Frisch getraut: Roman (German Edition)
unter seinen Daumen schneller. »Nein.« Er hob ihr Kinn hoch und senkte sein Gesicht knapp über ihres. »Ich will mit dir darüber reden, dich zu vernaschen wie ein Honey Loop.« Er hielt ihren Blick, während er hinzufügte: »Ich will mit dir über alles reden, was ich mit dir anstellen will. Und danach können wir über alles reden, was du mit mir anstellen sollst.« Alles, was er sich schon bildlich vorgestellt hatte.
Sie legte die Hände auf seine Brust, und er dachte schon, sie wollte ihn wegstoßen. Stattdessen murmelte sie: »Das können wir nicht machen. Es könnte jemand reinkommen.«
Er fragte sich, ob ihr bewusst war, dass ihr einziger Einwand lautete, sie könnten erwischt werden. Er lächelte zufrieden. Ihr roter Lippenstift hatte ihn verrückt gemacht, und jetzt streifte er mit seinem Mund über ihren. »Nicht, wenn wir ganz leise sind.« Er drückte ihr rasch einen Kuss auf die Lippen. »Du willst doch nicht, dass Joyce hier reinplatzt. Sie wäre entsetzt, dich hier knutschend mit dem Sohn des Gärtners vorzufinden.«
»Aber ich knutsche nicht mit dir.«
Er lachte leise. »Noch nicht.«
Sie schnappte entsetzt nach Luft. »Dein Vater könnte uns überraschen.«
Er strich mit den Daumen über die weiche Haut ihres Unterkiefers, während er weiter ihren Mund neckte. »Er hält gerade eins seiner zwanzigminütigen Nickerchen, die normalerweise eine Stunde dauern. Er wird es nicht mitkriegen.«
»Warum erlaube ich dir das?«, fragte sie seufzend.
»Weil es sich gut anfühlt.«
Sie schluckte, und ihre Kehle bewegte sich unter seinen Händen. »Viele Dinge fühlen sich gut an.«
»Aber nicht so gut.« Ihre Finger krallten sich in seinen Pulli. »Gib es zu, Clare. Dir gefällt es genauso gut wie mir.«
»Es ist nur, weil … es eine Weile her ist.«
»Was?«
»Seit ich mich so gut gefühlt habe.«
Bei ihm war es auch eine Weile her. Seit er so oft an eine Frau gedacht hatte wie an Clare. Obwohl er nicht mal Sex mit ihr hatte. Er hob ihr Gesicht noch ein Stückchen höher, und während sein Mund ihren sanft berührte, wartete er. Wartete auf den letzten süßen Moment des Zögerns. Den Moment, kurz bevor sie den Kampf mit sich verlor und dahinschmolz. Und nicht mehr die perfekte Clare war. Sich nicht mehr hinter einem leeren Lächeln und strenger Selbstbeherrschung versteckte. Den Moment, kurz bevor sie weich und leidenschaftlich zugleich wurde.
Er spürte das Stocken ihres Atems und den Druck ihrer Fingerspitzen im Gewebe seines Pullis, kurz bevor ihre Hände seine Brust hinaufglitten und in seinem Nacken eine Feuerspur legten. Dann öffneten sich ihre Lippen mit einem kaum wahrnehmbaren Ahh, und sie war sein. Ihre Einwilligung erregte ihn fast so sehr wie ihre Finger, die hinten durch sein Haar kämmten. Er bekam auf Brust und Rücken eine Gänsehaut, und das Interesse in seiner Hose wurde steinhart.
Er küsste sie zart. Nahm sich Zeit, um einen Hauch Pfefferminz in ihrem Atem zu schmecken und die weiche Wärme ihres Mundes zu spüren. Sebastian ließ sie das Tempo angeben und konzentrierte sich auf den heißen, nassen Kuss, der ebenso qualvoll wie süß war. Er fühlte, wie ihre Leidenschaft wuchs und sich langsam aufbaute. Er spürte es an ihren Berührungen und hörte es an dem leisen Stöhnen aus ihrer Kehle.
Sie zog sich zurück, ihr Atem schnell, ihre Pupillen erweitert, packte ihn an den Schultern und fragte fast flüsternd: »Warum lasse ich das immer zu?«
Frustration tobte in seiner Brust und zwischen seinen Beinen. Sein Atem ging nur wenig langsamer als ihrer. »Das hatten wir doch schon.«
»Ich weiß, aber warum mit dir?« Sie leckte sich die nassen Lippen. »Es gibt massenhaft andere Männer auf der Welt.«
Er zog sie an die Brust, bis ihre Brüste an seinen Pullover gepresst waren. »Vermutlich geb ich dir dabei ein besseres Gefühl als andere Männer.« Die Zeit zum Reden war vorbei, und er senkte seinen Mund wieder. Diesmal war da kein Zögern in ihr. Nur Leidenschaft, heiß und fließend und genauso begierig wie seine.
Er legte die Hand auf ihren runden Hintern und schob sein Knie zwischen ihre Beine. Er drängte sie gegen den harten First seiner Erektion und verwandelte sein Verlangen nach ihr in etwas Heißes, Gieriges, das er kaum kontrollieren konnte. Ihr Kuss wurde nasser und hungriger, und er gab ihr, was sie brauchte.
Sie hatte unrecht gehabt. Er wollte keine Frau, die sich für ihn verbog. Auch wenn nichts Falsches daran war, seine Welt im Bett zum Beben zu
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