Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt
Falle einer Ehe locken könnte.“ Es schmerzte noch immer, wenn sie daran dachte. Als ob sie so etwas je tun würde.
„Bei diesen Dingen werden Männer komisch. Vor allem dann, wenn jemand sich schon einmal verbrannt hat.“
„Das mag ja sein. Weiß ich nicht. Es ist nur so, dass ich richtig begeistert bin, wenn ich daran denke, dass ich schwanger sein könnte, denn ich habe mir immer schon Kinder gewünscht. Und dann streiten wir darüber, wie das geschehen konnte. Es war ein Fiasko.“
„Es tut mir leid, dass er so ein Blödmann ist.“
„Mir auch.“
Nicole drückte ihr die Hand. „Willst du wirklich schwanger sein?“
Claire grinste. „Es wäre ein Wunder für mich. Ja.“
„Dann hoffe ich für dich, dass es wahr ist. Hey, ich werde Tante.“
Eine weitere Verbindung, dachte Claire. Noch etwas, das sie zusammenhalten würde. Sie wünschte sich, ihr Leben mit den Menschen, die sie liebte, auf unterschiedlichste Weise zu verknüpfen.
„Wenn ich schwanger sein sollte, werde ich mich um meine psychische Gesundheit kümmern müssen. Ich will eine gute Mutter sein.“
„Mit deiner psychischen Gesundheit ist doch alles in Ordnung.“
„Du hast doch gesagt, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin“, rief Claire ihr ins Gedächtnis. „Das werfe ich dir nicht vor, denn ich wusste ja wirklich nicht, wie ich in der realen Welt existieren soll.“
„Das stimmt. Du hattest keine Ahnung. Aber trotzdem bist du hierhergekommen. Du hast sogar die Autobahn genommen, um zu mir zu kommen. Du hast gelernt, wie man kocht und eine Waschmaschine bedient. In der Bäckerei hast du dich hervorragend geschlagen, und du hast ein Kind betreut. Das alles hast du ohne Hilfe innerhalb weniger Wochen geschafft. Claire, ich glaube, du bist der psychisch stärkste Mensch, den ich kenne.“
Claire wusste gar nicht, was sie dazu sagen sollte. Die Brust wurde ihr eng, aber diesmal hatte es nichts mit Panik zu tun, sondern nur mit der Zuneigung, die sie erfüllte.
Nicole ging sogar noch weiter. „Auch jetzt kümmerst du dich wieder um mich. Niemand sonst tut es.“
„Ich wusste ja gar nicht, dass du mich regelrecht verehrst“, sagte Claire mit einem Lachen, das eher einem Schluchzen gleichkam. „Ich kümmere mich gerne um dich.“
„Das weiß ich ja. Du bist ein echt guter Mensch, eine tolle Schwester und ...“ Nicole zuckte die Schultern. „Also gut, jetzt kommt’s. Halt dich fest. Ich hab dich sehr lieb.“
„Ich dich auch“, sagte Claire und rückte näher, damit sie sich umarmen konnten. „Ich kann kaum glauben, dass du es endlich einmal sagst.“
„Das geht mir genauso.“
16. KAPITEL
D ieses Kachelmuster gefällt mir aber besser“, sagte Alice Grinwell entschieden. „Das hier, mit dem schiefergrau.“
Wyatt zählte bis zehn. Es war nun das dritte Haus in zehn Jahren, das Mrs. Grinwell von ihm bauen ließ, und sie hatte ihn auch schon einem Dutzend wohlhabender Klienten empfohlen. Unglücklicherweise gehörte sie jedoch zu den Menschen, die mehr Geld als Verstand besaßen. Sie betrachtete es als ihr Lebenswerk, schöne Häuser zu bauen und zu dekorieren, und ihr Mann unterstützte sie bei ihren Aktivitäten.
Was eigentlich ein Traumjob wäre, wurde dadurch verkompliziert, dass sie permanent ihre Meinung änderte. Jedes Haus brauchte doppelt so lange, wie es eigentlich nötig war, und kostete dreimal so viel. Nicht, dass Mrs. Grinwell das gestört hätte.
„Ich will, dass es genau so aussieht“, sagte sie und wies auf das Bild in einem Magazin, auf dem der offene Kamin eines aufwendig gestalteten Hauses oben in Bellingham abgebildet war.
Er musste zugeben, dass es eine sehr gelungene Arbeit war. Allerdings hatten seine Kachellieferanten die Hände gerungen, weil sie nicht sicher waren, wie sie dasselbe Aussehen hinbekommen sollten. Das wiederum bedeutete, er würde die Person anheuern müssen, die die ursprüngliche Arbeit gemacht hatte, und dafür zahlen, dass er runterkam, um in Mrs. Grinwells Haus zu arbeiten.
Dabei ging es nicht um die Kosten, die seine Klientin tragen würde. Es ging um die Zeit und den Aufwand, und es ging um die Tatsache, dass er immer noch sauer war – auf sich selbst und die Art, wie er mit Claire umgegangen war. Und er ärgerte sich über sie, weil sie nicht einsehen wollte, welche Katastrophe es bedeuten würde, wenn sie schwanger war.
„Ich werde dafür sorgen“, sagte er entschlossen. „Ich habe zwar keine Ahnung, wie lange uns das zeitlich zurückwerfen wird, aber
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