Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan

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samstägliche Vormittagsansturm auf das Gebäck vorüber war, gab es immer eine Flaute, bis es wieder losging, wenn die Leute ihre Kuchen abholten, die sie bestellt hatten. Das dauerte dann in der Regel bis um die Mittagszeit, und am Nachmittag war die Bäckerei geschlossen. Sie selbst war meist schon gegen zwölf mit ihrer Arbeit fertig, aber heute war es sogar noch früher, denn sie hatte sich gezwungen, an nichts anderes als die Arbeit zu denken. Entweder das, oder sie hätte ohne Ende ihre Küsse mit Hawk rekapituliert, und auch wenn das ein prima Zeitvertreib zu sein schien, war sie doch einfach davon überzeugt, dass er ihr nichts als Schwierigkeiten bereiten würde. Das Klügste war also, ihm aus dem Weg zu gehen, auch in Gedanken.
    Maggie klopfte an ihre Tür, die offenstand. „Vorne im Laden sitzt eine ganze Bande von Highschool-Kids.“
    „Was meinst du damit?“
    „Nur das, was ich sage. Sie sind vor ein paar Minuten gekommen, haben sich Kaffee und Kuchen bestellt, und jetzt sitzen sie einfach da und unterhalten sich. Ganz als wären wir ihr Stammcafe. Wir sind doch aber kein Jugendtreff.“
    „Machen sie Ärger?“
    „Nein. Sie sind wirklich höflich. Es ist nur seltsam.“
    Da musste Nicole ihr recht geben. „Dann will ich wohl mal nachsehen, was los ist.“
    Sie ging in den vorderen Teil des Verkaufsraums und tatsächlich, die meisten Tische waren mit Teenagern besetzt, die miteinander lachten und schwatzten. Vielleicht waren sie ein wenig laut, aber sie taten nichts, wogegen sie Einwände erheben konnte. Gerade wollte sie sich wieder umdrehen, als sie eins der Mädchen erkannte. Eine hübsche Blondine in Shorts und T-Shirt, die ihr lächelnd zuwinkte.
    „Hi“, grüßte sie. „Ich bin Brittany. Wir sind uns gestern Abend begegnet.“
    „Raouls Freundin.“ Und Hawks Tochter – eine Tatsache, die sie noch immer kaum glauben konnte.
    „Stimmt. Wir warten auf ihn, bis er mit der Arbeit fertig ist. Dann wollen wir zusammen essen gehen und uns anschließend einen Film ansehen.“
    „Klingt nach Spaß.“ Nicole warf einen Blick auf die Uhr. Es war Viertel vor zwölf. „Ich werde ihm sagen, dass ihr hier seid, dann kann er Schluss machen. Es dauert nur ein paar Minuten.“
    „Danke, aber er muss sich nicht beeilen. Wir amüsieren uns. Ihre Teilchen sind echt unglaublich gut.“
    Nicole klopfte sich auf die Hüfte. „Wem sagst du das.“
    Sie ging zurück hinter die Theke, wo Maggie wartete. „Du kennst sie?“, fragte ihre Angestellte.
    „Ein paar von ihnen habe ich gestern Abend bei dem Footballspiel getroffen.“
    Maggie arbeitete schon seit Jahren in der Bäckerei. Sie und Nicole waren Freundinnen, daher reichte ein fragender Blick völlig aus.
    „Keine Ahnung, was ich bei einem Highschool-Footballspiel wollte“, räumte Nicole ein. „Raoul spielt. Er hatte mich gestern darum gebeten zu kommen, und ich wollte ihn unterstützen. Er hat mir vor dem Anpfiff Brittany vorgestellt, seine Freundin. Sie ist Cheerleader.“
    Maggie fing an zu lachen.
    Nicole sah zu den Kids hinüber. „Hör auf damit. Daran ist überhaupt nichts komisch.“
    „Das finde ich schon. Du bist ja richtig beliebt.“
    „Na super. Ich musste nur zehn Jahre aus der Highschool raus sein, damit das geschehen konnte.“
    Nicole ging nach hinten und sagte Raoul, dass er früher gehen könne. Laut Sid und Phil machte er seine Arbeit gut, und sie freute sich, dass ihre Intuition damit bestätigt worden war. Gerade wollte sie selbst auch gehen, als Maggie sie entdeckte.
    „Im Laden ist ein Gentleman, der den Wunsch geäußert hat, dich zu sehen.“
    Nicole zuckte zusammen und ihr Herz fing an, wie wild zu trommeln. Hawk? War es Hawk? Sie hasste es, wie sehr sie sich wünschte, dass er es war. „So redet doch kein Mensch.“
    „Ich tue es, und er ist hinreißend.“
    Es war Hawk, definitiv.
    „Danke“, sagte Nicole. „Ich sehe mal, was er will.“
    Maggie beklopfte ihr Haarnetz. „Wenn du nicht an ihm interessiert bist, dann frag ihn doch mal, ob er nicht auf ältere Frauen steht. Wie alt wird er sein? Mitte dreißig? Das sind doch nur zwanzig Jahre.“
    Nicole grinste. „Du bist doch glücklich verheiratet.“
    „Erinnere mich nicht daran.“
    Nicole ging also wieder zurück in den Verkaufsraum. Die Jugendlichen waren nicht mehr da. Nur Hawk stand an der Ladentheke und sah verführerischer aus als alles, was die Bäckerei zu bieten hatte. Ihn würde sie jederzeit sogar einem ihrer speziellen Schokoladenkuchen