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Frisch getraut: Roman (German Edition)

Frisch getraut: Roman (German Edition)

Titel: Frisch getraut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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länger gehalten hat?«
    »Nein«, antwortete sie, als sie die Tür öffnete. »Dass es so lange gehalten hat. Vier Monate sind eine lange Zeit, um dich nicht mit Gesprächen über eine feste Beziehung und Gefühle zu belästigen.« Sie sah ihn stirnrunzelnd an und betrat die Speisekammer. »Die arme Frau muss völlig fertig gewesen sein.« Sie lief an der Trittleiter vorbei und hielt Ausschau nach einer Schachtel mit diesem und einer Dose mit jenem. Irgendwas, das sie für die Freundinnen ihrer Mutter zaubern konnte.
    »Hab nicht allzu viel Mitleid mit ihr«, sagte Sebastian von der Tür aus. »Sie war Yoga- und Pilates-Trainerin, und sie durfte im Bett auf mir trainieren. Wenn ich mich recht erinnere, war ihre Lieblingsstellung Hund nach unten.«
    Was wieder mal bewies, dass Frauen die ganze Beziehungsarbeit leisteten. »Du meinst ›Herabschauender Hund‹.«
    »Ja. Kennst du die?«
    Clare zog es vor, die Frage zu ignorieren. »Die Yoga-Trainerin musste sich also verbiegen, um dir gefällig zu sein. Ich nehme an, sie musste im Bett und auch außerhalb deine Welt zum Beben bringen, und was hat sie von der Beziehung gehabt? Abgesehen von kräftigen Bauchmuskeln und stählernen Pobacken?«
    Er grinste wie der geborene Sünder. »Außerhalb des Bettes bekam sie ein Abendessen und einen Kinobesuch. Und im Bett multiple Orgasmen.«
    Aha. Okay. Das war gut. Sie hatte noch nie einen multiplen Orgasmus gehabt. Obwohl sie glaubte, einmal nah dran gewesen zu sein.
    Er stieß mit einer Schulter gegen den Türrahmen. »Und? Dazu hast du nichts zu sagen?«
    Sie war ja nicht unbescheiden. Es war jetzt so lange her, dass ihr schon ein einfacher reichen würde. »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, dass es in einer Beziehung nicht nur um Sex geht und dass eine Frau mehr braucht als multiple Orgasmen.«
    »Ja. Tut sie auch.« Sie schloss die Augen und schüttelte verwirrt den Kopf. »Ja, das tun wir. Und eine Beziehung ist mehr als Sex.« Sie warf ihm einen Blick zu, wie er in der Tür stand wie der Mann des Monats. Sie erlaubte ihm, sie mit Gedanken an Orgasmen abzulenken. Eigentlich war sie in die Speisekammer gegangen, um Kräcker oder so was zu suchen …
    Er stieß sich vom Rahmen ab und schob die Tür mit dem Fuß zu.
    »Was machst du da?«, fragte sie irritiert.
    Er trat ein paar Schritte auf sie zu, bis sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht zu schauen. »Offensichtlich verfolge ich dich.«
    »Warum?« Er machte es schon wieder. Die Luft aus dem Raum saugen, dass sie ganz benebelt wurde. »Ist dir etwa langweilig?«
    »Langweilig?« Er dachte kurz über die Frage nach, bevor er antwortete: »Nein. Mir ist nicht langweilig.«

Dreizehn
    Sebastian war alles andere als gelangweilt. Er war fasziniert und interessiert und sehr angetörnt. Aber das war nicht seine Schuld. Es war ihre. Er hatte ihr zweites Buch gelesen, Die Gefangene des Piraten , und war entsetzt, wie gut es ihm gefallen hatte. Es war ein echter Mantel-und-Degen-Schinken voller Hochsee-Dramatik und viel »Hurerei«. Eine Frau, die so heiße Sachen schreiben konnte, musste im Bett einfach heiß sein.
    Clare. Clare Wingate. Das Mädchen mit der dicken Brille, das ihm auf Schritt und Tritt folgte und auf die Nerven fiel, hatte sich als interessante, faszinierende und schöne Frau entpuppt.
    Wer hätte das gedacht?
    Nach einer kalten Dusche hatte er sie gesucht, um sie zu fragen, ob sie von der Party abhauen und irgendwo in der Stadt mit ihm was essen wollte. Irgendwo in der Öffentlichkeit, wo er nicht in Versuchung geriet, sie zu küssen wie am Tag zuvor. Doch dann hatte sie angefangen, über Männer zu sprechen, die Frauen vernaschten wie Honey Loops und Crunchy Nuts, und daraufhin hatte er sich gefragt, ob sie auch so honigsüß und lecker war, und hier waren sie nun. Eingeschlossen in der Speisekammer.
    »Und warum verfolgst du mich bis hierher?«, fragte sie.
    Er ließ die Hände über ihre Arme bis zu den Schultern ihres flauschigen Pullis gleiten. Durch ihre hohen Schuhe befand
sich ihr Mund jetzt knapp unter seinem. »Weißt du noch, als wir uns hier versteckt und mit Keksen vollgestopft haben? Ich glaub, ich hab ’ne ganze Schachtel verdrückt.«
    Sie schluckte heftig, während ihre erstaunlich blauen Augen unverwandt in seine schauten, und blinzelte verwirrt. »Du hast mich bis hierher verfolgt, um mit mir darüber zu reden, wie wir früher Kekse gefuttert haben?«
    Er strich über ihre Schultern zu ihrer warmen Kehle. Ihr Puls schlug

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