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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sie
unsicher ist. Sie weiß, daß sie viel versäumt hat, und sie fürchtet sich, noch
mehr zu verpassen.«
    In diesem Augenblick kam
Freddie auf sie zu. »Das ist ein herrliches Boot, aber ich bin froh, daß du
einen Motor hast. Ich würde mich nicht gerne auf den Wind verlassen. Wirst du
viel mit uns hinausfahren? Nur der Schlaftrakt ist etwas klein. Du mußt dich
schon gut mit deinem Passagier verstehen, wenn du so nahe mit ihm zusammen
schläfst, nicht wahr?«
    Miss Lorimer, die alles über
Maxwell wußte und gewisse Vorstellungen von seinen Passagieren hatte, errötete
leicht und sah düster aufs Meer hinaus, aber er sagte ungerührt: »Ich suche mir
immer einen netten Passagier aus, und ich kam bisher mit jedem gut aus. Will
Angela dir nicht den Kompaß zeigen?«
    Auch Angela wußte von diesen
Passagieren. Als sie zum erstenmal davon erfuhr, war es ein Schock für sie
gewesen, aber in letzter Zeit war es ihr gelungen, nicht daran zu denken. Mit
Max konnte man nur seine Freude haben; man durfte nicht über ihn urteilen.
    Die zwei älteren Standishs
vertraten ohne große Schwierigkeiten denselben Standpunkt, denn sie hatten sich
nie sehr viel aus ihrem Vater gemacht. Er war ein fröhlicher, wenn auch
egoistischer Kamerad und würde ein angenehmer Zuwachs zu ihrer
Feriengesellschaft sein — aber nicht mehr.
    Als Angela an diesem Abend das
Zimmer ihrer jüngeren Schwester betrat, fand sie eine Gestalt in einem
altmodischen blauen Samtgewand, die vor dem Spiegel einherstolzierte.
    »Freddie!« keuchte sie im
ersten Augenblick bestürzt. »Oh, das ist dieses Kleid von Mutter. Wie kamst du
nur darauf, es anzuziehen?«
    Ihre Schwester sah etwas
verlegen aus. »Warum nicht? Mutter ist nicht tot oder so etwas, und alle sagen
immer: >Das genaue Ebenbild<; also wollte ich natürlich sehen, wie das
Ebenbild aussieht. Ich wünschte, es gäbe einen Maskenball. Dann würde ich als
>die Dame in Blau< gehen.«
    »Aber es wird keinen geben.
Nicht in Tainui und nicht im Hochsommer. Außerdem dürftest du das Kleid nicht
anziehen, da viele Leute es erkennen könnten. Und Max wäre es wahrscheinlich
auch nicht recht.«
    »Du weißt ganz genau, daß es
ihm nichts ausmachen würde. Er würde nur lachen. Hast du gesehen, was ich mit
meinen Haaren gemacht habe? Ich habe sie so frisiert, wie Mutter sie auf dem
Foto an der Wand trägt. Es ist auch dasselbe Kleid.«
    »Zieh es aus! Es macht mich
ganz nervös, wenn ich daran denke, daß einer von den anderen hereinkommen
könnte.«
    Freddie faltete es zusammen und
legte es in den Schrank zurück, wobei sie obenhin bemerkte: »Vater und Miss
Lorimer müssen sich sehr gut gekannt haben. Hast du bemerkt, wie er sie küßte?«
    Irgend etwas in ihrer Stimme
ärgerte Angela, die nun lebhaft sagte: »Bemerkt? Ich nehme an, daß jeder in der
Halle es gesehen hat.«
    »Das ist noch gar nichts. Max
würde sich durch ganz Tainui küssen, wenn er dazu aufgelegt wäre.«
    »Trotzdem, er war ganz
verändert, als er sie sah. Irgendwie meine ich, Angela...«
    »Ich aber nicht. Du meinst
immer, und es kommt nie etwas dabei heraus.«
    »Ich hasse es, wenn du die
Überlegene spielst, nur weil du auf der Universität warst. Ich habe dir schon
einmal gesagt, daß ich sehr viel Intuition besitze. Du erinnerst dich, daß ich
sofort wußte, daß etwas zwischen Shelagh und Robert nicht stimmt. Jetzt hör mal
zu: Ist auch nur ein einziger Brief oder eine Postkarte angekommen?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.
Ich schnüffle nicht in der Post anderer Leute herum.«
    »Wie eingebildet du bist!« Trotzdem
ist es sehr komisch. Und sie wechselt immer das Thema, wenn wir von ihm
sprechen.«
    »Shelagh hat nie viel geredet,
besonders nicht über jemanden, den sie gern mochte.«
    »Da steckt aber mehr dahinter.
Ich glaube, er hat etwas verbrochen. Unterschlagen oder gefälscht oder was man
sonst macht. Ich nehme an, er ist im Gefängnis.«
    Angela brach in Gelächter aus.
    »Der tugendhafte Robert! Meine
Liebe, du redest wie jemand in einem Kriminalfilm.«
    »Vielleicht befinden wir uns in
einem, oder vielleicht ist Robert verschwunden. Wie dem auch sei, wir wollen
versuchen, Shelagh aufzumuntern. Ein anderer Mann wäre die beste Heilung.«
    »Großartig. Dann mußt du einen
finden.«
    »Wir haben doch Nick. Natürlich möchte ich ihn nicht verlieren, aber er ist so lustig, daß er ihr
bestimmt guttun wird.«
    »Zu jung und nicht ihr Typ. Wie
wäre es mit Dr. Blake?«
    Das war ein geschickter
Vorstoß, und Freddie wurde

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