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Frisch getraut: Roman (German Edition)

Frisch getraut: Roman (German Edition)

Titel: Frisch getraut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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informiert war, dass sie wusste, dass er ein Buch geschrieben hatte, oder dass Clare Schriftstellerin war. »Wirklich?« Er hätte gedacht, sie sei beruflich im Wohltätigkeitsbereich unterwegs, wie ihre Mutter, doch er hatte eine vage Erinnerung daran, dass sie ihm langweilige Geschichten über einen Fantasiehund erzählt hatte. »Was schreibt sie denn? Frauenliteratur?«, fragte er.
    »So was Ähnliches«, antwortete Joyce, und die alten blauen Flammen, die er so gut kannte, loderten wieder in ihren Augen auf …
    Erst später, als Sebastian und sein Vater allein zu Abend aßen, fragte er ihn: »Was macht Clare denn nun wirklich beruflich?«
    »Sie schreibt Romane.«
    »Das hab ich schon kapiert. Was denn für Romane?«
    Leo schob Sebastian eine Schüssel mit grünen Bohnen hin. »Liebesromane.«
    Seine Hand hielt in der Bewegung inne, als er nach der Schüssel griff. Die kleine Claresta? Das Mädchen, das glaubte, man würde vom Küssen schwanger? Die merkwürdig aussehende Kleine mit der dicken Brille, die zu einer wunderschönen Frau geworden war? Die wunderschöne Frau, die einen knappen pinkfarbenen Tanga trug und darin verdammt gut aussah? Autorin von Liebesromanen? »Ohne Quatsch?«
    »Joyce ist nicht glücklich darüber.«
    Er nahm die Schüssel hoch und fing an zu lachen. Ohne Quatsch.

Drei
    »Er hat gesagt, es hätte nichts zu bedeuten«, jammerte Clare und nahm einen Schluck Kaffee. »Als wäre es in Ordnung, weil er den Sears-Servicetechniker nicht liebt. Das ist dieselbe Entschuldigung, die mein dritter Freund vorgebracht hat, als ich ihn mit einer Stripperin erwischte.«
    »Scheißkerl!«, fluchte Adele und rührte Milchpulver mit Mandelgeschmack in ihre Tasse.
    »Ob schwul oder hetero«, lautete Maddies Gesprächsbeitrag, »alle Männer sind Schweine.«
    »Das Schlimmste daran ist, dass er Cindy mitgenommen hat«, jammerte Clare weiter und meinte den Yorkshire-Terrier, den sie und Lonny sich letztes Jahr gemeinsam angeschafft hatten. Während Lonny seine Sachen packte, hatte sie geduscht und sich endlich des bekloppten Brautjungfernkleids entledigt. Einige der Gegenstände im Haus gehörten einzig und allein ihm oder waren gemeinsam erworben worden. Die konnte er alle haben; sie legte keinen Wert auf Erinnerungsstücke. Aber dass er warten würde, bis sie unter der Dusche war, um sich mit Cindy aus dem Staub zu machen, war ihr nicht im Traum eingefallen.
    »Auf die Gefahr hin, Maddie zu zitieren«, sagte Lucy, während sie sich vorbeugte und sich Kaffee nachschenkte, »Scheißkerl.« Lucy war noch keine vierundzwanzig Stunden verheiratet,
hatte aber trotzdem ihren Bräutigam sitzen lassen, als sie von Clares Kummer erfuhr.
    »Bist du auch sicher, dass Quinn nichts dagegen hat, dass du hier bist?«, fragte Clare und bezog sich auf Lucys Mann. »Ich störe eure Flitterwochen nur ungern.«
    »Absolut sicher.« Sie lehnte sich wieder zurück und pustete in ihre Porzellantasse. »Ich hab ihn letzte Nacht so glücklich gemacht, dass er gar nicht mehr mit Grinsen aufhören kann.« Ihre Mundwinkel bogen sich nach oben, und sie fügte hinzu: »Außerdem brechen wir erst morgen früh nach Grand Bahama auf.«
    Obwohl Clare Lonnys Fehltritt mit eigenen Augen gesehen hatte, konnte sie es immer noch nicht glauben. Entsetzen und Verzweiflung strömten durch ihren Körper, und sie schwankte zwischen Wut und Schmerz. Sie schüttelte den Kopf und unterdrückte die Tränen. »Ich steh immer noch unter Schock.«
    Maddie beugte sich vor und stellte ihre Tasse mit der Untertasse auf dem Couchtisch aus Marmor und Mahagoni ab. »Schätzchen, ist es denn wirklich ein solcher Schock?«
    »Klar ist es ein Schock.« Clare wischte sich ihre linke Wange trocken. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass wir ihn alle für schwul gehalten haben.«
    Clares Finger hielten in der Bewegung inne, und sie schaute ihre Freundinnen, die in ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa und dem Sessel ihrer Urgroßmutter saßen, entsetzt an. »Was? Ihr alle?«
    Sie wichen ihrem Blick aus.
    »Wie lange schon?«
    »Seit wir ihn kennengelernt haben«, gestand Adele in ihre Tasse hinein.
    »Und keine von euch hat es mir gesagt?«
    Lucy griff nach der feinen Silberzange und ließ ein Stück Würfelzucker in ihren Kaffee plumpsen. »Keine von uns wollte diejenige sein, die es dir sagt. Wir haben dich gern und wollten dir keinen Kummer bereiten.«
    Adele fügte hinzu: »Und wir dachten, du würdest es schon irgendwie wissen.«
    »Hab ich aber

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