nicht wenigstens einen der Namen abgestoßen? Sehr hübsch sind ja nun beide nicht. Obwohl, wer weiß: Wenn ich die Wahl gehabt hätte zwischen Krull und Krotzner, hätte ich mich wahrscheinlich auch nicht entscheiden können.
     
    Conny und Eva sind die Nettesten im Kurs. Mir am sympathischsten. Stelle ich schon in der ersten Stunde fest. Es gibt da ja so Antennen. Ob man sich versteht oder nicht, klärt sich oftmals in Minuten. Conny ist eine, die jeder mag. Die wäre sofort Klassensprecherin. Sie ist eine hübsche Blonde mit welligem Haar, die gerne und viel lacht. Auch über sich selbst. Das hat man ja nicht sehr häufig. Conny ist neununddreißig und Leon ihr erstes Kind. »Und auch mein letztes«, teilt sie uns noch in der Begrüßungs- und
Vorstellungsrunde mit. Conny ist Architektin und will, so schnell es geht, wieder arbeiten. Halbtags tut sie es schon. Gleich in der ersten Stunde vertraut sie sich mir an. Sie sorgt sich um ihren Sohn. Seine Ausstattung. Untenrum. »Guck mal, was der für einen winzigen Pimmel hat. Riesige Klicker und dann dieser Mini-mini-Penis. Man sieht den ja kaum. Ob sich da noch was tut?«, fragt sie mich. Ich kenne mich mit Babypenissen nicht aus, aber viel macht der nun echt nicht her. Wir begucken die anderen Jungs im Kurs. Es stimmt, ihrer hat den Kleinsten. Hätte sie nicht gesagt, dass da was ist, hätte man ihn kaum gesehen. Daneben wirkt ein kleiner Finger wie ein Baumstamm. »Na ja«, versuche ich sie zu beruhigen, »dafür hat er die dicksten Eier. Außerdem wird das noch. Die wachsen ja auch. So Penisse. Wie der Rest des Körpers.« »Meinst du?«, fragt sie nochmal nach. »Na ja, ich denke schon. Oder ist dein Mann eventuell Japaner?«, will ich vorsichtig wissen. Nicht, dass ich was gegen Asiaten hätte. Aber angeblich

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