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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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beste von Nicks Schülern, aber zumindest lerne ich gerade, nicht herunterzufallen.« Sie gingen lachend hinaus, und endlich waren Shelagh und Robert allein.
    Als sie schwerfällig am Strand entlang trabten, sagte Bill: »Was für komische Gedanken du in deinem dummen kleinen Kopf hast. Warum warst du so traurig wegen Jonathan?«
    Sie wandte ihr Gesicht ab und blickte über das heute sehr ruhige und fahle Meer. Dann sagte sie: »Oh, nichts. Es konnte doch jeder sehen, wie gerne er Shelagh hatte. Es ist hart für ihn.«
    »Wie gerne er Shelagh hatte? Aber du glaubst doch nicht wirklich, mein kleines Dummerchen, daß Blake in sie verliebt ist?«
    Sie nickte stumm mit dem Kopf, und ihre Blicke wichen den seinen aus. Er lachte: »Du bist wirklich ein Dummkopf. Hör mir zu. Jonathan fühlt sich sehr wohl. Sein Herz ist nicht gebrochen. Er war nie in Shelagh verliebt. Er hat sich nie in ihr getäuscht. Er ist nicht dumm. Er ist gut mit ihr befreundet, wie mit allen von uns — oder mit fast allen. Hast du das verstanden?«
    Sie war nicht überzeugt, aber sie wollte nicht mit ihm darüber sprechen. Sie sagte schnell: »Bill, laß uns versuchen, ein Rennen zu machen, wie Angela und Stephen es tun. Mehr als herunterfallen können wir eigentlich nicht, und der Sand ist nicht so hart.«
    Als Jonathan an diesem Abend kam, suchte er Freddie. Wie gewöhnlich saß sie unter dem Magnolienbaum, wo sie so viele Tränen vergossen hatte, aber an diesem Abend weinte sie nicht. Er erinnerte sich, daß er sie seit Geoffrey Matthews Tod nicht mehr hatte weinen sehen. In jener Nacht war sie erwachsen geworden; es war traurig, daß es auf eine so harte Art hatte geschehen müssen.
    Er setzte sich neben sie ins Gras und sagte: »Tja, jetzt hast du dein Happy-End für Shelagh. Ich glaube, du kannst finis darunter schreiben.«
    Sie lehnte sich zu ihm herüber, ihr Gesicht sah in dem ruhigen Licht sehr sanft und schön aus. »Es ist herrlich für sie. Aber trotzdem... Oh, Jonathan, ich verstehe dich so gut. Bill mag mich wohl einen Dummkopf nennen, aber in manchen Dingen bin ich es nicht.«
    »Was verstehst du? Es tut mir leid, daß ich so schwer von Begriff bin, aber von was redest du?«
    Seine Stimme war aufregend geduldig, aber seine Augen hatten diesen Blick, den sie irrtümlich den »Älteren-Bruder-Blick« nannte; ein Blick, der halb humorvoll, halb zärtlich war.
    »Du brauchst mir nichts vorzumachen, Jonathan. Ich spreche natürlich von Shelagh und von dem Schock, den du bekommen hast, als du es erfuhrst. Oh, es war ganz natürlich. Die Männer mochten sie immer gerne. Sie ist so lieb und sanft und zurückhaltend — alles, was ich nicht bin.«
    »Alles, was du nicht bist«, stimmte er zu und sagte zu sich selbst, »und nichts, was du bist.« Dann sagte er fröhlich: »Bill hat recht mit dem Dummkopf. Wenn du auch nur etwas gesunden Menschenverstand hättest, dann hättest du gesehen, daß Shelagh und ich gute Freunde sind, so wie Angela und ich gute Freunde sind, oder auch wie Bill und ich gute Freunde sind. Nichts weiter.«
    Aber ihre Gedanken waren abgeschweift. »Shelagh und Bill und Angela. Wie ist es mit mir? Sind wir nicht auch gute Freunde? Ist es nicht genau dasselbe wie mit den anderen?«
    Einen Augenblick lang antwortete er nicht. Dann sagte er ernst und mit einer veränderten, nicht mehr ironischen Stimme: »Nicht genau dasselbe, Freddie.«
    Ihr Gesicht wurde traurig, und sie sagte langsam: »Ich weiß, das konnte auch nicht so sein. Letzten Endes ist es meine Schuld. Du hast keinen Grund gehabt, mich zu achten.«
    »Warum sagst du das?« fragte er scharf.
    »Na ja, als du mich das erste Mal sahst, wurde es mir gerade schlecht, und du hast mich gerettet. Dann hast du mich von diesem Boot gerettet, als ich ziemlich betrunken war. Beide Male habe ich mich nicht von meiner besten Seite gezeigt, oder? Und Freundschaft muß auf Achtung gegründet sein, meinst du nicht?«
    »Eine Freundschaft vielleicht, aber nicht... Aber das wollen wir nicht analysieren. Du begeisterst dich langsam dafür, über Gefühle zu diskutieren. Aber wenn du es hören willst, nichts, was du getan hast, hat mich davon zurückgehalten — dich sehr gerne zu mögen, Freddie. Deshalb achte ich dich bestimmt nicht weniger, wenn du es so ausdrücken möchtest.«
    »Nein? Oh, ich bin so froh, denn ich möchte nichts mehr auf der Welt, als daß du...«, hier hielt sie inne, und nach einer Weile fragte er:
    »Was möchtest du?«
    »Es klingt so überschwenglich,

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