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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Claire in ihr Zimmer zurück, entschlossen, alles, was schiefgelaufen war, wieder geradezurücken.
    Der Wecker läutete um Viertel vor vier. Claire stellte ihn ab und starrte verständnislos auf das rote Licht, das jetzt nicht mehr blinkte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wer sollte denn so früh aufstehen?
    Dann erinnerte sie sich: Menschen, die in einer Bäckerei arbeiteten. Sie war eine der Geschwister Keyes, und damit hatte sie auch eine Verpflichtung gegenüber dem Familiengeschäft. Da Nicole nicht in der Lage war, nach dem Rechten zu sehen, und Jesse einfach verschwunden war – aus Gründen, die immer noch unklar waren – , lag es nun an Claire.
    Sie stand auf und warf sich ein paar zerknitterte Sachen über, die auch, nachdem sie eine Zeit lang im Badezimmerdampf gehangen hatten, nur wenig besser aussahen. Dann wusch sie sich das Gesicht, legte ein leichtes Make-up auf, band sich ihr langes Haar in einem Pferdeschwanz zusammen und schlich die Treppe hinunter. Weniger als fünfzehn Minuten später war sie an der Bäckerei und parkte hinter dem Gebäude neben den Wagen der Angestellten.
    Im Haus brannte Licht. Claire eilte zur Hintertür und ging hinein.
    Drinnen war es hell und warm, und es roch nach Zucker und Zimt. Gerätschaften und Vorräte füllten die Regale und säumten die Wände. Riesige Öfen verbreiteten eine enorme Hitze. Da waren Fritteusen und gewaltige Mixer, Berge von Mehl und Zucker, und schließlich Unmengen von dem, was nach der leckersten Schokolade der Welt roch.
    Claire blieb stehen und sog die köstlichen Düfte ein. Gestern Abend hatte sie wieder einmal bloß eine Suppe aufwärmen können, und wenn auch Nicole nicht sonderlich an Essen interessiert war, so fühlte Claire sich nach drei Tagen Diät mit fast ausschließlich flüssiger Nahrung ziemlich hungrig.
    Ein ganz in Weiß gekleideter Mann mittleren Alters sah sie und schlug die Stirn in Falten. „Hey Sie. Sie müssen hier raus. Die Bäckerei öffnet um sechs.“
    Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. „Hi. Ich bin Claire Keyes. Nicoles Schwester. Ich bin hergeflogen, weil sie operiert werden musste, und springe für sie ein.“
    „Schwester? Sie hat doch nicht ...“ Der Mann war klein, mindestens zehn Zentimeter kleiner als sie, aber er war gebaut wie ein Bulle. Er zog seine buschigen Augenbrauen zusammen. „Sind Sie etwa diese Pianistin? Die so versnobt sein soll?“
    „Ich bin die Pianistin“, bestätigte Claire und fragte sich, was Nicole den Leuten alles über sie erzählt hatte. „Aber ich bin nicht wirklich versnobt. Nicole, hm, hat mich hergebeten, um zu helfen, wo sie doch jetzt die ganze Zeit liegen muss und alles.“
    Der Mann runzelte die Stirn. „Das glaube ich nicht. Sie mag Sie nämlich nicht.“
    Eine Sache, die Nicole offensichtlich in aller Welt verkündete. Claire hatte sich schuldig gefühlt, weil sie geschwindelt hatte, das war nun nicht mehr der Fall. Sie würde schon einen Weg finden, sich anzupassen, und die Bäckerei war ganz klar der Ort, damit zu beginnen.
    „Wir haben uns vertragen“, behauptete sie und zwang sich, weiterzulächeln. „Es muss doch etwas geben, wobei ich helfen kann. Ich bin ihre Schwester. Das Backen liegt mir im Blut.“
    Zumindest sollte es das. Allerdings hatte Claire die Theorie nie überprüft, indem sie tatsächlich einmal etwas gebacken hätte.
    „Also sehen Sie, ich habe keine Ahnung, was hier läuft, aber mir gefällt es nicht. Sie müssen hier raus.“
    Der Mann ging davon, Claire hinter ihm her. „Ich kann doch helfen. Harte Arbeit bin ich gewöhnt, und mit meinen Händen bin ich wirklich geschickt. Irgendetwas muss es doch geben. Ich will ja auch nicht gleich die berühmte Schokoladentorte der Bäckerei Keyes backen oder so.“
    Der Mann fuhr herum und sah ihr ins Gesicht. „Halten Sie sich bloß von der Schokoladentorte fern, haben Sie mich verstanden? Die wird nur von Nicole und mir gebacken. Ich bin seit fünfzehn Jahren hier und weiß, was ich tue. Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie wegkommen.“
    „Hey, Sid, komm mal eine Sekunde her.“
    Die Stimme, die ihn rief, befand sich hinter einer Wand von Öfen. Sid warf Claire einen finsteren Blick zu und eilte in diese Richtung davon. Nunmehr allein nutzte sie die Zeit, um die internen Abläufe einer richtigen Bäckerei ein wenig weiter zu erkunden. Sie lächelte einer jungen Frau zu, die eine köstlich aussehende Füllung in Gebäcktaschen einspritzte. Die Frau beachtete sie nicht, also ging Claire

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