Fröhliche Ferien am Meer
schweigen von Max. Im Augenblick erholt er sich nur von der Arbeit auf der
Farm.«
»Ich meine«, fuhr ihre
Schwester beharrlich fort, »daß sie gut zueinander passen würden. Wenn zwei
Menschen wirklich alt sind...«
Jonathan, dem es darum ging
abzulenken, fragte sanft:
»Wann ist man wirklich alt? Ich
bin siebenundzwanzig, und du machst mich etwas nervös.«
»Wie alt glaubst du, ist Miss
Lorimer?«
»Fast fünfzig, und der arme
Vater ist noch älter. Ich habe mir überlegt, wenn wir Mutter überreden könnten,
sich...«
»Freddie«, sagte Angela
bestimmt, »würde es dir etwas ausmachen, wenn du still wärst? Ich glaube, es
ist kein so ausgezeichneter Gedanke, deinen Vater zu verkuppeln.«
»Nein, wenn du es so drehst,
nicht. Nur irgendwie hat er sich nie als Vater gefühlt. Na ja, machen wir unser
Picknick.«
Als Maxwell schließlich auf
Annas Veranda erschien, sagte sie streng zu ihm: »Du bist ein fauler Mensch,
warum hast du Shelagh nicht richtig verabschiedet?«
Er setzte sich in einen ihrer
Liegestühle, streckte seine langen, vornehmen Beine aus und zündete sich eine
Zigarette an, bevor er antwortete. »Ja, es ist alles ganz reizend und
romantisch und jung, und alle scheinen zufrieden zu sein. Aber ich kann nicht
sagen, daß ich mich über die Aussicht, Großvater zu werden, freue.«
»Das sieht dir ähnlich, daß du
dich darüber ärgerst, an dein Alter erinnert zu werden, du eingebildeter
Mensch, aber du könntest vielleicht einmal an die anderen denken.«
»Das tue ich auch. Ich denke an
Alicia, und der Gedanke, wie sie darauf reagiert, Großmutter zu werden, tröstet
mich sehr.«
Anna lachte, sagte ihm, er sei
unverbesserlich, und sie würde jetzt Kaffee machen. Danach müsse er sich still
verhalten, weil sie ihren Wochenartikel schreiben wolle.
Bill kam müde nach Hause,
nachdem er seine Schwester und ihren Mann am Bahnhof abgesetzt hatte. Bei
solchen Gelegenheiten merkte er, daß er noch nicht seine frühere großartige
Form wiedererlangt hatte. Aber trotzdem, er humpelte nicht mehr und wurde von
Tag zu Tag kräftiger. Er war niedergeschlagen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit
vor, seit Dinah abgereist war, und bis jetzt hatte er noch keine Antwort auf
seinen Brief erhalten.
Die Ruhe und Leere des Hauses
berührte ihn unangenehm, als er eintrat. Alle waren irgendwo draußen. Er würde
Shelagh vermissen. Robert war ein Glückspilz. Es war die einzige Ehe in der
ganzen Familie Standish, die ein wirklicher Erfolg war.
Dann sah er einen Brief von
Dinah auf dem Tisch liegen, und er war erstaunt, wie hastig er danach griff.
Vor zwei Monaten hätte ihn ein Brief von Dinah nicht besonders berührt. Was sie
schrieb, war immer nett, aber etwas langweilig. Dieser Brief würde natürlich
auch nicht anders sein.
Er überflog ihn, seine Miene
verfinsterte sich, und dann las er ihn noch einmal. Er stand auf und wanderte
rastlos hin und her. Über diese Nachricht sollte er sich für sie freuen. Es war
eine phantastische Gelegenheit für sie, die Welt zu sehen. Aber er würde sie
schrecklich vermissen.
Dinah schrieb:
»Ich habe versucht, Zeit zu
finden, um Dir alles zu erzählen, aber irgendwie bin ich nur zu einem Routinebrief
an Shelagh gekommen. Es war so viel los, aber es war herrlich. Ich war bei
einem Picknick, auf zwei Partys und auf einem Tanzabend. Ein Rekord für mich,
meinst Du nicht? Ich weiß nicht, was passiert ist. Allison ist aus Amerika mit
vielen schönen Kleidern und neuen Ideen zurückgekehrt, und Du weißt, daß wir
immer befreundet waren. Deshalb hat sie mich auf ihre erste Party eingeladen,
und — ob Du es glaubst oder nicht — ich fand es wunderbar, und es war auch ein
ziemlicher Erfolg für mich! Der Rest kam von selbst. Ich finde jetzt alles
herrlich und frage mich immer wieder, was vorher mit mir nicht stimmte. Sally
gibt heute abend eine Party, und als sie mich einlud, sagte sie: >Du mußt
bestimmt kommen. Irgendwie haben wir Dich alle falsch eingeschätzt, Dinah. Wir
wußten nie, daß du ein Partytyp bist.< Ich fühlte mich ganz stolz, denn Du
weißt ja, wie unternehmungslustig sie ist.
Du wirst mich für albern
halten, Bill, und glauben, diese Atmosphäre in Tainui sei mir zu Kopf
gestiegen, aber ich weiß ganz genau, daß das Zusammensein mit euch mich
verändert hat. Ich bin nicht mehr schüchtern, und darauf kommt es an. Ich
vermisse euch ungeheuer, die ganze Familie. Es ist ziemlich langweilig, wieder
ein Einzelkind zu sein.
Und jetzt kommt meine
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