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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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hinzusehen. Er hatte das Gefühl, dass sie zu den Frauen gehörte, die die Männer verscheuchten und sich dann wunderten, weshalb sie einsam waren.
    Da konnte er helfen.
    „Es gefällt Ihnen doch, dass ich mit Ihnen flirte“, behauptete er. „Es ist das Highlight Ihres Tages.“
    „Sie sind wirklich ganz erstaunlich.“
    „Ich weiß.“
    Sie stöhnte. „Ich meinte es nicht in einem positiven Sinn. Sie haben Wahnvorstellungen. An Ihnen gibt es nichts, was das Highlight meines Tages sein könnte.“
    „Lügnerin.“
    Tief aus ihrer Kehle kam ein frustriertes Stöhnen, fast schon ein Knurren. Er fragte sich, wie sie sich wohl anhören mochte, kurz bevor sie im Bett die Kontrolle verlor. Sein Gefühl sagte ihm, dass sie dann schreien würde.
    „Sparen Sie sich das Flirten für jemanden auf, der daran interessiert ist“, murmelte sie und hielt ihren Stock dabei so fest umklammert, dass ihre Fingerknöchel ganz weiß wurden.
    „Sie sind daran interessiert.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Müssen Sie nicht dringend irgendwo hin?“
    „Klar, aber das hier macht mehr Spaß.“
    „Nein, tut es nicht.“
    Er machte sie an. Die Röte in ihrem Gesicht hatte sich vertieft, und sie konnte sich offensichtlich nicht entscheiden, ob sie sich ihm lieber an den Hals werfen oder ihm eine scheuern sollte. Diese Frustration war gut, denn sie bedeutete, dass sie an ihm interessiert war und sich gleichzeitig über sich selbst ärgerte.
    „Wir sollten einmal miteinander ausgehen“, schlug er vor, wohl wissend, dass diese Einladung sie weiter aus dem Gleichgewicht bringen würde.
    „Wie bitte? Nein.“
    „Zum Abendessen. Wir werden zusammen essen gehen.“
    „Ich werde nicht mit Ihnen essen gehen.“
    „Warum nicht?“
    „Das ist keine gute Idee.“
    Damit ging die erste Runde an ihn, denn wenn sie wirklich keinerlei Interesse hätte, würde sie ihm das geradeheraus sagen.
    „Aber sicher ist es das.“ Er kam ihr so nahe, dass sie den Kopf zurückbeugen musste, um seinem Blick zu begegnen. „Es ist eine hervorragende Idee.“
    „Ich werde nicht mit Ihnen essen gehen.“
    „Doch, das werden Sie.“
    „Das werde ich nicht, und Sie werden mich nicht umstimmen können.“
    Er ging zur Tür der Bäckerei, wo er einen Moment stehen blieb. „Wollen wir wetten?“ Dann trat er hinaus.
    Auf dem Weg zu seinem Truck konnte er geradezu hören, wie sie übersprudelte. Das war gut gelaufen. Es war noch früh im ersten Quarter, und er stand bereits weit auf dem gegnerischen Sektor und war kurz davor einen Punkt zu landen.
    „Amys Therapie schlägt wirklich gut an“, berichtete Claire, während sie Pilze hackte, die sie dann vom Brett in eine Schüssel schob. „Sie ist jung, was von Vorteil ist. Ihr Gehirn ist noch offen für Veränderung. Anders als bei uns, wo das Gehirn bereits geschlossen ist.“
    Nicole zerkleinerte Salat in einer Schüssel. „Ich habe keine Ahnung, wo mein Gehirn auf der Skala zwischen offen und geschlossen steht.“
    Amy war Wyatts Tochter und bald Claires Stieftochter. Sie war von Geburt an taub und hatte sich vor Kurzem ein Cochleaimplantat gewünscht, um wenigstens etwas hören zu können. Mit der Operation war dann zwar die nötige Hardware eingesetzt worden, aber es war eine spezielle Therapie erforderlich, um sie daran zu gewöhnen, die Klänge auf neue Weise wahrzunehmen und zu verarbeiten.
    „Amy freut sich so sehr über das Implantat, jeden Abend bittet sie mich, für sie zu spielen“, fuhr Claire fort.
    „Was du natürlich gerne tust.“
    „Das stimmt. Sie ist mein größter Fan.“
    Ein großes Wort, wenn man bedachte, dass Claire eine Konzertpianistin von Weltklasse war, deren CDs mit dem Grammy prämiert waren, und die mehr Konzertanfragen hatte, als sie in zwei Leben hätte annehmen können.
    „Ich dachte, Wyatt wäre dein größter Fan“, neckte Nicole sie.
    „Das ist er auch. Aber auf anderen Ebenen.“
    Ihre Schwester lachte und Nicole lächelte. Sie war glücklich für Claire. Wirklich. Sie selbst hatte Wyatt nie gewollt, und sie versuchte sich einzureden, dass sie überhaupt keinen Mann mehr wollte.
    Aber sie wusste, dass das eine Lüge war. Sie wünschte sich jemand Besonderen. Jemand, der sie lieben und immer für sie da sein würde. Unglücklicherweise hatte sie sich dann Drew ausgesucht.
    Sofort fiel ihr wieder jene Nacht ein, in der sie Drew und Jesse zusammen im Bett überrascht hatte. Sie hatten sich geküsst, oder standen zumindest kurz davor. Jesse hatte kein Top mehr an,

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