Frisch getraut: Roman (German Edition)
Honey Loops und Crunchy Nuts haben kann?‹« Hüttenkäse. Etwas, das aussah wie ein Stück Pizza. »Weißt du, was mit diesen Typen passiert?«
»Sag’s mir.«
»Diese Typen werden fünfzig und sind allein, und plötzlich beschließen sie, dass es Zeit ist, häuslich zu werden. Also besorgen sie sich Viagra und suchen sich eine Zwanzigjährige, um zu heiraten und ein paar Kinder zu zeugen.« Käse. Pickles. Eier. »Leider sind sie zu alt, um Spaß an den Kindern zu haben, und wenn sie sechzig sind, verlässt die Zwanzigjährige sie
für einen Kerl, der so alt ist wie sie, und räumt das Konto ab. Dann sind sie traurig und pleite und verstehen nicht, warum sie allein sind.« Sie griff nach einem Glas Kalamata-Oliven. »Die Kinder wollen nicht, dass sie mit zu Schulfesten kommen, weil sie bald schon in Rente gehen und alle anderen Viertklässler sie für ihren Opa halten.«
Wow, dachte sie, als sie sich wieder aufrichtete. Das klang echt zynisch. Sie war offensichtlich zu oft mit Maddie zusammen. Sie kontrollierte das Verfallsdatum auf dem Olivenglas. »Nicht, dass ich verbittert wäre oder so«, sagte sie lächelnd und bedachte ihn mit einem weiteren Blick über die Schulter. »Nicht alle Männer sind unreife Trottel«, fügte sie hinzu und ertappte Sebastian dabei, wie er ihr auf den Po starrte. »Aber damit könnte ich unrecht haben.«
Er hob seinen Blick zu ihrem Rücken. »Was?«
»Hast du auch nur ein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe?« Sie schloss die Tür und stellte die Oliven auf die Theke. Sie hatte nichts Konkretes damit vor, aber sie sahen besser aus als alles andere im Kühlschrank.
»Ja. Du gehst davon aus, dass ich mich nicht als Ehemann sehe, weil ich viele verschiedene Frauen ›erobern‹ und ihre Honey Loops und Crunchy Nuts vernaschen will.« Er grinste. »Aber das ist nicht der Fall. Ich sehe mich nicht als Ehemann, weil ich oft weg bin und meiner Erfahrung nach die Liebe nicht mit der Entfernung wächst. Während meiner Abwesenheit hat entweder sie sich weiterentwickelt oder ich. Und wenn nicht, sieht sie meine Arbeit plötzlich als Konkurrenz und verlangt, dass ich meine Termine reduziere, um mehr Zeit mit ihr zu verbringen.«
An Letzterem hatte Clare nichts auszusetzen. Sie wusste, wie es war, wenn sie arbeiten musste, während ihr Freund
sich lieber amüsieren wollte. Sie fühlte sich in seltener Übereinstimmung mit Sebastian, bis er sagte: »Und Frauen können die Dinge nicht einfach mal laufen lassen. Wenn alles echt gut läuft, müssen sie darin herumstochern und alles sezieren und totquatschen. Sie wollen immer über Gefühle diskutieren, über die Beziehung reden und sich binden. Frauen können den ganzen Mist nicht einfach mal locker sehen.«
»Mein Gott, du solltest ein Warnschild auf der Stirn haben.«
»Ich hab noch nie eine Frau belogen, mit der ich irgendeine Art von Beziehung hatte.«
Vielleicht nicht direkt, aber Sebastian hatte eine Art, eine Frau anzusehen, die ihr das Gefühl gab, als wäre sie etwas Besonderes für ihn. Wo sie in Wahrheit nur so lange besonders war, bis er sich weiterentwickelte. Und selbst sie, die genau wusste, dass Sebastian eine doppelzüngige Schlange war, war nicht immun dagegen. Nicht immun gegen die Art, wie er sie ansah und küsste und berührte, obwohl sie genau wusste, dass sie lieber schreiend davonlaufen sollte. »Definiere Beziehung.«
»Gütiger.« Er seufzte. »Typisch Frau.« Er hielt beschwichtigend die Hand hoch und ließ sie wieder sinken. »Eine Beziehung … wenn man regelmäßig mit derselben Person ausgeht und Sex hat.«
»Und das ist typisch Mann.« Fassungslos schüttelte sie den Kopf und wechselte zur anderen Seite der Kücheninsel. »Eine Beziehung sollte aus mehr bestehen als nur einem Abendessen, einem Kinobesuch und zusammen in die Falle zu gehen.« Sie hätte zu dem Thema noch mehr sagen können, glaubte aber nicht, dass es irgendwas bringen würde. »Wie lange hat deine längste Beziehung gedauert?«
Er dachte kurz nach und antwortete: »Etwa acht Monate.«
Sie legte die Hände auf die weißen Kacheln und trommelte mit den Fingern, während sie ihm aus sicherer Entfernung in die Augen sah. »Dann habt ihr euch wahrscheinlich nur die Hälfte der Zeit gesehen.«
»Mehr oder weniger.«
»Also waren es insgesamt eher vier Monate.« Wieder schüttelte sie den Kopf und durchquerte den Raum zur Speisekammer, wobei ihre hohen Absätze leise klackerten. »Ich bin erschüttert.«
»Worüber? Dass es nicht
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