Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
Vom Netzwerk:
Sportunterwäsche – schnurz. Wer einen perfekten Körper ficken will, soll sich halt eine schöne Leich suchen.
    3.) Man darf sich dabei selbst anfassen. Buchfink fasste sich ständig an, wenn er erst mal nackt war. Er zwirbelte seine Brustwarzen, kratzte und streichelte sich, schwenkte seine Eier, spielte an seiner Vorhaut, wichste, fasste sich beim Ficken an den Hintern und massierte sein Poloch, er machte mit jeder Geste klar: alles meins. Das hab ich mir schnell abgeguckt. Was hatte ich bei dem stammelnden Referendar darauf gewartet, dass er mal meine Klitoris rieb, während sein Schwanz in mir war, aber auf die Idee kam er gar nicht. Und als ich es dann vorsichtig anregte, und ich bin im Bett immer exorbitant höflich, zuckte er zusammen, und nichts ging mehr. Und der unappetitliche Orthopäde hatte meine Hand sogar weggeschoben, als die zufällig auf meiner Brust gelegen hatte, und dabei leicht beleidigt gesagt: »Lass mal, ich mach schon.« Das ist doch bescheuert. Ich meine, was ist besser als warme geröstete Cashewnüsse? Warme geröstete Cashewnüsse mit Chili-Käse-Knuspermantel. Und einem Glas Prosecco dazu. Und ein Kaminfeuer. Und einem tropfnassen Bülent Ceylan, der gerade aus der Dusche kommt und sich mir in einem flauschig weißen Bademantel vor die Füße wirft – aber ich schweife ab.
    Was immer man an Ressourcen hat, sollte man auch einsetzen, um den Genuss zu erhöhen. Puristin kann man ja beim Einrichten sein oder beim Tischdecken, aber beim Ficken? Da gilt doch wohl: je mehr Hände an je mehr Stellen, desto besser. Seitdem knete und streichle, masturbiere und kneife ich mich beim Sex wohlig, wo immer es mich gelüstet.
    4.) Alles braucht einen Namen. Dass es saugeil ist, über Sex zu sprechen, wusste ich zu diesem Zeitpunkt zwar schon eine ganze Weile, hatte es aber in der Praxis nie so richtig umsetzen können. Der Referendar stotterte, der Orthopäde schnappte direkt ein, und der als Wiese Verkleidete blühte nur still vor sich hin, sagte eigentlich nie was, selbst als ich ihm aus Versehen beim Blasen mit den Zähnen an die Eichel kam. Mit Buchfink spielte ich an diesem Abend das Post-it-Raten weiter. Wir klebten, als wir uns zwischendrin mal ausruhten, ein Post-it auf einen Körperteil, und der andere musste raten, wie wir das Dings da unten, da hinten oder da vorn benannt haben wollten. Männer sind da ja sehr pragmatisch. Die meisten, die ich später kennenlernte, bevorzugten ein schlichtes »Schwanz« für ihr bestes Stück. Da muss man sich nicht viel merken. Ich finde »Muschi« nett oder »Möse«, und wenn jemand »Fötzchen« sagt, werde ich fast augenblicklich feucht. Bei »Titten« aber zieht sich alles in mir zusammen. Das klingt teigig und billig, schwabbelig und euterartig. Und als wir dann wussten, wie wir was nennen wollten, trieben wir es ein letztes Mal, jetzt mit Untertiteln in meiner Lieblingsposition auf allen vieren mit anfassen, reden und allem.
    Anschließend erzählte ich ihm im Dunkeln, was ich noch nie jemandem erzählt hatte, dass ich nämlich Kunstgeschichte nur just for fun studierte, weil ich Kunst toll finde, aber eigentlich schreiben wollte, also hauptberuflich und am liebsten über Sex, weil Sex und Bücher die beiden Sachen sind, die mich am meisten interessieren. Und Buchfink sagte, dass ich ja später, falls ich berühmt würde, meine Biografie von hinten mit reden nennen könnte, »oder einfach nur vögeln «, das gefiel mir dann auch besser.
    Der Sex mit Buchfink war sicher nicht der ungewöhnlichste, aber es war der überraschendste, denn es war das erste Mal, dass es mit einem Mann richtig gut war. Sex, wie er sein kann. Dafür klebte ich ihm, während er noch schlief, ein Post-it mit meiner Telefonnummer auf die Stirn.

No Sex please
    In dieser Kolumne wird nicht gefickt. Kein einziges Mal. Es gibt kein Gejauchze und Gestöhne, keine harten Schwänze und heißen Muschis, nicht einen rosa Nippel, denn hier geht es um das große E: die Enthaltsamkeit.
    Ich war ein bisschen rattig neulich, nicht schlimm, nicht dieses Gefühl, als würde die Klitoris zu einem Pavianhintern anschwellen, sondern nur so leicht erhitzt, ein bisschen kribbelig eben. Ich kniete vor meiner offenen Dessous-Schublade und überlegte, was man dagegen machen könnte: baden mit dem Vibrator-Quietscheentchen, mir auf youporn die neuesten Filme von Lesbengruppensex ansehen oder doch gleich das Adressbuch nach einem potenziellen und potenten Kandidaten absuchen.
    Aber dann hatte ich

Weitere Kostenlose Bücher